Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

35 H. Albrecht II. wieder erlaubt; H. Ernst bestimmte auf Bitten der Bürger die Zeit desselben auf den vierten Sonntag nach Ostern, 8 Tage zuvor und darnach; H. Albrecht V. bewilligte 1422 auf dem Platz Lauben und Hütten dazu aufzurichten. Der zweite Jahrmarkt beginnt stets am Montage nach Michaeli und wurde zum ersten Mal 1700 abgehalten, nachdemK. Leopold I. in einemDiplom vom 28. November 1699 die allergnädigste Bewilligung hierzu erteilt hatte. Auch ein Pferd- und Viehmarkt wird seit 1818 am 19. März und 10. Oktober abgehalten, welcher aber nicht sehr bedeutend ist. Zur Beförderung des Handels und Verkehrs mit anderen Gegenden ist hier ein k. k. Absatz-Postamt; alle Dienstage und Freitage fährt ein Postwagen früh morgens von Steyr nach Linz ab, und kehrt amMittwoch und Samstag abends wieder zurück, er besteht seit 1752. An eben diesen Tagen fährt auch der Botenwagen nach Linz, und der Welserbote über Kremsmünster nachWels, und kehrt am folgenden Tag zurück. Alle Dienstage geht auch ein Schiff nach Wien und zur Pester Marktzeit nach Pest. Andere Boten kommen teils gehend, teils fahrend an: Von Amstetten, Haag, Seitenstetten, Waidhofen, St. Peter im Land unter der Enns; von St. Florian, Enns, Gmunden, Sierning, Steinbach, Weyer, Windischgarsten, Hall, Kirchdorf, Kremsmünster, Losenstein, Losensteinleithen, Neuhofen, Molln, Reichraming u. s. w. An Gast- und Wirtshäusern ist kein Mangel, es sind deren 47; die vorzüglichsten, besonders für Fremde sind jenes zur goldenen Krone (Gröswang) auf dem Stadtplatz und zum goldenen Schiff im Grünmarkt, wo man, wie auch in den übrigen, die beste Bedienung und billigste Rechnung findet. Zwei Kaffeehäuser befinden sich auf dem Platz und zwei Badhäuser sind in der Ortschaft Reichenschwall.

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