Aktuell im Betrieb - Heft 12/1981

,,Die WeUbewerbsfähiakeit muß erhalten bleiben!''

Dr. Herman Reiter, 42, übernahm mit 1. November des Jahres die Leitung Marketing Export der Sparte Wälzlager. Jurist Reiter sammelte umfangreiche Marketing Erfahrungen in zwei Unternehmend r Landmaschinen-Branche, war darüber hinaus unter anderem aber auch für die Produktionsplanung, Lagerhaltung Service-und Ersatzteildienst verantwortlich. Personalia In seiner jetzigen Funktion ist er dem Leiter Marketing der Sparte Wälzlager zugeordnet. Dipl. In . Dr. Alois Schw aiger, 41, wurde mit 1. Dezember zum Leiter der r anisation u, d D t nveri.l l b ,tung im B r icl, Nutz fahrzeuge, Landmaschinen und Wälzlager bestellt. In dieser Funktion ist er direkt dem Funktionsbereich Logistik zugeordnet. Schwaiger kommt von einem Unternehmen der verstaatlichten Industrie, in dem er seit dem Abschluß seines Studiums an der Technischen Hochschule in Wien (Studienrichtung Technische Physik) tätig war. Seine Arbeitsgebiete waren unter anderem die Statistische Qualitätskontrolle, System-Analyse für technische EDV-Anwendung und LUI tzl die Leitung einer Abteilung für technische EDVOrganisation und Programmierung. Kostenloses Kleinanzeigen-Service für die Leser von »aktuell im betrieb« Auf Anregung zahlreicher Leserinnen und Leser bietet »aktuell im betrieb« ab der Nr. 2/82 ein kostenloses Kleinanzeigenservice. Wenn Sie also etwas verkaufen, kaufen oder tauschen wollen, dann haben Sie in den rund 20 000 Konzernmitarbeitern und deren Angehörigen eine große Zahl möglicher Interessenten. Egal, ob es sich um einen Gebrauchtwagen, eine Waschmaschine, den Fotoapparat oder um eine Schneekette handelt - wofür Sie keine Verwendung mehr haben, das kann ein anderer Mitarbeiter vielleicht gut brauchen. Um die Abwicklung zu vereinfachen, bitten wir Sie untenstehenden KleinanzeigenKupon zu verwenden oder - falls Sie Ihr »aktuell im betrieb« nicht zerschneiden - ~ Kleinanzeiaen·Kupon wollen - auf einem Zettel in der Reihenfolge wie auf dem Kupon die Angaben an die Redaktion »aktuell im betrieb« Hauptverwaltung Wien Kärntner Ring 7 1010 Wien zu senden. Anbieter und Interessenten sollen sich auf direktem Weg finden - vergessen Sie also nicht anzugeben, wie Sie erreichbar sind. Erscheinungstermin der Ausgabe 2/82: 9. Februar Annahmeschluß: 15. Jänner 1982 D1eWerksredald1onen Um unsere Betriebszeitschrift lebendig und betriebsnah gestalten zu können, brauchen wir auch Ihre Anregungen. Rufen Sie einfach an. Für selbstverfaßte Beiträge gibt es selbstverständlich ein Honorar, drei Schilling pro gedruckter Zeile. NUTZFAHRZEUGE UND LANDMASCHINEN (25 351) Hr. Baumann Dr. Fröhlich Dr. Kitzler WÄLZLAGER Hr. Bistricky Dr. Breitenfeld Ing. Jilek Dr. Starzengruber ZWEIRAD- UND GELÄNDEFAHRZEUGE Mag. Blum Hr. Gloggnitzer Dr. Hoitsch WERKE WIEN Ing. Dierer Dr. Röck Ing. Schmid Dr. Wölfl 2659 59 2370 (62 3 41) 25 . 241 n 706 335 409 (76 4511) 286 351 481 280 HANDEL UND FUNKTIONALE BEREICHE Dr. Benesch 85 36 11/201 Ing. Lesser 64 26 61/17 Ing. Reh 52 35 81/217 Hr. Reiffenstein 52 35 81 /413 GESAMTREDAKTION • Hr. Braunschmied 52 35 81 /571 An die Redaktion »aktuell im betrieb« Hauptverwaltung Wien, Kärntner Ring 7, 1010 Wien Bitte deutlich lesbar schreiben: Bosn111•s Eck Text : .... . . . . . ..... . . .. . . . ... . . . . . . .. . ..... . ............. .. .... . .... . . . . . Telefon: Vorwahl ....... .. .. .. Nr.. .. ... ..... .. KI. .. .. ..... .. .. oder Anschrift: 2 Name: . .. . .... . . . . . .. . . . ... .. ... .. . .. . ...... ....... . . ... ... ... .. . .. . . . . . Unter den Bosnigln dieser Welt finden wir recht berühmte Namen, manche andere wieder sind lieber anonym geblieben oder haben ihre Boshaftigkeiten in irgendeinen Volksmund gelegt. Bevor Sie die folgenden Sprichwörter selbst anwenden, sollten Sie allerdings das zuletzt.angeführte • Sprichwort beherzigen. * Gott ernährt die Vögel, aber sie müssen herumfliegen. (Flämisches Sprichwort) Es gibt drei Sorten Lügen: Lügen, verfluchte Lügen und Statistiken. (Mark Twain) * Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen. (Romain Rolland) * Sprichwörter sind die Krücken der Einfallslosen. (Ostfriesisch)

Der Vorstand Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter! Zu bestimmten Anlässen im Jahr wie 1m Urlaub oder zu den Feiertagen - ist es uns erlaubt, für einige Tage oder Wochen die beruflichen Sorgen und Lasten beiseite zu schieben und auszuspannen. Ausspannen - das heißt im tieferen Sinn, das Arbeitspferd in uns einmal vom Pflug zu trennen und uns ausgiebig zu erholen. Viele nützen gerade diese besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, um etwas zu tun, was nicht nur für einen Unternehmer regelmäßige Pflicht ist: eine Standortbestimmung durchzuführen, um festzustellen, welche kurz- und mittelfristigen Ziele erreicht wurden und ob diese Zwischenziele, wie geplant, zu den Endzielen führen. In der persönlichen Bilanz und Planung jedes einzelnen spielen dabei naturgemäß berufliche Aspekte eine wichtige Rolle: Neben der materiellen Existenzsicherung oder -verbesserung sind das harmonische Zusammenleben mit den Kolleginnen und Kollegen, die Wertschätzung und Anerkennung durch die Mitmenschen jene ausschlaggebenden Faktoren, die über Zufriedenheit oder Unzufriedenheit entscheiden. Wir hoffen und wünschen, daß Ihre Mitarbeit in unserem Konzern in Ihrer ganz persönlichen Bilanz ein Aktivposten ist - so wie wir hoffen und wünschen, daß wir mit gemeinsamer Arbeit und verstärkter Leistung im kommenden Jahr auf den Märkten dieser Welt erfolgreich bleiben. Ihnen und Ihren Angehörigen von Herzen: Ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr! 12/81 lnhah 2 PERSONALIA BOSNIGL'S ECK 3 DER VORSTAND 4 AUFSICHTSRATSVORSITZENDER ANDROSCH: »DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT MUSS ERHALTEN BLEIBEN« 7 SERIE FÜHRUNGSFUNKTIONEN (5): DIE ZIELDEFINITION 8 GROSSER MAL-l,JND ZEICHENWETTBEWERB: DAS SIND DIE SIEGER! 10-19 AUS DEN WERKEN UND BEREICHEN 10 AUS DER »HOLZHÜTTE« IN DEN »GLASPALAST« 11 CONTROLLING - MEHR ALS NUR KONTROLLE 13 SPARTENLEITER HRYZAK: KEINE ANGST VOR DER ZUKUNFT 14 MIT DEM FAHRRAD DURCH ÄGYPTEN 16 PERSONALAUSWEISE IM BEREICH HV/HANDEL aktuell im betrieb MONATS MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITER DER STEYR-DAIMLER-PUCH AG: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Steyr-Daimler-Puch AG., 1010 Wien, Kärntner Ring 7 Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Achim Weber Gesamtredaktion: Siegfried Braunschmied Berichte aus Steyr: Franz Baumann Gesamtherstellung : Druckerei Gerstmayer, 1120 Wien, Schönbrunner Straße 215 Tel.: 0222/83 64 12-0 3

