Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

152 Königs von Frankreich, nach Prag, wo große Anstalten dazu gemacht worden waren, und starb schnell nach einer Krankheit von 31 Stunden, ohne Zweifel an beigebrachtem Gifte, am 23. November 1457, im achtzehnten Jahre seines Alters. Achtes Kapitel Steyr unter Kaiser Friedrich IV., und Kaiser Maximilian I., bis zum Ende dieses Jahrhunderts, von 1457 bis 1500. Nach Ladislaus Tode erwählten sich die Böhmen, ohne auf die Ansprüche der Habsburger Rücksicht zu nehmen, am 2. März 1458 Georg Podiebrad, den bisherigen Statthalter, zum Könige. In Ungarn wurde Mathias Corvinus, der Sohn des tapferen Hunnyads, der bald nach Belgrads Befreiung an der Pest gestorben war, am 24. Jänner 1458 zum Könige ausgerufen, welcher mit Podiebrad ein Bündnis schloss, und dessen Tochter zur Gemahlin nahm. So waren zwei Königreiche verloren, und über Österreich selbst entstand ein großer verderblicher Streit zwischen K. Friedrich, seinem Bruder Albrecht, und Vetter Sigmund von Tirol; die beiden letzteren verlangten, Österreich soll in drei gleiche Teile geteilt werden. Friedrich war der älteste, ihm gebührte also die Regierung, allein Albrecht rüstete sich sogar zum Kriege gegen ihn, und bekam viele Anhänger. Die Stände erklärten, keinem huldigen zu wollen, bis sie ihren Streit geschlichtet hätten. Endlich wurde auf drei Jahre festgesetzt, Erzherzog Albrecht soll das Land ob der Enns, und K. Friedrich unter der Enns mit voller Gewalt besitzen, aber den dritten Teil des Erträgnisses dieser Länder soll Sigmund erhalten. Zugleich wurde über Steyr abgehandelt, und für diese Zeit die Stadt und Herrschaft dem H. Albrecht mit allen Rechten und Einkünften, mit Vorbehalt des Ertrages für Sigmund, übergeben und festgesetzt, dass man von keiner Seite inAnsehung der Verführung des Salzes oder Eisens, und des Handels überhaupt Hindernisse legen soll. Gegen Ende Oktober trat auch Albrecht die Regierung an; die Bürger von Steyr baten ihn um die Bestätigung ihrer Privilegien, um Verleihung der Lehen, und Abschaffung der Steuer des zehnten Pfennigs. Er bestätigte wohl 1459 und 1460, als er in Steyr war, die Privilegien, erneuerte auchdasVerbot gegendieBürger vonWaidhofen,

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