Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Die Grundherrschaft über Gmunden gehörte zweifellos dem Kloster Traunkirchen; da aber dieses Kloster als Eigenkloster der Raschenberger, dann der steirischen Ottokare an die österreichischen Landesfürsten gelangte, fo traten diese bei Gmunden an die Stelle des Klosters. Wir finden Gmunden als Bestandteil des (Salz-)Kammergutes, dabei aber das Kloster im Bezüge der Burgrechtsdienste von den Bürgerhäusern. Die Landesfürsten bauten eine Burg auf dem Gugelberg und setzten Burggrafen und mit dem Kloster Richter ein. Schon im 15. Jahrhundert entsendete Gmunden als landesfürstliche Stadt Vertreter in die Ständeversammlungen. Erst im 17. Jahrhundert erhielt Gmunden die freie Richterwahl, aber schon im Jahre 1465 die hohe Gerichtsbarkeit. Der Rat schied sich im 17. Jahrhundert in einen äußeren und inneren. Im Jahre 1787 endete die Einrichtung des Stadtrichteramtes, an die Spitze der Verwaltung trat ein Bürgermeister, dem ein rechtskundiger Syndikus und drei Ratsmänner an der Seite standen. Mit dem Jahre 1848 kam es zu der bis heute bestehenden Neuordnung. . Als Stadt mußte Gmunden auch befestigt sein. Neben der Beste auf dem Gugelberg war Gmunden durch eine doppelte Stadtmauer, verstärkt durch einen Graben, geschützt. Sieben Türme waren in die Mauer eingebaut. Zu den Einkünften des Landesfürsten gehörte Maut und Ungelt. Was sonst als Einkünfte vom Gmundner Amt angeführt wird, ist der Ertrag des Salzwesens im Jschellande. Wenn auch Gmunden schon zur Zeit der ersten Habsburger die Eigenschaft einer landesfürstlichen Stadt besaß, so genoß sie in auswärtigen Handelssachen noch nicht jene Vorrechte, welche besonders im 14. Jahrhundert den fünf Städten Linz, Steyr, Wels, Freistadt und Enns zukamen. Der Großhandel der Stadt beschränkte sich auf zwei Artikel, Getreide und Salz. Das Salzkammergut baut kein Getreide, dieses mußte eingeführt werden. Der Handel damit vollzog sich vornehmlich auf dein Gmundner Wochenmarkte. Im Getreidebezug besaß ^.das Salzkammergut eine Eigentümlichkeit, indem ihm ein eigenes Produktionsgebiet für Getreide Vorbehalten. war. Aus dem Landstrich zwischen der Traun, Krems und Laudach durfte kein Getreide anderswohin verkauft werden als nach Gmunden. (Krackowitzer, Gesch. v. Gmunden, III 6.) Das Salz kam nach Gmunden aus dem Salzbergwerk von Hallstatt, später aus der erst unter Maximilian II. eröffneten Saline Jschl, und zwar in der Gestalt von Salzstöcken. Schon zeitlich machte sich der Übelstand bemerkbar, daß das Salz auf dem Wassertransport litt. Es wurde daher zum Weitertransport in hölzerne Küfel verpackt. Die Unternehmer dieser Arbeit, mit der auch der Salzhandel verbünden war, hießen „Fertiger". Nur Sekt er, Burgen und Schlösser. 97 13

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2