Für Österreichs Freiheit und Recht

Die ungedeckten Hoffnungswechsel Gewiß war dies nicht allen recht in unserem Land und hat eis keineswegs an Versuchung gefehlt, die Front der überzeugten Österreicher zu sprengen. All diese Ver¬ suche blieben zum Mißerfolg verurteilt, sehr zum Mi߬ vergnügen derer, die wieder einmal Termine prolongieren mußten, und die auf die Leichtgläubigkeit mancher Mitbürger spekulierend, sich gezwungen sahen, diese neuerlich mit ungedeckten Hoffnungs¬ wechseln auf unbestimmte Sicht zu vertrösten. (Stür¬ mischer, anhaltender Beifall und Händeklatschen.) Nicht Vernichtung, sondern Erhaltung des Staates Die politische Entwicklung des abgelaufenen Halbjahres zeigt somit folgerichtig die auch für die Gegenwart und Zukunft zwingend ein¬ zuhaltende Linie: der österreichische Staat in all seinen öffentlich¬ rechtlichen Einrichtungen, in der Gesamtheit seiner Verwaltung und Exekutive, in den Körperschaften seiner Gesetzgebung in Bund, Ländern und Gemeinden, in seinen berufsständischen Organisationen und Fach¬ schaften ist und bleibt ausschließlich repräsentiert durch jene, die nicht in der Vernichtung, sondern in der Erhaltung, nicht in der Verneinung, sondern in der Bejahung des Staates, nicht in der Schmähung, sondern im Bekenntnis, nicht in negativer Abwehr¬ stellung, sondern im aktivistischen Aufbauwillen ihre Aufgabe, ihre Pflicht und ihre Verantwortung sehen. (Lebhafter, sich immer wiederholender Beifall und Hände¬ klatschen.) Hiemit ist aber auch bereits eindeutig und klar die Stellung der Vaterländischen Front im neuen Staat umrissen. Die Erfolge der Handelspolitik Zeigte die politische Entwicklung somit eine durchaus konsequente Linie, konnte in handelspolitischer Richtung manch schöner Er¬ folg verzeichnet werden. Außer abgeschlossenen Vereinbarungen mit Rumänien, betreffend den Waren= und Zahlungsverkehr, Kontingent¬ vereinbarungen mit Holland und Dänemark, bleiben die schwebenden Verhandlungen mit der Tschechoslowakei und Polen zu erwähnen, deren Zweck es ist, Verbesserungen der Absatzmöglichkeiten für den öster¬ reichischen Export und eine Verbesserung unseres Bilanzverhältnisses zu erzielen. Insbesondere aber bedürfen die ab¬ der geschlossenen Vereinbarungen mit Italien Beachtung, die mit 1. Februar d. J. in Kraft getreten sind. Durch diese wurde eine ziemlich umfangreiche Ausdehnung der Liste jener Exportartikel erreicht, für die uns Italien eine präferente Zoll¬ behandlung gewährt. Ein erfolgversprechendes Abkommen für die Handhabung der beiderseitigen Einfuhrbeschränkungen wurde noch im Dezember vorigen Jahres mit Frankreich getroffen, durch welches unserer Exportindustrie die Möglichkeit der weiteren Be¬

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