Für Österreichs Freiheit und Recht

tätigung am französischen Markt gesichert wurde. Gleichzeitig erhielten wir die Bereitschaft, in Durchführung der Empfehlungen der Konferenz von Stresa für eine Reihe wichtiger österreichischer Exportartikel Zollpräferenzen zu gewähren. Wir hoffen zuversichtlich, daß dieses Abkommen in Kürze in Kraft treten wird. Darüber hinaus wurde in den letzten Tagen durch eine wesentliche Er¬ mäßigung der Lizenzgebühr für österreichisches Holz die Voraussetzung für eine bessere Ausnützung unseres im Zoll präferenzierten Holzkontingentes geschaffen. Es bedarf keiner beson¬ deren Erwähnung, daß wir nach wie vor bemüht sind, im Wege eines gerechten Interessenausgleichs mit allen ver¬ handlungsbereiten Partnern handelspolitische Vereinbarungen zu treffen und dieserart die österreichische Produktion zu beleben. Nicht unbeachtlich bleibt der sehr wesentliche Erfolg der öster¬ reichischen Fremdenverkehrswerbung der abgelaufenen Wintersaison, der in verschiedenen österreichischen Ländern zu einer be¬ trächtlichen Steigerung der Fremdenfrequenz, gemessen an Vergleichs¬ ziffern der vergangenen Jahre, führte. Wenn auch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im vergangenen Win¬ ter erfreuliche Erfolge aufzuweisen hatten, ist es mir wohlbekannt, daß viele arbeitslose Volksgenossen im schweren und entbehrungsreichen Kampf mit der Not des Alltags standen. Sie kennen aus den offiziell verlautbarten Ziffern das erfreuliche Ergebnis der Winterhilfsaktion der Bundesregierung, das auch hier wieder, allen Unkenrufen zum Trotz, jenes des Vorjahres um ein beträchtliches zu überschreiten ver¬ mochte. 8 Patriotismus und soziale Hilfsbereitschaft Auch von dieser Stelle aus sei allen, die zum Erfolg beigetragen haben, und darüber hinaus dem segensreichen Wirken auch der außer¬ halb des Rahmens der Aktion stehenden privaten Karitas dankbare Anerkennung gezollt, im freudigen Bewußtsein, daß auch auf diesem Gebiet Patriotismus und soziale Hilfs¬ bereitschaft sich die Hände reichten. Wenn es im Jahr 1934 gelungen ist, das Handelspassivum auf 290 Millionen Schilling zu senten, und die gleiche günstige Entwicklung auch im laufenden Jahr anhält, wie es erfreulicherweise der Fall ist, dann spricht diese Tatsache deutlich genug für die gesunde wirtschafts¬ politische Entwicklung Österreichs. Es sei in diesem Zusammenhang ausdrücklich betont, daß österreichischerseits die Aus¬ dehnung des wirtschaftlichen Verkehrs nach keiner Seite hin gehindert wird, insbesondere auch selbst¬ verständlich nicht nach dem benachbarten Deutschen Reich. Auch nach dieser Richtung werden wir wie bisher die zu schaffenden Voraussetzungen für eine gegenseitige Belebung des Handelsverkehrs, die beiden Teilen gleichermaßen zugute kommt, im Auge behalten. 2

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