aib: Herr Generaldirektor Androsch, welche Möglichkeiten bietet Ihnen die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden, die künftige Entwicklung der Steyr-DaimlerPuch AG mitzugestalten? Androsch: Diese Frage beantwortet sich aus der Aufgabenstellung des Aufsichtsrates insgesamt und der des Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Aufsichtsrat hat zunächst eine kontrollierende Funktion, während die Geschäftsführung nach dem Aktiengesetz vom Vorstand wahrzunehmen ist. Aber allen organmäßig Beteiligten - und daher auch dem Aufsichtsratsvorsitzenden in seiner Funktion als Vertreter des Hauptaktionärs - geht es um die Sicherstellung der industriepolitischen Zukunft eines der größten und traditionsreichsten österreichischen Industriekonzerne, um die Sicherung seiner Arbeitsplätze und - aus der Sicht der Bank - um die sorgfältige Verwaltung fremder Gelder in einer auch von der Bank vertretbaren Weise. aib: Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen dem Großaktionär CA und seinen Beteiligungsgesellschaften, insbesondere der Steyr-Daim- /er-Puch AG? Androsch: Ich betrachte die Wechselbeziehungen aus zwei Gesichtswinkeln. Einmal ist der industriepolitische Aspekt hervorzuheben. Damit es nicht zu einer Entindustrialisierung Österreichs kommt, muß der Aktionär wie alle übrigen Beteiligten seinen Beitrag leisten. Doch schließt diese Verpflichtung im Einzelfall gewisse Neustrukturierungen oder auch Reduktionen nicht aus, denn auf die Dauer kann die Bank, die die 1hr anvertrauten Gelder zu verwalten hat, Verluste nicht finanzieren. • Das Interview mit Generaldirektor Dr. Hannes Androsch führte Dr. Achim 4 Weber INTERVIEW MIT DEM AUFSICHTSRATSVOR Vorsitzender des Aufsichtsrates der Steyr-Daimler-Puch AG Dr. Hannes Androsch•; »Die europäische Industrie durchläuft eine schwierige Phase.« Die Bank als Großaktionär erfüllt aber sicherlich nicht nur industriepolitische Aufgaben, sondern sie kann auch unter Beachtung ihrer bankmäßigen Aufgaben mit einer Reihe von Dienstleistungen unterstützend eingreifen. Im Verhältnis zur Steyr-Daimler-Puch AG im besonderen gilt es, zwischen dem Konzern als Ganzen und seinen Untereinheiten, den Sparten, sorgfältig zu differenzieren. Denn was für das Verhältnis der Bank zur Industrie oder zur Industriebeteiligung gtlt, muß auch innerhalb der einzelnen Sparten zueinander Gültigkeit haben. Es kann daher aus der Sicht des Großaktionärs auf Dauer die Abhängigkeit der meisten Sparten von einer sehr schwierigen Sparte nicht akzeptiert werden. Eine solche Konstellation, bei der eine Reihe von Sparten durch eine andere schlecht und recht über Wasser gehalten wird, ist nicht zukunftssicher. aib: Welche Maßnahmen müßten auf seiten des Unternehmens getroffen werden, um die augenblicklichen strukturellen Probleme mittel- bis langfristig zu lösen? Androsch: Wir müssen davon ausgehen, daß die europäische Industrie insgesamt - in manchen Branchen stärker, in anderen weniger stark - eine schwierige Phase durchläuft. Es besteht daher die Notwendigkeit, Strukturanpassungen und Strukturverbesserungen in allen Bereichen der Industrie vorzunehmen. Für SteyrDaimler-Puch muß hier vorwP.g gesagt werden, daß die Bewältigung dieser Aufgaben ohne die Produktion der Kettenfahrzeuge sicherlich in den nächsten Jahren nicht möglich ist. Auch dann nicht, wenn in den übrigen Sparten die allergrößten Anstrengungen unternommen werden. Bei allem Verständnis für den Wunsch vieler junger Menschen nach Frieden und ihre Ablehnung des gigantischen und sinnlosen Wettrüstens möchte ich die Produktion österreichischer Kettenfahrzeuge vor allem im Zusammenhang mit der Landesverteidigung hervorheben. Die Ausrüstung unseres Bundesheeres durch österreichische Verteidigungseinrichtungen zu wirtschaftlichen Bedingungen ist nur dann möglich, wenn man diese Systeme auch anderen Ländern, die vor ähnlichen Verteidigungs-und Schutzproblemen stehen, zur Verfügung stellt. Wenn nunmehr auch die VÖES T mit eigener Produktion u. Betetligung ..,n 91nschlägigen, bisher privaten Firmen in diese Richtung geht, dann muß, was im Falle der VÖEST recht ist, im Falle der Steyr-Daimler-Puch AG b1J/ig sein. Umso mehr dann, wenn diese Sparte bei SteyrDaimler-Puch eine über 100jährige Tradition hat. Es wäre jedoch falsch, sich auf eine ein-ge, von vielen Unwägb, Keiten im In-und Ausland abhängigen Sparte zu stützen. Vielmehr müssen alle übrigen Sparten so strukturiert werden, daß sie kostengünstiger arbeiten und positive Betriebsergebnisse abwerfen. Es sind alle Faktoren genau zu analysieren, die großen Probleme der Produktentwicklung, der Produktion und des Vertriebes sind zu lösen. In einer Reihe

;1TZENDEN DER STEYR-DAIMLER-PUCH AG i1 muß erhalten bleiben!" »Dort, wo keine kostendeckenden Preise erzielt werden können, muß getrachtet werden, preisdeckende Kosten herbeizuführen.« -· ' ~ • Fällen wird sich die Pro- • mlösung nur über Kooperationen herbeiführen lassen, wobei man sich natürlich auch über die damit verbundenen Risken klar sein muß. Das Risiko beginnt mit der Produktentwicklung, wobei ia nie sicherzustellen ist, ob es je zu einem serien- oder marktreifen Produkt kommen wird. In die Gesamtbetrachtung müssen eine Reihe von Kostenfaktoren mit einbezogen werden. Allen voran sind es die Rohstoff-, Energie-, Kapital-, Persona/- und Finanzierungskosten. Ist die Flexibilität des Unternehmens nicht groß genug, so äußert sich dies unter ande- 'liiJl.. in übergroßen Lagern. • haben wir in vielen Sparten des Konzerns bedauerlicherweise hohe Lagerkostenbelastungen. Schließ/ich ist der Aufwand für den Vertrieb und die Erhaltung eines SP.rvicenetzes außerordentlich groß. Es ist auch außerordentlich schwierig - und man kann es an der Entwicklung des M 7 dokumentieren - , eine gute Idee in die technische und serienmäßige Wirklichkeit der Produktion und des Vertriebes überzuführen. Für alle Produktsparten, in denen keine kostendeckenden Preise am Markt erzielt werden können, muß getrachtet werden, preisdeckende Kosten herbeizuführen, um so die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die verbleibende Alternative kann nur mehr das Ausscheiden aus dem Markt bedeuten, denn auf die Dauer können verlustbringende Produkte nicht finanziert werden. aib: Herr Generaldirektor, Sie haben das Thema Kettenfahrzeuge aufgegriffen. Generaldirektor Malzacher hat in letzter Zeit auch vor einer breiten Öffentlichkeit betont, daß die Umstrukturierungsprobleme des Konzerns für den Zeitraum der nächsten zehn Jahre nur bewältigt werden können, wenn sich diese Sparte entsprechend entwickeln kann. Nun ist eine Novelle zum Kriegsmaterialgesetz geplant. Androsch: Es ist sicherlich jede gesetzliche Regelung zu begrüßen, die Klarheit darüber schafft, woran man eigentlich ist. Halbe oder ganze Zusagen oder Zustimmungen, die dann allenfalls nicht zum Tragen kommen, sind