Tätigkeitsbericht 1977-1980 Arbeiterbetriebsrat Werke Steyr

Erfolgreiche Lohnpolitik sichert Einkommen, die weit über dem vergleichbaren Industrie-Durchschnitt liegen unsere erfolgreiche Lohnpolitik sichert Einkommen, die weit über dem vergleichbaren Industriedurchschnitt liegen. Die abgelaufene Funktionsperiode am Lohn-und Akkordsektor war gekennzeichnet durch die vielschichtigen Arbeiten zur praxisbezogenen Anpassung des Bandbreitenlohnes und der übrigen Lohnmethoden an die rasch wechselnden betrieblichen Gegebenheiten. Die sich nun abzeichnende Entwicklung auf wirtschaftlichem und technologischem Gebiet wird aber auf dem Sektor der Lohngestaltung in der Zukunft völlig neue Wege notwendig machen. Die Lohnentwicklung ist und bleibt das zentrale Thema des arbeitenden Menschen, dazu tritt aber zukünftig vermehrt auch die Notwendigkeit, den Lohn nicht als isoliertes Thema, sondern im Zusammenhang mit der Gestaltung der Arbeitsplätze, der Gesunderhaltung unserer Kolleginnen und Kollegen, sowie des Soziallohnes, zu sehen. Um diesen Weg erfolgreich beschreiten zu können, bedarf es nicht nur neuer Verträge, Vereinbarungen oder Abmachungen, sondern einer direkten und vermehrten Mitwirkung der betroffenen Dienstnehmer. Alle sind aufgefordert ihre Anregungen heranzutragen und mitzuentscheiden. Wir haben vor 10 Jahren für die damalige Zeit kaum vorstellbare, neue Verträge abgeschlossen, die damals heftig umstritten, heute sich aber zum Wohle für alle Mitarbeiter auswirken. Der Betriebsrat wird sich auch weiterhin neuen Erkenntnissen auf dem Gebiete der Lohngestaltung nicht verschließen, weil wir wissen, daß jedes Stehenbleiben beim Altgewohnten ein Rückschritt ist und damit weder die Arbeitsplätze noch die Einkommensverhältnisse gesichert werden können. In den Jahren 1977 bis 1980 wurden insbesonders folgende Problemkreise bearbeitet: Zeitlohn 1977 03 14: 7,5%ige KV-Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie 7,5%ige lstlohnerhöhung der Klammerlöhne 7,5%ige lstlohnerhöhung der Soziallöhne 1977 07 01: Anhebung der Zeitlohn-Grundlohnlinie um S 1,20 1977 07 01: Vergabe von Leistungspunl<ten an Zeitlöhner. 1978 07 11: 4,7%ige KV-lstlohnerhöhung der ZeitlohnGrundlohnlinie 4,7%ige Istlohnerhöhung der Klammer- und Soziallöhne 1978 08 01: Anhebung des Leistungspunktewertes von s 0,79 aufs 1,00 1979 07 01: vergabe von Leistungspunkten in Verbindung mit der Differenzrechnung Zeitlohn - Akkord 1979 07 01: Lineare Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie ums 0,25 / Erhöhung der Soziallöhne ums 0,25 1979 09 01: 4,5%ige KV-lstlohnerhöhung der ZeitlohnGrundlohnlinie 4,5%ige lstlohnerhöhung der Klammer- und Soziallöhne Erhöhung des Leistungspunktewertes von s 1,00 aufs 1,05 1980 07 01: Für Zeitlohn- und Prämienlohnarbeiter, die das 55. Lebensjahr beendet haben und eine Werkszugehörigkeit von mindestens 35 Dienstjahren aufweisen, wurde ein zuschlag von s 3,30 pro stunde brutto vereinbart. 1980 08 01: Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie um durchschnittlichs 0,80 und Akkord vergabe von Leistungspunkten aufgrund der Differenzrechnung Zeitlohn -Akkord. Auf dem Akl<ordlohnsektor wurde durch die strikte Anwendung des neuen Akkordvertrages eine dringend notwendige Konsolidierungsphase eingeleitet, die umso wichtiger war, als eine Vielfalt von früheren Vereinbarungen dem neuen Vertragswerk angepaßt werden mußte. Durch diese langwierigen Umstellungen wurde aber keine Einschränkung der bisherigen Aktivitäten auf dem Sektor der Akkordentlohnung herbeigeführt, sondern die Arbeiten zur Bereinigung von Zeiten oder arbeitsablaufbedingten Unstimmigkeiten wesentlich rascher durchgeführt.so wurde in diesem Zeitraum durch die nun mögliche genauere Analyse der Betriebsabläufe eine exaktere Festlegung von verteilzeiten möglich, wobei insbesonders hochautomatisierte Maschinen und Anlagen mit Einzelabschlüssen nach vorangegangenen Studien den notwendigen Gegebenheiten angepaßt wurden. Besonders die zuletzt angeführten Maschinen und Anlagen brachten auf dem Sektor der Leistungslohnfindung beträchtliche Schwierigkeiten. Nur der fachlichen Qualifikation der verhandelnden Betriebsräte sowie unserer gewerkschaftlichen Geschlossenheit ist es zu verdanl<en, daß es zu keinen Lohngruppenabwertungen und damit verbundenen Lohnverlusten gekommen ist. Akkordlohnentwicklung: 1977 03 14: 7,5%ige KV-lstlohnerhöhung 1978 07 01: 4,7%ige KV-lstlohnerhöhung 1979 09 01: 4,5%ige KV-lstlohnerhöhung 1980 07 01: Al<kordlohnarbeiter, die aus betrieblichen Gründen als Al<l<0rdlohnarbeiter in eine andere Bereichsstelle versetzt werden, erhalten, sofern ihr erarbeiteter Lohn nicht höher ist, für die Dauer von 4 Wochen 95% ihres für diesen Zeitraum gültigen Durchschnittslohnes (13 Wochen-Schnitt). Vorarbeiter und Einsteller Derzeit sind im Hauptwerk und Wälzlagerwerk 293 Vorarbeiter und 393 Einsteller beschäftigt. Ihr Lohn wird durch einen eigenen Vertrag geregelt. Dieser Vertrag stammt aus dem Jahre 1970 und hat aufgrund der Tatsache, daß er sich von dem Kollektivvertragslohn für Spitzenfacharbeiter aufbaut, der betroffenen Dienstnehmergruppe viele Vorteile gebracht. Dieser Sondervertrag wäre in der abgelaufenen Funktionsperiode von der Firmenseite aufgelöst worden. Der Betriebs-

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