Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

107 dürfte, daß jedoch die Darstellung des Steinmetzes oder des Siegelsteehers es zweifelhaft erscheinen lassen, ob es sieh um einen Rosen- oder um einen Apfel­ zweig handelt. Ersteres dürfte wohl wahrscheinlicher sein. Im Jahre 1593 findet sich ein Siegel Hans Straßer des Älteren, Bürgers zu Steyr: im Schilde ein springender Greif, geschlossener Helm mit Wulst. Zier: zwischen zwei Hörnern der Greif wachsend'). 43. Der Edle Nikolaus de Prostanna, Bruder des Bischofs Johann von Groß­ wardein und Grafen des Biharer Komitats, j* Mittwoch nach dem Feste der elf­ tausend Jungfrauen (22. Oktober) 1477. Grabstein aus rotem Marmor, in der Mitte das Wappen. Die lateinische In­ schrift in gotischer Minuskel. Das Wappen, welches dem polnischen Wappen „Jelitta" gleicht, zeigt im Schilde drei in der Mitte übereinander gelegte Lanzenspitzen — die senkrechte mit mit der Spitze nach unten, die Spitzen der beiden anderen nach oben — einen geschlossenen Helm und als Zier einen einfachen Adlerflug. Gams führt in der „Series episcoporum" bei Großwardein an, daß ein Johann de Pruisz am 23. Mai 1476 von Olmütz als Bischof nach Großwardein berufen wurde, im Jahre 1492 resignierte und 1509 starb. Bei Olmütz da­ gegen wird derselbe Bischof von Großwardein als Administrator von Olmütz 1482—1492 Joannes „Witicz" genannt. Diese Bezeichnung ist irrig und ent­ stand durch eine Verwechslung mit seinem Vorgänger. — Johann von Proßnitz (Prostana), Bischof von Großwardein, war der letzte Kanzler des Königs Matthias Oorvinus, dessen rascher Tod ihn so erschütterte, daß er resignierte. Nikolaus von Proßnitz, der Bruder des Bischofs, dürfte auf einer diplomatischen Sendung in Steyr vom Tode ereilt worden sein. Er starb, wie Prevenhueber mitteilt, im Schlosse von Steyr. 44. Grabstein aus rotem Marmor, oben eine Darstellung, wie Jonas von dem Meerungeheuer an das Land geworfen wird, unten in einer rechteckigen Tafel auf der einen Seite ein Mann mit zwölf Söhnen, auf der anderen drei Frauen mit sechs Töchtern. Die Inschrift besteht nur in Bibelzitaten. Die Figuren sind in der Tracht vornehmer Bürger aus dem Ende des 16. Jahrhunderts gekleidet. 45. Johann Bracheli aus Köln, gestorben 15. Juni 1565, 63 Jahre alt, als Beneßziat zu Steyr. Grabstein aus rotem Marmor, die lateinische Inschrift in vertiefter lateinischer Majuskel. In der Mitte des Grabsteines eine nisehenartige Vertiefung, in welcher ein geschlossenes Meßbuch mit daraufgestelltem Kelch dargestellt ist. 46. Maximilian Tillmetz. Kellheimer Platte, die Schrift in vertiefter lateinischer Majuskel, teilweise unleserlich. i) Prenhueber: „Annales Styrenses".— „An­ nalen des Welfgang Lindner" im Archiv der Diözese Linz von Dr. Konrad Sehiffmann, VI und VII. — Archiv der Stadt Steyr.

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