Es sei deshalb ein solches Wander=Dokument aus dem Jahre 1824 zur Abschrift gebracht, aus dem zu ersehen ist, mit welcher Fürsorge die Hand¬ werksburschen von Amt zu Amt gegenseitig empfohlen wurden Land: Böhmen. Bunzlauer Kreis. Herrschaft Svijan. 6 kr. Stempel. Freiherr Polombini. Infanterie=Regiment. Werbebezirk Nr. 36. Wanderpaß für den diesherrschaftlichen Untertan Franz Schöffel aus dem Dorfe Reichenau, nähmlicher Pfarrei Nr. 36 gebürtig, von Profession ein Wagner¬ geselle, 20 Jahre alt, mittlerer Statur, länglichen, glatten, brünetten An¬ gesicht, graue Augen, schwarzer Haare, mittlerer, etwas spitziger Nase, dessen eigenhändige Unterschrift: Franz Schöffel. Derselbe wandert in allen k. k. Oesterreichischen Staaten, zu welchen Be¬ hufe gegenwärtiger Wanderpaß auf Ein halbes Jahr lang, von unten gesetzten Dato angerechnet, gültig ist. Es werden demnach alle Löblichen Militär= und Civil=Behörden dienst¬ freundlichst ersucht, Vorzeiger dessen auf seiner Wanderschaft aller Orten rei und unbehindert paß= und repassieren, demselben auch nötigen Falls allen geneigten Vorschub angedeihen zu lassen, wofür man sich zu jeder Gegenwillfährde hiermit entbietet. Svijaner Oberamt den 5ten Februar des achtzehnhundert und vier und zwanzigsten Jahres. Karl Zinggropper. Nr. Paß 16. Oberamtmann. Gesehen k. k. Kreisamt Gesehen beim Werbezirksavisoamt Des Freihernn Polombini Infanterie. Jungbunzlau, am 21. Feber 1824 Linien Regimentes Nr. 36 Rosir k. k. Leutnant. Jungbunzlau den 22. Februar 1824 Wurm, Oberstleutnant. Dieser Franz Schöffel war ein Bruder des Richters Schöffeltounel und erbaute später das Wohnhaus Nr. 360 auf der heutigen Hochstraße Wenn ein Steuerzahler von heute eine Steuerliste aus längst vergan¬ gener Zeit, als unsere Gemeindegebiet noch unter dem Svijaner Herrschafts¬ oche stand, in die Hände bekäme, würde er sich kopfschüttelnd wundern, mit welchen geringen Steuerbeträgen die damalige Staatsregierung ihr volles Auskommen fand. Es blieb im Besitze des Herrn Josef Preißlers Nr. 478 (Honsodel) eine Steuerliste aus dem Jahre 1827, der Amtszeit des seeligen Richters Schöffel¬ tounel für den Ortsteil Heiligenkreuz erhalten und sei dieselbe zum Ver¬ gleiche der heute von den Bauern und Häuslern gezahlten Steuern nieder¬ geschrieben Vielleicht sind noch Nachkommen der bezeichneten Besitzer und Eigen¬ tümer der bezeichneten Häuser und Wirtschaften am Leben, die für die Zah¬ len ein Interesse bekunden. Es folgt die Abschrift für sämtliche Steuerzahler. 173
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