für den Konzern ja das Gefährlichste und Unangenehmste. Einer gesetzlichen Regelung ist aber nur dann zuzustimmen, wenn nicht ungleiche Verhältnisse geschaffen werden, etwa dergestalt, daß in einem anderen Unternehmen das als neue Aktivität zugelassen wird, was bei der SteyrDaimler-Puch AG durch eine Gesetzesnovelle verhindert werden soll. Noch dazu, wenn diese Produktsparte dringend benötigt wird, um die zivile Produktion vom Fahrrad über das Moped zu den Forstmaschinen und vom Traktor über den Lkw zum Wälzlager auf gesunde Beine zu stellen. Umstrukturierungen und Rationalisierungen sind leider mit sehr großen Aufwendungen verbunden. Man bedenke nur, daß allein die Investition bei der BMW-STEYR-Kooperation für die Motorenfertigung eine Größenordnung von 7 MJJ/iarden Schilling aufweist. Zieht man in Betracht, wie hoch die Entwicklungskosten für den Geländewagen gewesen sind - ich glaube in einer Größenordnung von 600 Millionen Sch1Jling - , und hält man sich vor Augen, wie viele dieser Produkte man verkaufen muß, ehe man die Kosten wieder herinnen hat, dann kann man sich vorstellen, wie schwierig es ist, die mit diesen Produktsparten verbundenen Arbeitsplätze zu sichern. Und es geht nicht nur darum, die investierten Kosten wieder zu erwirtschaften, sondern es muß ja für weitere Investitionsschritte ein positiver Ertrag übrigble1ben, denn ohne Gewinne ist eine industrielle Zukunft nicht gesichert. Auch wenn es unsere Absicht ist, mit allen Maßnahmen ein möglichst hohes Beschäftigungsniveau zu erreichen, kann das nicht heißen, daß jeder einzelne Arbeitsplatz, gleichgültig, was in der Welt geschieht und was in der Weltwirtschaft vor sich geht, gesichert sein kann. Es kann auch nicht jede Produktsparte erhalten bleiben, wenn sie auf Dauer Verluste macht und auf Dauer keine Chance besteht, positive Erträge zu erwirtschaften. aib: Steyr-Daimler-Puch steht mit seinem Militärbereich im Spannungsfeld wirtschaftlicher Sachzwänge und gesellschaftspolitischer Kräfte. Wie beurteilen Sie im Zeichen der geplanten Novelle zum Kriegsmaterialgesetz die derzeitige Situation der einheimischen Rüstungsindustrie? Androsch: Zunächst ist die geplante Novelle zum Kriegsmaterialgesetz nicht nur ein Problem, das die Unternehmensleitung, den Eigentümervertreter und den Aufsichtsrat beschäftigt, sondern in zumindest gleichem Maße die Belegschaft und die Belegschaftsvertretung. Denn es geht ja schließlich und endlich um nicht mehr und nicht weniger als um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Man muß die Verantwortlichen darauf aufmerksam machen, daß es bei allen Fragen, die auch wirtschaftliche Probleme aufwerfen, keine einseitige Verantwortung gibt. Auch die wirtschaftlichen Grundlagen für eine hohe - stets geforderte - Beschäftigung ergeben sich nicht von allein. Es muß demnach entsprechend differenziert vorgegangen werden, wenn Auflagen, Gebote oder Verbote zur Diskussion stehen, sei es im Bereich des Umweltschutzes oder bei so 5

Fortsetzung Interview mit GD Androsch heiklen Fragen wie dem Mili- von Finanzierungsmitteln ist matechnik. Die Auswirkun- Androsch: Diese Frage läßt (ärbereich. Wir haben selbst- grundsätzlich die Aussicht, gen sind bekannt: verlorene sich nicht generell beantworverständlich kein Interesse über die getätigten lnvesti- Gelder, verlorene Arbeits- ten. In der Regel ist es eine daran, Waffen zu produzie- tionen die Geldbeschaffungs- plätze und schwere Schäden Fülle von meist unterschiedliren, die für Angriffsaktionen kosten mit größter Wahr- für das betreffende Kreditin- chen Faktoren, die zu einem oder zur Unterdrückung der scheinlichkeit wieder zu er- stitut und den gesamten Zusammenbruch führen. Die Menschenrechte in einem wirtschaften. Da die Bank Kreditapparat. Das alles muß letzten dieser Fälle zeigen, bestimmten Land dienen, über keine nennenswerten man in Zukunft vermeiden. daß nur durch eine intensive aber andererseits hat jedes eigenen Gelder verfügt, son- Zusammenarbeit zwischen Land - so wie wir auch - dem nur geborgtes Kapital aib: Steyr-Daimler-Puch ist allen verantwortlichen Fühdas Recht, sich mit Schutz- - Spareinlagen, Anlagekapi- vor allem in den letzten Jah- rungskräften, der Belegeinrichtungen auszurüsten. tat - weitergibt, sei es in ren mit ausländischen schaft, den BelegschaftsverFür uns ergibt sich aus dem Form von Krediten oder Be- Tochter-und Beteiligungsge- tretem und den EigentümerNeutralitätsstatus sogar die teiligungen am Eigenkapital sellschaften international tä- vertretem die Katastrophe Verpflichtung, unser Land von Unternehmen, muß sie tig geworden. Die Zuliefe- hätte vermieden werden mit allen zu Gebote stehen- diese Gelder sorgfältig veran- rung an unsere Auslands - können. Es liegt schließlich den Mitteln zu verteidigen. lagen. Darüber hinaus muß töchter beanspruchen be- im Interesse aller, das UnterWenn wir diesen Anspruch sie für eine entsprechende reits einen wesentlichen Teil nehmen in allen Sparten ' für uns selbst erheben, dann Verzinsung des geborgten unserer inländischen Produk- stungsfähig und ertragbri ist es auch moralisch ge- Kapitals Sorge tragen, denn tionskapazität. Man hört in gend zu gestalten. Nur mit rechtfertigt, Verteidigungs- die Zinsen, die dem Sparer diesem Zusammenhang öfter dem größtmöglichen Beitrag waffen an andere Länder, oder Anleger zu zahlen sind, die Meinung, daß eine sol- aller Beteiligten in allen Bedie in einer gleichen oder müssen erst verdient wer- ehe Unternehmenspolitik zu reichen wird es möglich sein, ähnlichen Situation sind, zu den. Lasten der inländischen Ar- in den schwierigen Zeiten, in verkaufen. Auch wir sind ja Welche Folgen eine andere beitsplätze geht. denen wir uns befinden und genötigt, gewisse Rüstungs- Vorgangsweise, bei der dies denen wir sicherlich auch in güter im Ausland zu kaufen, nicht gewährleistet ist, so- Androsch: Man muß davon den nächsten Jahren entgeum unserer neutralitätspo/i- wohl für Banken wie für In- ausgehen, daß der österreigengehen, die Voraussetzunzeilichen Verpflichtung nach- dustrieuntemehmen haben chische Markt in vielen Fä/- gen zur Zukunftssicherung kommen zu können. Wenn kann, sieht man an den Bei- len zur Produktion kosten- zu schaffen. wir schon vor dieser Not- spielen Eumig und Klima- günstiger Losgrößen nicht aib: Herr Generaldirektor wendigkeit stehen, dann ist technik. Die Bank kann nicht ausreicht. Kleine Stückzah- Androsch, vielen Dank für es sicher auch in höchstem - wie etwa der Bund, die /en verursachen Kosten, zu das Gespräch. Maß gerechtfertigt, wenn Länder oder Gemeinden - denen nicht verkauft werden wir nicht nur für uns selbst aus arbeitsmarktpolitischen kann. Man muß daher Mittel KV-Abschluß produzieren - was ja wirt- Gründen Zuschüsse gewäh- und Wege finden, die Marktfür Industrie- schaftlich nicht vertretbar ren. Zuschüsse, die meiner möglichkeiten zu vergrößern wäre. In diesem Sinne habe Meinung nach nur als Start- und damit zu Losgrößen mit Angestellte ich jedenfalls die Tatsache hilfe und nicht zur Verlustab- konkurrenzfähigen HerstelNach ebenso langwierigeverstanden, daß der Partei- deckung wirkungsvoll _und vorstand der Regierungs- gut eingesetzt sind, denn es lungskosten zu kommen. In Verhandlungen wie bei d vielen Fällen ist dies trotz a/- Arbeitern wuroe in der partei mit überwältigender hat niemand etwas davon, /er Risken oft nur mit AusNacht zum 5. November Mehrheit der Beteiligung der wenn zuletzt, wie in den ge- landskooperationen möglich. 