Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Im Jahre 1454 widmete ein in Marbach angesessener Andreas Hain- pucher, nach Verkauf seines Besitzes zu Marbach, einen Beitrag zum Bau eines neuen Altars und zur Verglasung der Fenster in der Margareten- kirche zu Marbach. Die Kirche von Marbach ist aber heute den Schutzengeln geweiht. Die Familie der Panhalme blieb in der Jnhabnng des Lehens Marbach bis zum Jahre 1484, in welchem Agnes, Tochter des Klemens Panhalm, die Beste Marbach mit dem Kirchenlehen, beides Lehen von Reinprecht von Wallsee, dem Lehensherrn mit der Bitte aufsagte, die Güter ihrem Gatten Wolfgang von Rorbach zu verleihen. Ihm folgte als Leheninhaber der im Jahre 1522 verstorbene Sebastian von Rorbach. Wir sehen an der Kirche von Marbach, wie das Eigentumsrecht über sie, trotz der Schenkung des Dietmar von Aist vor dem Jahre 1170 an das Kloster Baumgartenberg, bei dem Eigentümer des Gutes Marbach weiter verbleibt. Im Anfang des 17. Jahrhunderts war Marbach im Besitze des kaiserlichen Reichshofrates Johann Engelhofer. Dieser vermachte Marbach dem Kloster St. Florian, das nach dem Tode der Witwe den Besitz antreten sollte. Es stellte sich aber ein Hindernis ein. Marbach wurde noch immer als österreichisches Lehen angesehen. Durch den Übergang in den Besitz des Klosters wäre das Lehensverhältnis aufgelöst worden. Es dauerte bis zum Jahre 1642, bis mittels kaiserlicher Entschließung das Lehenband aufgehoben wurde. Die Witwe bekam eine Entschädigung. Propst Kröll baute in den Jahren 1700 bis 1716 das Schloß neu auf. Das Kloster verkaufte den Besitz im Jahre 1873. Als Eigentümer erscheinen in der Landtafel 1874 Franz Michael und Maria Mayr, 1878 Dr. August Dehne, 1890 der Buchhändler Johann Wallishauser in Wien, 1898 Josef und August Huber, 1901 Josef Huber allein. 107. Marspach (Marsbach). - Marsbach war einst der Sitz eines rauf- und raublustigen Geschlechtes, aus dessen Reihe ein Raffold als Passauer Ministeriale im Jahre 1075 in der in ihrer Echtheit anzuzweifelnden Stiftungsurkunde für das Kloster St. Nikola zu Passau genannt wird. Sicher gehörte diesem Geschlechte der im Jahre 1187 genannte Wernhard von Morspach an. Die Marsbacher erscheinen in den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts vornehmlich in Passauer Urkunden; Otto wird im Jahre 1226 als Passauer Ministeriale genannt. In der Zeit 1240 bis 1248 verschwinden sie aus den Passauer Urkundeu, da sie damals an Fehden gegen das Hochstift beteiligt waren. Ob und in welchem Verhältnis die Marsbacher zu Marsbach im Jnnviertel 166

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