Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Im Jahre 1462 — Erchtag nach Weihnachten — erhielt ein zweiter Hans Meurl die Neubelehnung mit dem Geslos Leubenpach. Mitverliehen wurde der Pausweckhof mit Mühle (bei Allhaming), der Chotöeighof mit Mühle (Kettersölde bei Leombach), Steuberhos (Stoibermayr bei Sipbach- zell), ein Gut am Schatnperg (bei Sipbachzell), eine Hübe zu Weitersdorf (Weißkirchen), das Judenholz bei Leombach und zwei Häuser zu Sipbachzell. Wie die zwei folgenden urkundlichen Nachrichten nebeneinander bestehen können, kann ich nicht aufklären. Nach dem Urbar des Klosters Kremsmünster (Schiffm. Stiftsurbar) wäre im Jahre 1467 ein Tuemar zu Leombach seßhaft gewesen und hätte den Chotweyghof mit Mühle, den Aygen- hof, Steubhof und Schattenperg, also die im Jahre 1462 an Hans Meurl verliehenen Stücke vom Kloster zu Lehen gehabt, während nach Hoheneck 3. 425 Abt Ulrich von Kremsmünster den Sitz Leombach neuerlich einem Hans Meurl verliehen hätte. Bernhard Meurl und seine Hausfrau Elisabeth verkauften ihren Besitz Leombach im Jahre 1514 an Georg Sigharter, Vizedom in Österreich, der die Messestiftung in Leombach vervollständigte. Josef Sigharter vermachte im Jahre 1592 seinen Besitz seinem Vetter Christoph von Schallen- berg. Im Besitz der Schallcnberger, aus dem Nachlasse des Christoph Ehren- reich von Schallenberg, kam das Gut im Jahre 1702 an Friedrich von Eysels- berg, von dessen Erben der Besitz im Jahre 1710 wieder an das Kloster Kremsmünster überging. 92. Leonstein. Der Name Leonstein galt ursprünglich nur der Burg hoch über der Steyr, heute ist der Name auf den Ort unterhalb der Burg übergegangen, der vorher „Wien" lautete. Wir ersehen dies aus eiuer Schenkung von Zehenten im Jahre 1337, von denen es heißt, daß sie in der Pfarre Wien „unter dem Hause Leonstein" lagen, und durch eine Schenkung des Christian von Rohr im Jahre 1379 an die Kirche „dacz fand Stephan unter Leonstein", gelangten, welche Urkunde der Pfarrer Niklas zu Wien als Zeuge fertigte. Jni Ranshofner Salbuch erscheint um das Jahr 1140 eiu Berthold de Lewensteine genannt, er schenkte dem Kloster ein Gut mit einem zins- pflichtigen Hintersassen zu Sulzbach. Gegen die Schenkung erhob sein Blutsverwandter Warmund Einsprache, das Stift mußte ihn für den Verzicht auch entschädigen. Berthold von Lewensteine nennt sich gelegentlich seiner Schenkung ministerialis regni, eine Bezeichnung, die besagt, daß er keines anderen Herrn, sondern nur seines Herzogs Dienstmann, sei; regnum be143

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