1981 ein neuer KollektivverVÖEST-Alpine an der Hirten- nannten Fällen, sowohl die Die Alternative ist ja nicht, trag für die lndustrieangeberger Patronenfabnk zuge- Arbeitsplätze und das Geld statt im Ausland in Österstellten abgeschlossen. Er stimmt hat. Für die Aktivitä- verloren gehen. reich zu prodt17ieren, sonbetrifft nahezu 4.000 Mitarten von Steyr-Daimler-Puch dem im Ausland - oder gar beiter unseres Unternehmuß daher meiner Meinung aib: Die CA ist also nicht nicht. Solche Kooperationen mens, beinhaltet wie bei den nach dasselbe Verständnis bereit. eine Subventionspolierwartet werden können. tik zu betreiben. haben positive Auswirkun- Arbeitern eine Ist-Erhöhung gen auf die Arbeitspfatzsi- von 6 % und ist ebenfalls seit aib: Steyr-Daimler-Puch be- Androsch: Die Bank ist da- cherung im Inland. Macht 1. 11. 1981 gültig. Was in findet sich zur Zeit in einer zu gar nicht berechtigt, und man von dieser Möglichkeit der vergsngenen Nummer Umstrukturierungsphase, die selbst wenn sie es wäre, keinen Gebrauch, so gehen über dim KV-Abschluß bei hohe Investitionen erfordern könnte sie eine solche Politik inländische Arbeitsplätze unden Arbeitern gesagt wurde, wird. Es ist nicht auszu- nicht betreiben. Wohin es ter Umständen verloren. gilt auch für das KVschließen, daß zusätzlich zu führen kann, wenn indu- Ergebnis der Angestellten: den Erträgen aus dem Be- strielle Produkte mit Verlust aib: Die Ursache für viele Die Erhaltung von Arbeitsreich Kettenfahrzeuge weite- verkauft werden, und diese Firmenzusammenbrüche der plätzen hat Vorrang gegenre Mittel aufgebracht werden Verluste laufend von einem letzten Zeit wird von man- über der individuellen Entmüssen. Wie schätzen Sie Kapitalgeber und nicht aus eher Seite in der mangeln- wicklung der Bezüge; die die Chancen ein, die benö- eigener Kraft abgedeckt wer- den Qualifikation des Mana- Mehrkosten auf Grund des tigten Mittel beschaffen zu den, haben wir vor einigen gements gesucht. Wie beur- KV-Abschlusses müssen im können? Jahren bei den Junior- teilen Sie die Qualität der kommenden Jahr erst noch Androsch: Eine Vorausset- Werken gesehen. In jüngster Führungskräfte in Öster- erarbeitet werden. 6 zung für die Beschaffung Zeit auch bei Eumig und Kli- reich? W.B.

Seriel Führun1sfunldionen Folae 5: Die Z1eldef1n1t1on Jetzt weiß ich, wie das Ergebnis meiner Arbeit aussehen soll. In den ersten vier Folgen unserer Serie hat ein imaginärer Mitarbeiter folgende Fragen gestellt bzw. Aussagen gemacht: * Warum soll ich das eigentlich machen? * Das gewünschte Ergebnis erreicht - oder doch nicht? .un möchte ich aber genau wissen, was von mir verlangt wird. * Ich möchte wissen, bis wann ich spätestens fertig sein muß. Wir sagen ganz bewußt: ein »imaginärer« Mitarbeiter. Denn wie schaut es in Wirklichkeit aus? Werden Sie als Mitarbeiter diese Fragen an Ihre Vorgesetzten richten? Kaum. Sie werden aber innerlich (bewußt oder unbewußt) erwarten, daß in einem Ihnen erteilten Auftrag diese Fragen geklärt sind. .~ waren auch auf keinem .arbeiterseminar, wo Sie diese Fragen hätten lernen können, weil es solche Seminare - (noch?) - nicht gibt. Ihrem Vorgesetzten wird aber zur Erinnerung, damit er nicht vergißt, was für die Erteilung eines Auftrages wichtig ist, ein Satz von 6 W-Fragen mitgegeben. (Siehe Kasten). Auch wird es nicht notwendig sein, jedesmal bei einem gleichartigen Auftrag alle diese Fragen ausdrücklich zu beantworten. Sie würden sich mit Recht dagegen wehren und sagen: Bitte, halten Sie mich nicht für dumm, das weiß ich doch selbst! Und der Vorgesetzte könnte sagen: Wie soll mir vor lauter Zieldefinitionen-Erstellen noch Zeit zum Arbeiten bleiben? Diesen Problembereich wollen wir aber erst in der nächsten Nummer ausführlich behandeln. Unter dem Titel: »Die Aufgabe« werden wir unseren imaginären Mitarbeiter sagen lassen: »Was selbstverständlich ist, muß man mir nicht jedesmal erklären!« Heute werden wir Ihnen - wie angekündigt - mit einem ausführlichen Test Gelegenheit geben, Ihre Kenntnisse aus den Folgen 1 bis 4 anzuwenden. Das wird sicher nicht so leicht sein wie in den bisherigen Kurztests. Versuchen Sie es trotzdem, und freuen Sie sich, wenn es Ihnen gelingt. J. W. 1) Eine vollständige Zieldefinition entsteht durch Beantwortung: aller 6 »W«-Fragen a) der zwei ersten Fragen b) der vier letzten Fragen c) 2) Ordnen Sie je einer W-Frage die entsprechenden Bestimmungsgrößen zu: WIE GUT (1) WANN FERTIG (2) WIEVIEL (3) WELCHER AUFWAND (4) Termin oder Durchlaufzeit a) Menge b) Qualität Kosten 3) Ordnen Sie jedem Kasten (A. B. C) einen der Begriffe (1. 2, 3) zu. A Meßgröße Maßeinheit Maßzahl B Ziel inhalt Zielausmaß Zeitlicher Bezug C Wieviel Wie gut c) d) Die 6 » W«-Fragen WAS? WOZU? WIEVIEL? WIE GUT? WELCHER AUFWAND? WANN FERTIG? TEST Standard (1) Zielausmaß (2) Zieldefinition (3) 4) Welcher Satz ist richtig 7 Ein Ergebnisstandard setzt sich aus einen bis mehreren Standards je Bestimmungsgröße zusammen a) Der Ergebnisstandard beantwortet die Frage nach dem »Wozu« eines Auftrags b) Der Ergebnisstandard ist identisch mit dem Zielausmaß c) 5) Fahrer Riedl erhält den Auftrag, sofort eine Stahlprobe in ein Labor zu bringen. Das Labor-Gutachten wird am Morgen des nächsten Tages als wichtige Grundlage bei Verhandlungen über einen Großauftrag benötigt. Das Labor sagt zu, bis spätestens 17.00 Uhr die Stahlprobe noch zu übernehmen, um das Ergebnis am nächsten Morgen bekanntgeben zu können. Damit Fahrer Riedl nicht Uhr für die Übergabe der Stahlprobe im Labor genannt. Um diesen Termin (15.00 Uhr) einzuhalten, rast er über eine schlecht ausgebaute Strecke und bleibt mit Achsbruch liegen. Die Übergabe der Stahlprobe kann erst am nächsten Tag erfolgen. Das Gutachten liegt bei der Verhandlung nicht vor. Welche Situationsbeurteilung ist richtig? Das war eben Pech, trotzdem muß man immer das Unmögliche fordern, damit das Mögliche erreicht wird. a) Bei unnötiger Einengung eines Standards (Termin) wird die Einhaltung eines anderen Standards (hier: Qualität = 100%ige Sicherheit der Übergabe der Stahlprobe) gefährdet b) Fahrer Riedl hätte seinen Vorgesetzten fragen müssen, ob 15.00 Uhr tatsächlich der äußerste Termin ist. c) »bummelt«, wird ihm von (q 9 :e (-t> -'BE: ':JC: 'VJ. (E: seinem Vorgesetzten als :p-e, 'qc: 'ez ':JJ. (C: :e (J. Welcher Aufwand äußerster Termin 15.00 :uaJJOMJUV afj_111p11:J ~----~~~---l-------- ~ ~ -_j_----~----=-=-:.::.=.~17

