Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

78. Hochhaus-Forchdorf (Vorchdorf). Lamprecht führt in seiner historisch-topographischen Matrikel S. 65 an, daß Schloß Hochhaus im Jahre 788 als Hohns in Juvavia II 5. 43 genannt wird. Die Nachrichten über Hochhaus sind ebenso spärliche wie verwirrt, weil Hochhaus mit dem benachbarten Messenbach wiederholt unter denselben Besitzern erscheint, während beide Güter rechtlich selbständig waren. Das zeigt sich in dem Umfang der einzelnen Freiungen, die sich gegenseitig ausschlossen. Der Ort Vorchdorf gehörte z. B. teils in den Burgfried Vorchdorf, zum Teil in jenen von Messenbach. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts gehörte Hochhaus den ans Bayern eingewanderten Messenbachern, die auf der heute iu Trümmer liegenden Burg Messenbach sich! seßhaft machten und ihr den Namen gaben. Als gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts die Messenbacher, nachdem sie sich auch in Linz ansässig gemacht hatten, ausstarben, kam Messenbach an eine Familie mit dem Namen Leroch, die sich ebenfalls nach Messenbach, dann auch noch nach Pergau nannte, und von denen Christoph im Jahre 1472 ebenfalls als Bürger von Linz erscheint. Während die BesitzVerhältnisse wegen Messenbach durch die vorhandenen Nachrichten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gesichert sind, ist dies bei Hochhaus nicht der Fall. Hier fehlen direkte Nachrichten über die Besitznachfolge, ein gleichzeitiger Besitz in derselben Hand wird nur angenommen. Nun erscheint im Jahre 1447, also gerade um die Zeit, als die Messenbach ausstarben, Leonhard der Fischböck, Nachkommen des Burggrafen Lorenz Fischböck von Werfenstein, als Inhaber eines Freisitzes in Vorchdorf. Von seiner Sippe lebte noch im Jahre 1539 Magdalena Fischböckin zu Vorchdorf. Der Familienname wurde auch zu einem Ortsnamen verwendet. Der Weiler Fischböckau bei Vorchdorf ist nach den Fischböcken genannt. In Messenbach waren unterdessen die Segger Besitzer geworden; ob dies in Hochhaus der Fall war, ist ebenfalls nur Annahme. In Vorchdorf erscheint nun wieder und zwar im Jahre 1652 als Besitzer ein Leopold Khemeter, der Hochhaus im Jahre 1659 an den Abt Balthasar von Schlierbach verkauft haben soll, während nach Hartenschneider (Kirchliche Topographie, 2. Teil, 37) Messenbach nach dem Tode des Christoph Fernberger schon im Jahre 1637 vom selben Kloster erworben wurde. Beide Güter sind noch heute im Besitz des Klosters. In welchem Verhältnis der im Jahre 1730 lebende Johann Karl Vorig von Hochhaus zu Vorchdorf stand, kann nicht gesagt werden. 125

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