Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

85 damals abgebrannt, und wurde von ihm neu konsekriert. Schon zu Bischof Piligrims Zeit war sie eine Filiale von Sierning, und die Grenzen derselben waren damals, und blieben später durch Altmanns Bestätigung Kremsmünster, St. Florian und Enns, er übergab ihr alle pfarrliche Gewalt in diesem großen Distrikte und das Zehentrecht. Ottokar übergab dafür der Kirche zu Passau mehrere Güter, die ihr einst gehört hatten, aber von ihr weg, und an die Ottokare gekommen waren, am Inn, an der Trattnach, Ascha, am Hausruck- und Keßlerwalde, Auch trat er an dieselbe die PfarrenPichel undGunskirchen ab, die ihm gehörten ). Sein Bruder Adalbero, Graf im Enns- und Goiserwalde, gewöhnlich der Waldgraf genannt, hatte immer Streit mit ihm, und wurde 1088 von seinen Lehensleuten oder dem eigenen Gefolge meuchelmörderisch umgebracht ). Ottokar VI. ist auch als der zweite Stifter von Garsten zu betrachten, indem er dort 1107 oder 1108 Benediktiner einführte, die zuerst unter dem Prior Wirnto, dann unter dem Abte Berthold I. standen. Er bestätigte die Schenkungen seines Vaters, machte neue, und trug wohl manches zur Gründung des Klosters Gleink bei. Seine Gemahlin war Elisabeth, die Tochter Leopolds III. des Schönen, und die Schwester Leopolds IV. des Heiligen. Sie brachte ihmeinen bedeutenden Strich Landes 1090 zu, nämlich den Bezirk nordwärts gegen die Traisen und Piesting, Wilhelmsburg, Herzogenburg, Cheldorf, Osharn, Rapotenkirchen, Grußberg, Gumpoldskirchen u. s. f. Seine Besitzungen waren überhaupt sehr bedeutend, denn außer den genannten Ortschaften besaß er die Stadt Steyr, den Distrikt über der Enns bis gegen Waidhofen, den Gaflenzgau, die Gegend um Weyer, das Ennstal, das ganze Tal an der Steyr hinein, das Klaus- und Pyhrngebirge; auf der anderen Seite Enns mit seinem Gebiete, und Dietach samt der Umgegend bis an die Enns. Ferner besaß er Goisern und das Ischlland (das sogenannte Salzkammergut), wozu auch 20) Kurz, Beiträge. III. T. S. 294 bis 297. 21) Grafs Leoben. S. 25.

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