Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

zu Salm-Reifferscheid. Jnnernsteiu gelangte dann 1897 an Hermann Frei- herrn von Tinti, 1915 war Maria Baronin Tinti im Besitze. Gutsbestand des „Landguths" lag in den Gemeinden Jnnernstein und Kreuzen. 82. Jnnersee (Jnnernsee). Weiß von Starkenfels । in seinen Erläuterungen zn Siebmachers Wappenbuch S. 142 sührt den Namen des Hans Jnnerseer als eines im Jahre 1286 Lebenden an. Bedenken erregt nur das Auftreten des Vornamens in der Form Hans statt Jans, was jedenfalls ungewöhnlich wäre. Gesichert ist zum Jahre 1301 Heinrich von Jnnersee in einer Urkunde des Ruger von Starheniberg. Mörtl der Jnnerseer verpflichtete sich im Jahre 1371 dem Ulrich von Schaunburg zu Diensten und stellte ihm einen Gehorsambrief aus, was bei den Lehensverhältnissen der Jnnerseer eine aufsallende Handlung war. Sie waren Lehensleute der Beste Starhemberg und diese war zur Zeit bereits landesfürstlich. Daß Ulrich von. Schannburg den Mört von Jnnersee auf seine Seite brächte, sieht einer vorbeugenden Maßregel ähnlich, mit der die Schaunbnrger sich der drohenden Umfassung durch die Habsburger erwehren wollten. Mört war nicht Alleinbesitzer, da im folgenden Jahre nach einer Urkunde des Liechtensteiner Archives in Wien die Söhne des Heinrich Fleischessen erklären konnten, ihren Anteil an der Beste Jndersee dem Eberhard von Kapellen verkaufen zu wollen. Diese Zusage scheint an dem Verhältnis der Jnnersee zn ihrem Gute nicht viel geändert zu haben, da Jnnersee nach dem Lehenbuche König Laßlas im Jahre 1455 noch ein Lehen des Hans Jnnerseer war. Hans erbaute auch die Magdalenenkapelle zu Jnnersee. , Die Jnderseer behielten ihren Stammsitz bis ins ausgehende 16. Jahr- hnndert. Ihnen folgten auf kurze Zeit die Frankinger. Vou ihnen erwarb das Gut durch Kauf der Freiherr Bartholomäus von Dietrichstein (1579 bis 1635). Noch zn seinen Lebzeiten ging Jnnersee an die Herren von Fieger über. Das Schloß brannte im Jahre 1626 ab. Eine Tochter Katharina des Johann Fieger von Hirschberg war an Tobias Kerr verheiratet. Aus dieser Ehe stammte eine Tochter Magdalena, die im Jahre 1679 ihrem Manne Franz Ferdinand Wiellinger ihr Erbe Jnnersee vermachte. Die Familie Wiellinger blieb bis zum Aussterben im Mannesstamme im Besitze. Der letzte der Wiellinger, Johann Josef, vermachte das Gut im Jahre 1766 seinem Schwager Johann Ludwig von Gablkofen. Im Jahre 1777 über- gina Jnnersee an Ernst Gemberli von Weidcntal; Jnnersee hatte in der Folge die gleichen Besitzer wie Hinterdobl. 128

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