So mancher Gewinner haue nach der Preisverleihung alle Hände voll zu tun . . Mit der Überreichung der Preise an die Gewinner in den drei Altersklassen und einer Ausstellung der Zeichnungen fand der »Große Mal- und Zeichenwettbewerb« unseres Unternehmens vor kurzem seinen Höhepunkt und Abschluß. Zwei Wochen zuvor hatte die Jury in einer langen und diskussionsreichen Sitzung die Qual der Wahl, denn die Leistungsdichte der vorliegenden 45 Bilder war enorm. Schießlich waren diese Bilder selbst bereits eine Auswahl, die von Juroren in den Werken als Vorentscheidung getroffen worden war. Insgesamt waren aus dem ganzen Konzern rund 300 Zeichnungen an die Werksredaktionen geschickt worden. Den vier Juroren war klar, daß ihre Reihung der Zeich- . nungen keine allgemeingültige und objektive Entscheidung sein konnte, handelte es sich doch um Arbeiten mit selbst für Fachleute oft schwer vergleichbarem schöpferischem Inhalt. Sie beschlossen daher, sich bei der Schlußveranstaltung den Fragen der Kinder zu stellen und mit ihnen über die getroffenen Entscheidungen zu diskutieren. Zur Schlußveranstaltung am 20. November in der großen Ausstellungshalle in der Hauptverwaltung erschienen außer den Gewinnern der ersten Hauptpreise zahlreiche 8 Wettbewerbsteilnehmer aus Patrick Scherhaufer (2. Platz, bis 6 Jahre) mit dem Preis seiner Wahl: einem Marador-Ser So eme Pre1sver/e1hung kann ganz schön anstrengend sein: kurze Rast auf dem Teppichboden. 'lfff Großer Malund Zeichenwettbewerb: dem Raum Wien und Umgebung mit Geschwistern, Freundinnen und Freunden und - natürlich - den stolzen Eltern. Vorstandsdirektor Emmerich Wengersky begrüßte die etwa 100 Gäste, unter denen mit Personaldirektor Dr. Achim Weber und Pressechef Hans Stadlinger weitere leitende Herren des Unternehmens anwesend waren. Als Vertreter der Belegschaft hatten sich der Ang. BRO HV/Handel, Dkfm. Walter Hütter, und sein Kollege von den Arbeitern, Franz Reithmayr, eingefunden. ZBRO Nationalrat Hans Heigl ließ sich wegen anderweitiger Verpflichtungen entschuldigen, wünschte der Vernn::;taltung aber brieflich viel Erfolg. In seiner kurzen Rede gratulierte VD Wengersky den Mitarbeitern unseres Hauses zu ihren schöpferisch tätigen Töchtern und Söhnen und den jungen Künstlern zu den gelungenen Werken. Er betrachte es als sehr wertvoll, wenn mit solchen Wettbewerben das Interesse der Kinder an der Arbeit ihrer Eltern gefördert werde. Darüber hinaus ergebe sich aber - und das sagte er mit einem Augenzwinkern - noch ein weiterer Vorteil für die Eltern: Er wisse aus eigener Erfahrung, daß Kinder Ein Bild für den Pressephotogra- ► phen: VD Emmerich Wengersky, die Juroren Wilfried ZellerZellenberg und Herbert Neusrädtl mir den Gewinnern der ersten Hauptpreise. ◄ - Sabine Hüuef (7. Platz, bis 6 Jahre/ fühlte sich auf dem Traktor wie zu Hause ... Sakura-Vivien Brand/ (7 7. - 75. Preis, bis 6 Jahre/ freut sich sichtlich über ihr Modell-Auto aus der Hand von Pressechef Stadlinger.'lfff Das sjnd de manchmal ihre Eltern fragen, was sie denn so den ganzen Tag im Betrieb oder im Büro machen. Und er persönlich habe manchmal Probleme, daß seine Tätigkeit auch als Arbeit anerkannt werde, weil sie »nur« darin bestehe, mit anderen Menschen zu reden und zu telefonieren. Pressechef Stadlinger strich anschließend die sehr aufwendige und arbeitsintensive Durchführung eines solchen Wettbewerbs hervor: Eine solche Aktion sei nur mit dem großen Einsatz all jener Mitarbeiter in den Werken und Bereichen möglich gewesen, die sich zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit für die Mitarbeit an unserem Monatsmagazin für Mitarbeiter »aktuell im uelrielJ« enyagiert hätten. Danach überreichte Stadlinger den Siegern der jeweiligen Altersklasse die PuchFahrräder, die sie sich als Ersten Preis hattE , wählen können. Auf diesen Höhepunkt der Veranstaltung folgten die Gespräche der Juroren mit den Kindern; eifrig genutzt wurde auch die Möglichkeit, die in der Halle ausgestellten Steyr-DaimlerPuch-Produkte ausgiebig zu besichtigen. Besonderes Interesse fanden bei den ganz jungen Gästen naturgemäß Traktor und Lkw: Die Fahrzeuge wurden bestiegen, Schalter, Hebeln und Tasten wurden betätigt - eine harte Qualitätsprobe, die von unseren Exponaten aber heil überstanden wurde. Als »Auskunftsstellen« und zur Betreuung hatten sich Produktspezialisten unseres Hauses zur Verfügung gestellt: Zweiradfachmann Wolfgang Mayer wachte bei Fahrrädern und Mopeds; Johann Hainz und Alfred Pruckner gaben über Pkw, Puch G und Pinzgauer Auskunft; Hans Szilagyi hütete den Lkw und Ing. Franz A Schachinger kümmerte si~ um Interesse und Wohl der Kinder, die auf den Traktor kletterten . Ab diesem Zeitpunkt konnten auch drei Damen etwas aufatmen: Charlotte t-1at1schler von der Personaldirektion, Brigitte Jocham vom Zentralen Bildungswesen und Andrea Luckner vom Personal Ausland hatten Karl Fischer von der Abteilung Messen und Ausstellunger. beim Aufbau der Ausstellung geholfen und danach für den Empfang und die Betreuung der Besucher gesorgt. Für die Bewirtung mit frischen Hamburgern und Orangenjuice sorgte die Filiale Schwarzenbergplatz der Restaurantkette McDonald. Auch die Dekoration des Ausstellungsraumes mit Luftballons und die Vertei-

Altersklasse bis 6 Jahre Altersklasse 7- 10 Jahre Altersklasse 11- 14 Jahre 1. Preis Sabine HÜTTEL 2. Preis Patrick SCHERHAUFER Wolfgang FANKHAUSER Harald NOWAK Johannes SCHMIDTHALER Monika KRENN 3. Preis Erich SCHMIDT KLUGE Alexandra HRIBERNIG Nikolaus BAUER ex aequo 4.-10. Preise Petra MAKSAI Diana GROLLER Christoph GRUBER Rainer JELINEK Daniela KAMMERER Michael KOTTRITSCH Peter RANDIG Annemarie GRILLNBERGER Petra BERGAUER Christopher JURA Andrea KLEINDESSNER Walter KLOCKER Bernhard MAHLBERG Petra NITSCHMANN Christo! REMTISCH He1d1 POLZL Barbara STANGEL Roswitha SCHULTES Henriette TÄUBER Elena WINTER Carmen VESELY 11. - 15. Preise Maria BAUHOFER Sakura-Viv,en BRANDL Heimo HUBER Bettina HUBER Franz KARL Josef KLEEBERGER Monika PUHR Tamara SCHAUFLER Cornelius VALA Michael KOROSEK Harald REITER Christina REMTISCH Albert SCHERTEL Karl-Heinz STOISER Thomas WIESMAYR Die Juroren der Endausscheidung: * Prof. Wilfried ZellerZellenberg; Grafiker und Schriftsteller * Oskar Luksics; TVbekannter Zeichenprofessor und Leiter eines Mal-und Zeichenstudios für Kinder * Herbert Neustädtl; vor kurzem in den Ruhestand getretener Werbeleiter für den Bereich Handel und freischaffender Grafiker * Hans Stadlinger; Pressechef unseres Hauses lung kleiner Präsente war von den freundlichen McDonald's-M itarbeitern übernommen worden. Für die Idee, bei dieser Veranstaltung nicht das übliche Kalte Buffet bereitzustellen, sondern die Kinder mit den beliebten Hamburgern zu überraschen, zeichnete der Leiter der Allgemeinen Verwälluriy, Edmund Mudrak, verantwortlich. Der Wettbewerb und die von »aktuell im betrieb«-Redakteur Siegfried Braunschmied organisierte Schlußveranstaltung fand übrigens auch Beachtung bei den Medien: Das ORF/ Fernsehen berichtete darüber im österreichBild, diverse Zeitschriften brachten Meldungen. Ein noch gewichtigeres Urteil wurde aber von den Wettbewerbteilnehmern selbst abgegeben: Häufigste Frage: »Wann, bitte, findet denn der nächste Wettbewerb statt?