Das Land ob der Enns

Lauriacus — Ovilava — luvavum. 9 nianis, nahe der Einmündung der von Ansfelden kommenden Linie in die Limesstraße; Asten^) vor den Toren des einstigen römischen Kastells Lentia-Linz; Asten^) nahe dem durch Funde als einstige römische Nieder lassung beglaubigten Mösendorf und dem Dorfe Walchen; Asten®) bei Titmoning an der Salzach; Asten«) bei Lamprechtshausen und Asten bei Kuchl (röm. Cucullae) in Salzburg. Das Auffallende der Lage dieser Orte würde in einer Karte mit ge nauem römischen Straßennetz anschaulich werden. Förstemann erklärt diese Bezeichnungen aus ahd. awist Schafstall®). Gegen diese Deutung spricht aber der durchgängige Plural, der dann anzunehmen wäre, indes z. B. die württembergischen Ortsnamen®) Augstel(= Augsttal), Auswyl < Owistwiler, Augstbühl, -fluh, -klinge nur den Singular zeigen. Auch das g für w müßte man wenigstens in einigen Fällen erwarten, tritt es doch auch in ouwe ,Au' auf). Ich nehme daher Entstehung des Namens Asten aus röm. (ad) *Augustum an, das in der Folge zu Austum, -un, -en, -in wurde, wie es eben in den Urkunden begegnet®). Die Kontraktion ist dieselbe im französ. Autun, das auf Austunum <Augustodunum zurückgeht. Die Erscheinung, daß die lateinischen Endsilben am Ausgange der römischen Zeit nicht mehr gesprochen wurden, gilt nicht für Präpositionalausdrücke und Lokative bei Ortsbezeichnungen. Beispielsweise seien Weins a. D., Taufers und Terfens in Tirol, Pfunzen bei Rosenheim in Bayern genannt, die noch deutlich die lateinischen Endungen als Zeugen ihrer Entstehung aus (ad) Tuberes, Tervinios, pontem, vineas®) erkennen lassen«®). «) Verschollen. 2) Fontes rer. Austr., Bd.49, S. 41, Febr. 26. Jahresber. d. Museums in Linz 1866, S. 133ff. 3) Salzb. ÜB. I, 35: in territorio ad Austum. In der Hs. steht Austrum, was der Herausgeber verbessert hat. ^) Salzb. ÜB. I, 172, n. 5: Gustun (c. 963). Im Register steht ,Asten bei Frankenmarkt'. Bei den übrigen Belegen (ebd. I, 938) schwankt der Heraus geber zwischen Asten bei Lamprechtshausen und dem bei Titmoning. Auch in der neuen Auflage des Ortsnamenbuches ist diese Erklärung festgehalten. Vgl. dagegen Schatz, S. 26, der an auwa denkt. ®) Buck, Über röm. Ortsnamen in Württemberg (1878). ') Vgl. Oö. UB. V, 79 u. 373 (14. Jahrh.) und die vielen Auger im polit. Bez. Perg. Ein Aug auch bei Heiligenstatt im Innviertel. ®) Vgl. Archiv f. d. Gesch. d. Diöz. Linz 1906, S. 4; 1907, S.5; ,,Wiener Ztg." vom 30. April 1915, wo ich meine Ansicht zuerst ausgesprochen und begründet habe. ®) Betzelle ad vineas des hl. Severin. «®) Daß Pfünz(am Limes bei Eichstätt), das auf *(ad) pontes zurückgeht, und die zahlreichen alten Straß, die aus römischem *(ad) stratas (Straßen kreuzung oder -gabelung) und nicht aus *(ad) stratam entstanden sind, das s der Endung nicht mehr zeigen, liegt am vorausgehenden Konsonanten. Pontena ist nicht, wie Schatz, Altbair. Gramm. 11, 63, und andere meinen, pons Eni, sondern neuerliche Latinisierung von Ponten < Pontem (vgl. Pfronten aus ad frontem Alpium). Das geht auch daraus hervor, daß ein zweites Pontena(bezeugt im 8. Jahrh.) am Chiemsee(Seebruck) lag, wo also der Inn nicht in Frage kommen kann. Teriolis, aus dem Tirol wurde, ist Nominativ.

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