Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

32 2 große und 2 kleine Hämmer, 4 Polierhämmerchen, 2 Feueressen und die merkwürdige Reib- und Beschneidmaschine der Pfannen; zu dieser Zeugstätte gehören ferner die Papiermühle, einige Schleifen und Polieren. Die dritte Zeugstätte enthält eine Mühle mit 6 Gängen und einem Stampfe, 5 Schleifen und Polieren, wo Klingen, Säbel, Bajonette und andere Instrumente geschliffen und poliert werden. Unweit davon ist der Kohlanger, eine Insel der Steyr, wo eine Kohlenbrennerei ist, und auch das Schwemmholz aufgeschichtet wird. Die vierte Zeugstätte enthält die Lederei des Herrn Bernhard Schreiner, samt dem Stampf, die Kaindlische Lederfabrik, den großen Eisenhammer und zwei Getreidemühlen. Bei allen diesen Zeugstätten sind 52 Gefluder, deren Besitzer eine eigene Kommunität bilden, und welche die nötigen Bauten am Wasser gemeinschaftlich bestreiten. Die größeren Ausbesserungen werden gewöhnlich alle Jahre im Herbst vorgenommen; da ist bei der Anna-Kapelle die sogenannte Abkehr, wodurch das Wasser abgehalten wird, in den Kanal hereinzufließen, welches sich nun ganz über die Wehr hinabstürzt und den mittleren Lauf nimmt. Diese Abkehr dient zugleich zu einem fröhlichen Fest; die Fischer fischen in dem zurück gebliebenen Wasser der Untiefen; Knaben und Mädchen, auch Erwachsene, mit kleinen Netzen oder Koppenstechern versehen, suchen kleine Fische zu fangen, oder spüren Krebse auf. Alles ist voll Leben und Bewegung, und manche komische Szene ereignet sich dabei. Nun müssen wir aber auch den anderen Arm der Steyr betrachten, der sich bei der Krugelwehr rechts wendet; dieser fließt zu der Ortschaft „unterm Himmel“ genannt, treibt dort eine Papier-, Getreide- und Sägemühle nebst mehreren Schleifen. Vorzüglich bemerkenswert sind aber die drei großen Rohrhämmer, welche dem k. k. Hof gehören. Die Arbeit wird von Hammermeistern geliefert, welche Eisen und Kohlen erhalten, und für die tauglich befundenen Röhren nach Abzug des Obigen akkordmäßig bezahlt werden. Dabei sind die Bohrmühlen, wo die gehämmerten Eisenstangen zu Röhren gebohrt werden, welches eine einfache, aber sehenswerte Vorrichtung ist, und eine Abdrehmaschine der Gewehrläufe. Diese werden.

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