« ... .. Ä Machten sich die Entscheidung nicht leicht: Die Juroren der Endausschei dung Zeller-Zellenberg, Neustädtl, Luksics, Stadlinger Ä 1. Hauprpreis der Ahersklasse bis 6 Jahre: Sabine Hütte/ Ä 1. Hauptpreis der Altersklasse 7- 10 Jahre: Wolfgang Fankhauser 1. Hauprpreis der Alrersklasse 11- 14 Jahre: Harald Nowak 'Y __n __ _,Jd,,..11

10 AUS DEN WERKEN UND BEREICHEN: ERSATZINVESTITION Aus der »Holzhütte« in den »Glaspalast« Das ganze Pressenhaus freute sich, daß die »Holzhütte((. . . ... durch einen arbeitsgerechten modernen Glasbau ersetzt wurde. Vor 25 Jahren galt die »Holzhütte« im Pressenhaus in der Kaltverformung I noch als komfortables Büro, in der Zwischenzeit wurde sie nicht nur ziemlich abgewohnt, sie wurde auch um einige Schuhnummern zu klein. Seit einiger Zeit verfügen nun der Meister, die Vorarbeiter und die Disponenten über moderne, arbeitsgerechte Büros. Spitzname des neuen Baues: der »Glaspalast«. Im Jahre 1956 zogen die »Blechprofessoren« in eine neue Halle - 45 Mann mit vier Pressen, einem Meister und zwei Vorarbeitern und einem neuen »Büro«. Seither -ist das Pressen haus beträchtlich gewachsen: Zwölf Pressen, eine Sandstrahlanlage, riesige moderne Waschmaschinen, eine Tauchanlage zum Lackieren der Rahmen, ein neues Verrechnungssystem, eine Dispo-Stelle und nicht zuletzt 132 statt wie früher 45 Arbeiter. Nur das »Büro« war - von einem Anbau abgesehen - dasselbe geblieben. Mitten in der Halle, im Lärmb~reich der Pressen und Sägen, im Winter kalt, im Sommer drückend heiß, wenn's gut ging, hatten zwei Mann einen Schreibtisch. Zustände, die einfach nicht mehr tragbar waren. Kaltverformungschef Ing. Smitha, Sicherheitstechniker Ing. Enzenebner und Ing. Gumpold von der Bauabteilung berieten lange und - wie man am Ergebnis sieht - erfolgreich die Lösung des Problems, die auf die beengten Platzverhältnisse in der Produktionshalle Rücksicht nehmen mußte. Nun aber ist es da: das neue Büro. Ein moderner und doch nicht kostspieliger »Glaspalast« mit Klimaanlage, Schalldämpfung mit genügend Raum für alle Beschäftigten, hat die »Holzhütte« anno 1956 abgelöst. FREISPRECHUNG HC OE 5 RI ruft ( und »die l Im Alpenvorland, an der Wasserscheide zwischen Enns und Steyr, steht der Rohbau eines Wochenendhauses. Daß es außen noch ein Rohbau ist, die Funkanlage im lnne·ren aber dem modernsten Stand der Technik entspricht, das zeigt, daß der Hausherr ein - fast könnte man sagen »fanatischer« - Amateurfunker ist: Karl Reinprecht, Leiter des Technischen Schrifttums. Seit 25 Jahren hat er die.~ zenz als Amateurfunker, 1::9' herrscht das Morsealphabet mit beachtlicher Geschwindigkeit, wenngleich er sich dem Trend der Zeit entsprechend mit seinen Freunden auf dem ganzen Globus meist im Funksprechverkehr unterhält. Tadelloses Englisch ist dabei Grundbedingung, Englisch ist die Weltsprache der Flieger und Funker, auch der Amateurfunker in den Ostblockstaaten. Jeden Sonntag-Vormittag sitzt Kollege Reinprecht vor seinen Geräten, und sein erster Ruf geht weit hinunter nach Afrika, nach Bauchi in Nigerien zum Kollegen Kurt Heubusch, der dort in unserem Werk tätig und selbst. ein begeisterter Funker 1st. OE 5 RI (das ist unser Reinprecht) ruft OE 5 2S/5 N2 Schon gut bekannt: 25 »neue« Angestellte Im Hauptwerk und bei Steyr Wälzlager haben wir seit ein paar Wochen 25 neue Angestellte. Gar so »neu« sind sie freilich nicht: Sie haben vor drei Jahren als Lehrlinge begonnen und wurden nun nach Abschluß ihrer Prüfungen ins Angestelltenverhältnis übernommen. Angestellten-BRO Pimsl mit seinem Team und die Vertreter der Firmenleitung feierten dieses Ereignis mit den jungen Damen.

NUTZFAHRZEUGE UND LANDMASCHINEN lBBY EIN NEUES TEAM STELLT SICH VOR )E 5 BS/5 N2 jbrige Welt« »Controlling« - mehr als nur Kontrolle enn Karl Reinprecht mit rt Heubusch in Funkkontakt steht, dann ist oft auch Frau Heubusch zu Gast, um zu hören, wie es ihrem Mann in Bauch,; Nigerien, geht. - das ist Heubusch - , und beide sprechen miteinander, klar wie durch das Telefon! Nur müssen sie etwas vorsichtig bei ihren Gesprächen sein. Da gibt es strenge posta lische. Bestimmungen, und die Post hört oft mitl Man darf über die FunkAnlage, den Empfang, über das Wette.r, über Gesundheit oder Krankheit naher Verwandter sprechen. Man darf aber keineswegs technische, rtschaftliche oder gar poliche Nachrichten durchgeben. Ein Amateurfunker wurde einmal zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, weil er ein Kochrezept per Sprechfunk durchgegeben hat. Die Post bekam Recht, als sie argumentierte, so was könne man auch telefonisch, tele-- graphisch oder schriftlich erledigen, auf jeden Fall so, daß die Post nicht um Gebühren geprellt wird. Wie aber schafft das Kollege Reinprecht, daß er mit seinem 100-Watt-Sender im 10Meter-Band praktisch jeden Teil der Erde mit seinem Ruf erreicht? Seine modernen Geräte strahlen über eine sechs Meter breite, drehbare Antenne die Signale hinaus in den Weltraum. In etwa 30 Kilometer Höhe läßt die sogenannte Heavy-SideSchicht die senkrecht aufHört man »Controlling«. denkt man unwillkürlich an Kontrolle. »Controlling« aber beinhaltet viel mehr. In erster Linie aber ein System der Unternehmenssteuerung zur Erreichung der vorgegebenen Ziele. Der Controller ist eine Art betriebswirtschaftlicher Lotse, ein Steuermann. Er hat durch rechtzeitige Information dafür zu sorgen, daß die Sparten-und Funktionsbereichsleiter sicher im geschäftlichen Meer operieren können. Er muß signalisieren, wo die Gefahr des Auflaufens besteht, wo die Beziehungen zwischen Umsatz, treffenden Strahlen durch, die dann im All verschwinden. Schräg auftreffende Strahlen aber werden reflektiert, kommen zurück zur Erde, werden wieder zur Heavy-Side-Schicht zurückgeworfen und so geht das mit Lichtgeschwindigkeit (rund 300.000 km pro Sekunde) ununterbrochen weiter, bis der Strahl sein gewünschtes Ziel, die Antenne und das Gerät des unbekannten, viele tausend Kilometer entfernten Funkfreundes erreicht hat. Trotz