Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

49 von Hypo, am 29. September samt drei Altären konsekriert wurde. Abt Ulrich IV. vollendete den Bau gänzlich 1511. Abt Anselm verschönerte 1693 bedeutend diese Kirche; er wählte von der alten Garstnerkirche, die niedergerissen worden war, einige der schöneren Altäre aus, ließ sie hier aufrichten, und weihte sie am 21. Oktober 1694 ein. Der Hochaltar blieb damals der alte, aber 1727 malte Röselfeld das Bild daselbst, nämlich den hl. Ulrich und Veit vorstellend, ganz neu. Der Pfarrhof wurde 1784 bis 1785, als die Pfarre hier entstand, vom Abt Maurus gebaut. 1786 war hier der erste Pfarrer Kajetan Straßer, Profess von Garsten, auch wurde damals das Schulhaus errichtet. 1789 wurde die Pfarre erweitert und der erste Kooperator, Sebald Schweder, Benediktiner von Garsten, angestellt. Am 11. Mai 1831 starb hier als Pfarrer, Dominikus Fuchs, der letzte Priester des Stiftes Garsten. — Von St. Ulrich beginnt nun der Weg zum schönsten Punkt hin, zum hohen Rücken des Damberges, welcher in den alten Urkunden auch Danberk, Tamperch, Tanperg heißt, doch der eigentliche, wenigstens angemessenste Name ist ,Dammberg‘, denn von Steyr aus betrachtet, sieht er einem wahren Riesendamm gleich, indem hier der Beginn der hohen Alpen ist, die sich von da durch Österreich tief in die Steiermark ziehen. Dieses Berges östliche, steile Abdachung senkt sich in das tiefe Tal der Raming, zur alten Rubinicha hin, die westliche aber in die Schlucht, aus welcher der Dambach hervorströmt. Durch schöne Wiesen, unter schattigen Bäumen, wandelt man zuerst ohne Beschwerde die Anhöhe empor, doch bald wird der Weg steiler, der große Buchenwald beginnt, immer reiner wird die Luft, an der dort frisch hervorströmenden Quelle labt sich der Wanderer, um neue Kraft zu sammeln zum letzten und schwierigsten Gang. Doch endlich wird das Ziel der Sehnsucht erreicht, über grüne Matten wandelt man zum schönsten Ruhepunkt auf diesem Berg hin, und die kaum zwei Stunden lange Wallfahrt ist aus. Man lagert sich nun im Freien unter dem Schatten der Buchen, und die herrlichste Augenweide beginnt. Tief unten gegen Norden liegt gleich einer belebten Landkarte der schönste Teil des Landes ob der

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