Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

der Wotawa und der Moldau) bestand, und dieser Johann von Klingen- berg möglicherweise einer jener böhmischen Hauptleute war, die so zahlreich später bei den österreichischen Herzogen Dienste genommen haben. Störend ist die Jahrzahl der angeblichen Verpfändung. Mit Rücksicht auf den Bestand einer Burg Klingenberg in Böhmen halte ich «1^ den zur Zeit Herzog Ottokars öfter genannten Burchardus de Chlingberg marscalius Boemie als von dem böhmischen Klingenberg genannt. Unsere Burg Klingenberg erlitt das gleiche Schicksal ivie die meisten den österreichischen Landesfürsten gehörigen Herrschaften. Sie wurde immer wieder verpfändet, wozu zwei Ursachen zwangen, die ewige Geldnot der Herzoge, anderseits die geringen Erträge bei der Verwaltung durch bestellte Amtleute. Herzog Albrecht II. gab Klingenberg mit Freistadt im Jahre 1358 an Jans von Traun, der beide Güter aus der früheren Pfandschaft der Wallseer mit 1160 K" erst auslösen mußte. Die Schuld an Jans von Traun erhöhte sich im selben Jahre auf 1200 Kl Herzog Albrecht machte im Jahre 1395 mit den zur Ritterschaft der Stadt Steyr zählenden Wetzt und Ernst Preuhafen eineu-Gütertausch. Die Prcuhafen überließen dem Herzoge eine Anzahl Güter aus der Umgebung von Steyr und in Niederösterreich, erhielten dafür die Beste Klingenberg als Leibgeding. Ernst wurde Landrichter im Bdachland und bestellte, wohl wegen der mit diesem Amte verbundenen zeitweiligen Abwesenheit von der Burg, einen Pfleger. Als solcher erscheint im Jahre 1424 Paul Wehinger. Nach dem Tode des Ernst Preuhafen, der noch 1426 lebte, fiel Klingenberg au die Landesfürsten zurück. Im Jahre 1433 wird als Pfleger Heinrich der Ternberger genannt. Die Burg wurde um diese Zeit wieder verpfändet, zuerst au Ulrich von Rorbach (bei Seitenstetten), dann an den Hofmarschall und Grafen Hans von Rorbach, der dem Herzog Albrecht V. freieigne Güter zu Wilhalms- dorf (Willersdorf) unter der Burg Klingwergk verkaufte. Nach den Rorbachern sollen die Prueschenk in den Besitz von Klingenberg gekommen sein (siehe Weiß-Starkenfels, Erläut. zu Siebmacher 269). Jedenfalls sind zwischen der Rorbachischeu Jnhabung und den Prueschenk noch andere Inhaber der Burg einzuschalten. Als König Laßla nach seinem Vornnind, dem Kaiser Friedrich, die Regierung Oberösterreichs übernahm, hätte er auch in den Besitz von Klingenberg treten sollen; der Kaiser wollte aber die Burg, ebensowenig wie Steyr, herausgeben; wahrscheinlich betrachtete er beides als Pfand für Darlehen, die er zur Zeit seiner Vormundschaft au die Königin Elisabeth, die Mutter Laßlas, gegeben. Bei Steyr wurde die Übergabe durch Gewalt erzwungen, Klingeuberg blieb, soweit unsere Kenntnisse reichen, noch weiter in der Hand Friedrichs, der im Jahre 1456 dem Neudecker von Remm erlaubte, die Burg Klingberk dem Jörg 131 17*

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