weltweiter Knappheit an frei verfügbarem Wellenbereich haben die internationalen Postorganisationen nun wieder drei neue 1requenzbereiche den Amateurfunkern zur Verfügung gestellt. Sie haben richtig die Wichtigkeit des Amateurfunks erkannt: Schon oft haben Amateurtu nker in Katastrophen, bei schweren Erkrankungen wertvolle Hilfe geleistet, dafür gesorgt, daß Medikamente in letzter Minute am richtigen Ort ankamen. Und nicht zuletzt ist das Amateurfunken auch ein wichtiges Bindeglied zwischen den Menschen aller Kontinente, Religionen und Rassen, und damit ein Mittel zur Völkerverständigung . Kosten und Ergebnis aus den Fugen zu geraten drohen. Er muß weiters dafür sorgen, daß jeder selbst im Hinblick auf die Einhaltung der von der Geschäftsleitung gesetzten Ziele seinen Standort bestimmen kann. Er ist Informationsbeschaffer und leistet Unterstützung im Sinne der zielgerichteten Planung und Steuerung. Das Controlling hat folgende Aufgaben: • Erstellung einer gewinnorientierten Planung • Steuerung und Kontrolle in Richtung des festgelegten Zieles • Information und Erarbeitung der Korrekturmaßnahmen. Das Controlling-Konzept ist auch bei uns nichts Neues, jeder kaufmännische Direktor ist der oberste Controller seines Bereiches. Ihn unterstützen in seiner Arbeit die einzelnen Fachabteilungen (Rechnungswesen, Kalkulation und Betriebswirtschaft) und nun auch bei uns die Controllerabteilung; in den Werken Wien gibt es die schon seit sechs Jahren, sie hat sich bestens bewährt. Unsere neue ControllerAbteilung in Steyr betreut die Sparten Landmaschinen, Nutzfahrzeuge und Wälzlager und zusätzlich nicht weniger als 15 (!) Tochtergesellschaften; sie ist also zur Unterstützung des obersten Managements ein wichtiges Steuerungs-und Führungsinstrument. Unser Controlling-Team: Links Herr Koblmüller, zuständig für Tochtergesellschaften; durch seine frühere Tätigkeit bei Steyr Wälzlager bildet er die Nahtstelle zur Sparte Wälzlager und den Töchtern. In der Mitte der »Chef((, Herr Oberreiter, ein gestandener, erfahrener Steyrer; seine Schwerpunkte außer »Chef sein((: die Aufbau-Organisation und die damit verbundene Konzernkoordination. Rechts Herr Grumböck; er werkte schon vor der Gründung des Teams für die strategische Planung und Budgeterstellung, kann also seine reichhaltige Erfahrung auf diesem Gebiet zum Aufbau des Controllingsystems bestens nützen. 11

NUTZFAHRZEUGE UND LANDMASCHINEN Der Höhepunkt der Übung: Schaum aus der Wasserkanone zur Sicherung des Öltanks. Einmal im Jahr will es Feuerwehrchef Dipl.-Ing. Dr. Kitzler ganz genau wissen: wie hoch der Ausbildungsstand bei unserer Werksfeuerwehr ist, wie seine Männer mit den modernen Geräten umzugehen verstehen. Heuer fand die alljährliche Großübung unserer Feuerwehren (Hauptwerk, Steyr Wälzlager, Nibelungenwerk und Werk Letten) im Werk Letten statt, und als »Neulinge« waren zum ersten Mal die Kollegen von BMWSTEYR dabei - »Neulinge« nur als Vertreter einer neuen Firma, sie sind »gestandene« Feuerwehrmänner. Bei einem Brand in einem modernen Industriebetrieb gibt es praktisch keine Situation, mit der die Männer bei der Großübung nicht konfrontiert wurden: Wasserentnahme aus dem Fluß, aus den Tankwagen; Löschen mit Wasser, Schaum und Pulver; Transport und Sicherung von Ölfässern und Gasflaschen; Bergung, Erste Hilfe und Transport von Verletzten und, nicht zuletzt, die Sicherung eines bedrohten Riesenöltanks durch Schaum aus der Wasserkanone. Und all das im Zwielicht der Dämmerung bis hinein in die stockfinstere Nacht, unter den kritischen Augen eines erfahrenen Fachmannes, des Abschnittskommandanten von Steyr-Land, Brandrat Max Presenhuber. Unsere Feuerwehrmänner wurden den hohen Anforderungen in 12 jeder Hinsicht gerecht: Sie haben moderne Geräte und verstehen meisterhaft mit ihnen umzugehen, da sitzt jeder Griff, und wenn zum Abtransport gefährlicher Ladungen ein Stapler benötigt wird - er zählt eigentlich nicht zur Feuerwehrausrüstung - , dann ist garantiert ein Feuerwehrmann da, der dieses Gefährt einwandfrei zu bedienen versteht. Wir wünschen uns alles andere als Brände, aber wenn einmal etwas passiert, dann können wir uns auf unsere Feuerwehrmänner verlassen. Na und, könnte man sagen, das ist doch selbstverständlich, das sind doch »Profis«, das ist ja ihre Arbeit, dazu sind sie ja da! Da würde man sich aber gewaltig irren: Von den 50 Männern, die an der Großübung teilnahmen und dort ihre Spitzenklasse eindeutig bewiesen haben, sind nur zehn Berufsfeuerwehrmänner! Der »Rest«, das sind Kollegen, die übers ganze Werk verteilt in den Ab teilungen arbeiten und im Falle eines Falles zur Hilfe gerufen werden. Ihre ausgezeichnete Ausbildung verdanken sie der Tatsache, daß sie jährlich viele Stunden ihrer Freizeit dem Training, dem Kennenlernen neuer Geräte und Brandbekämpfungsmethoden, Spezialkursen für Funk, Erste Hilfe, Strahlenschutz usw. opfern. Während andere zum Fischen oder Kegeln gehen, schwitzen sie bei Übungen und pauken in Kursen, um bereit und fit zu sein, wenn das Werk, wenn wir alle ihre Hilfe brauchen. AUS DEN WERKEN UND BEREICHEN: HOBBY Obermeister Josef Zweckmayr ein Meister auf der Zither Über Mangel an Beschäftigung in seiner Freizeit kann sich Josef Zweckmayr, Obermeister in der Steyr Wälzlager-Montage bestimmt nicht beklagen. Da kommen seine Schüler zum Unterricht, da gibt es Besprechungen, Proben, da werden Reiserouten besprochen. Denn Kollege Zweckmayr ist der Chef des 30 Kopf starken Steyrer Zithervereines. Schon im Alter von zehn Jahren hat er mit dem Zitherspiel begonnen, heute beherrscht er sein Instrument meisterhaft, erteilt Unterricht in Zither und Konzertgitarre und führt sein Orchester von Erfolg zu Erfolg. Die Konzerte des Steyrer Zithervereines sind musikalische Erlebnisse. Konzertreisen haben den Verein in alle Teile Österreichs und sogar ins Ausland gebracht. Die Zither mit ihren fünf Melodie-und zwischen 36 und 44 Begleitsaiten ist eines der am schwersten zu erlernenden Zupfinstrumente. Rund fünf Jahre braucht der Anfänger, bis er als vollwertiges Mitglied des Orchesters gelten kann. Denn die Zither. ist keineswegs ein Instrument, auf dem man nur Märsche, Polka oder »Landler« spielen kann. Das Repertoire des Steyrer Zithervereines umfaßt jede Art von Musik, vor allem natürlich die »Evergreens« - Operettenquerschnitte, Musical - Melodien, die ins Herz gehen. Daher war es dem Kollegen Zweckmayr auch möglich, die Jugend für sich zu gewinnen. Rund 90 Prozent der jungen Mitglieder seines Orchesters (22 Zithern, 5 Gitarren, 2 Akkordeons und Streichbaß) hat er selbst ausgebildet, und immer wieder kommen junge Leute, die mitmachen wollen. Obwohl das Instrument nicht nur schwer zu erlernen, sca dern auch ziemlich teuer i• · Die besten Zithern kommen aus der DDR und werden dort aus dem Holz einer speziellen Fichtenart hergestellt, das mindestens 20 Jahre lang naturgetrocknet wurde. Technische Spezialität am Rand: die Spannung der Saiten entspricht einem Zug von 900 Kilogramm! Und so ein Instrument mit seinem herrlichen Klang kostet gut und gern an die 20.000 Schilling. Aber auch das stört den Musikfreund, der sich in dieses Instrument verliebt hat, nicht; er übt, perfektioniert sich in der Zusammenarbeit mit dem Orchester, mit dem Ziel vor Augen, einmal ein Meiste. auf der Zither zu werden, ein Meister wie unser Kollege Josef Zweckmayr. Obermeister und »Harfenzither«-Virtuose Josef Zweckmavr: >>Anfängern fällt die ,Wahl' zwischen den 49 Saiten oft recht schwer.«

