Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Jahres 802 zu Aachen. Als sich später die Grafen van Wels-Lambach des ganzen Gebietes zwischen dein Liupulinpah, dem Leombacherbache und dem Sippach bemächtigten, wird dabei auch der Kremsmünsterer Besitz vom Kloster abgekommen sein. Im Vertrage mit dem Bischof Christian von Passau im Jahre 993 verzichtete zwar Graf Arnolf zu Handen des Bischofs auf dieses Gebiet, aber es scheint, wenn man der Randnote auf der Urkunde des Jahres 1177, von der sofort die Rede sein wird, Vertrauen schenken darf, der Klosterbesitz damals nicht wieder an das Kloster zurückgekommen zu sein. Heldorf, der Mönch und Kämmerer des Klosters, hatte um das Jahr 1140 (nach Kremsmünsterer Quellen 1040) teils durch Schenkung einer Frau Benedicta (von Schaunburg), teils durch Ankauf vou Dienstleuten der Benedicta mehr als 11 Huben für das Stift erworben. Nachdem das Kloster durch mehr als 30 Jahre in ungestörtem Besitz dieser Güter geblieben, machten Heinrich und Gebhard von Schaunburg, die Söhne der Frau Benedicta, darauf Anspruch und traten erst zurück, als sie von Abt Adalram und später noch einmal von Abt Ulrich mit 50 Talenten und einem Pferde entschädigt wurden. Jnterveuient war Herzog Leopold von Österreich. Nach einer Randnote auf der betreffenden Urkunde handelte es sich um jene Güter, die aus der Schenkung des Stiftes stammten, daher verlorengegangen sein mußten. Von dem Gute Leombach hört man in der Folge wenig; im Jahre 1213 wird ein Walchun vou Leombach, 1219 ein Otto von Leubenbach genannt. Im ältesten Urbar des Klosters vom Jahre 1299 wird vou Einkünften des Stiftes in Leombach gesprochen, dasselbe gilt vou einem Eintrag in den Klosteranualeu (Mon. Germ. hist. XXV 672). Ob damals ein Klosterbesitz als Lehen ausgegeben war, -wissen wir nicht. Von einem Lehen ist erst im Jahre 1360 die Rede. Nach den Collekt. Enenkels I 275 und II 163 wäre ein Chuurad Klingenfurter und seine Hausfrau Espet Inhaberin der Beste Leombach gewesen. Dieser verkaufte seine Ansprüche an Eberhard von Wallsee, der nun seinerseits seinen Kämmerer Hans Meurl mit Leombach belehnte. Die Meurl (Murli) waren Schwaben, die im Gefolge der Wallseer nach Österreich kamen. Der Vorgang Eberhards von Wallsee, durch After- belehnung dem Hans Meurl das Kremsmünsterer Lehen zu verschaffen, hat nichts Bedenkliches an sich. Sicher ist nach dem Kremsmünsterer Lehenbuch, daß im Jahre 1380 in der Tat Hans Meurl das Lehen Leubenpach inuehatte. Hans Meurl stiftete auch eine ewige Messe zu Leombach iu der Beste, wobei er die Zustimmung des zuständigen Pfarrers vou Sipbachzell durch Schenkung von Huben zu Rappersdorf sich verschaffte. 142

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