STEYR WÄLZLAGER INTERVIEW MIT WÄLZLAGER-SPARTENLEITER DIR. HRYZAK SieJr Wilzlaaer: Keine Anasi ,or der Zukunft! Hart ist der Konkurrenzkampf in der Wälzlagerindustrie. Steyr Wälzlager weiß aus nicht allzuferner Zeit davon ein Lied zu singen: Rezessionen, Preisverfall, Dumping und ähnliche unerfreuliche Ereignisse. Wie schaut es aber jetzt bei Steyr Wälzlager aus, wie war das heurige Jahr, wie ist die derzeitige Lage und wie sind die Aussichten für die Zukunft? Darüber sprach »aktuell im betrieb« mit Wälzlagerchef Direktor Dipl.-Ing. Dr. Peter Hrynik. JAtuell im betrieb: Herr Di- ~tor, wie war die Ausgangsposition für Steyr Wälzlager zu Beginn des heurigen Jahres? Dr. Hryzak: Wir gingen sehr hoffnungsvoll in das 87er Jahr: wir hatten einen zufriedenstellenden Auftragsstand. Alles deutete darauf hin, daß die schwierigen Jahre der Wälzlagerindustrie beendet sind, daß wir uns mitten in einer neuen Konjunktur befinden. aib: Nun ist das Jahr schon fast zu Ende, haben sich die Hoffnungen erfüllt? Hryzak: Das Jahr 7987 war für uns, was den Umsatz betrifft, zwar zufriedenstellend, l!!IJii.., Ergebnis wird allerdings Wn dem extrem harten Konkurrenzkampf, der sehr stark auf die Preise drückt, gekennzeichnet sein. Der Absatz war gut, wir konnten Geschäftsverbindungen erweitern und neue anknüpfen, die Arbeitsplätze waren ausgelastet. Das war natürlich nicht nur ein Geschenk, keine zwangsweise Folge eines allgemeinen Konjunkturaufschwunges, das war auch mit ein Ergebnis unserer neuen Strategie. aib: Worin besteht diese neue Strategie? Hryzak: Bei uns ist eine schwerpunktmäßige Umstrukturierung im Gange. Wir wenden uns immer mehr von der Erzeugung von Das Interview mit Dir. Dipl.-Ing. Dr. Peter Hryzak fühne »aktuell im betrieb«-Redakteur Franz Baumann. fMIIII Dir. Dipl.-Ing. Dr. Hryzak: »Wo außer modernsten Maschinen auch gediegene Facharbeit, variable Konstruktionstechnik und Flexibilität zählen - in diesen Produktbereichen liegt unsere Zukunft.« Kleinlagern in Großserien ab. Hier sehen wir für uns keine Zukunft. Diese werden heute auf vollautomatischen Fertigungsstraßen herge_stellt, es bestehen weltweit Uberkapazitäten. Wir konzentrieren daher unsere Produktion auf Lager, die außerhalb dieses Bereiches liegen: auf mittlere und große, besonders hochwertige Lager. Hier, wo außer modernsten Maschinen auch gediegene Facharbeit, variable Konstruktionstechnik und Flexibilität zählen, liegt - das hat sich schon gezeigt - unsere Zukunft. aib: 1981 war also ein gutes Jahr mit Vollbeschäftigung. Wirkt sich das auch auf das Verhältnis Arbeitnehmer - Firmenleitung aus, herrscht bei Steyr Wälzlager ein gutes l:::letriebskl1ma? Hryzak: Diese Frage müßte man eigentlich den Mitarbeitern stellen. Der Kontakt zwischen der Spartenleitung und den Männern und Frauen an den Maschinen, in den Büros und an den Zeichenbrettern ist sicher nicht immer so eng, wie es sich manche vorstellen und wie ich es mir wünsche. Aber das liegt nicht an den Arbeitnehmern und auch nicht an der Spartenleitung. Das ist eine Zeitfrage: Verhandlungen, Pläne, neue Projekte, Betreuung der Kunden, Festigung der alten und Erschließung neuer Märkte, all das kostet unendlich viel Zeit. Zeit, die aber erforderlich ist, um die Zukunft zu gestalten. Ich begrüße daher die Gelegenheit dieses Interviews und möchte dabei gleich allen Mitarbeitern von Steyr Wälzlager für ihren Einsatz danken. Trotz des schwierigen Prozesses der Umstrukturierung lief die Produktion auf vollen Touren. Alle Abteilungen haben ganze Arbeit geleistet. Steyr Wälzlager hat ein gutes Team, gute Mitarbeiter, mit ihnen kann ich optimistisch in die Zukunft blicken. aib: Apropos Zukunft: Wie beurteilen Sie die Aussichten für das kommende Jahr? Hryzak: Wir werden den eingeschlagenen Weg beibehalten und weiter verfolgen. Was wir 7982 aber wirklich erreichen werden, wird stark vom Auftragseingang der nächsten Monate abhängen. Seit Mitte 7987 spüren wir einen Rückgang des Auftragseinganges. Trotzdem ist das kein Grund zur Panik: Wir glauben, daß sich die Lage Anfang des nächsten Jahres wieder stabilisieren wird. 7982 hoffen wir etwa dasselbe Produktionsvolumen erbringen zu können wie im Vorjahr. Wir haben aber noch Lagerbestände, die wir abbauen müssen. aib: Steyr Wälzlager erzeugt - was viele gar nicht wissen· - nicht nur Wälzlager, sondern auch andere nochspezialisierte Produkte. Wie sind da die Aussichten? Hryzak: Wir brauchen für unsere Fertigung hochpräzise Meßgeräte, die wir in der von uns geforderten Ausführung nicht auf dem Markt kaufen können. Eine kleine, aber sehr aktive Gruppe bei Steyr Wälzlager hat sich auf die Entwicklung dieser Geräte spezialisiert. Auch andere Firmen benötigen solche Geräte. Unsere Produkte auf diesem Sektor haben in der Fachwelt schon jetzt einen ausgezeichneten Ruf. Das· Ansehen von Steyr Wälzlager als Hersteller von Präzisionserzeugnissen wird durch diese hochspezialisierten Produkte weiter gefestigt. aib: Sie haben also keine Angst vor der Zukunft, Sie gehen mit einem guten Gefühl ins Jahr 1982? Hryzak: Der Auftragsstand reicht bis etwa Mitte 7982. Die Frage ist: Wie verläuft das zweite Halbjahr? Das entscheidet sich in den nächsten Monaten. Steyr Wälzlager hat in der vorangegangenen Rezessionsperiode eine schwierige Phase überwunden. Und in den letzten zwei Jahren haben wir gezeigt, daß wir es verstehen, eine Konjunkturphase richtig zu erkennen und anzupacken. Das ist kein Alleinverdienst der Firmenleitung, das ist Teamwork. Steyr Wälzlager, das sind 7740 Einzelpersonen, Frauen und Männer, in Werkstatt und Büro. Jeder mit seinen privaten Freuden, Sorgen und Problemen. Wenn 's aber um das Werk, um Steyr Wälzlager ging, da haben immer alle an einem Strang gezogen, da wurde aus der Vielzahl von Einzelwesen ein organischer Körper, ein Team. Wenn dieses Team - mit seinen ausgezeichneten Spezialisten - auch weiterhin fest zusammenhält - und davon bin ich überzeugt - , dann werden wir auch in Zukunft mit allen Problemen fertig werden. 13

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