Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

106 offene, gekrönte Helme, am Mittelhelm der Löwe wachsend, am rechten Helm der Steinbock, am linken Helm die Garbe. Wappen Salm: In einem mit Kreuzen besäten Schilde zwei nebeneinander pfahlweise gestellte Salme. Offener Helm mit einem Hute bedeckt, besteckt mit zwei gestürzten Salmen. Der 1573 verstorbene Adam Freiherr Hoffmann von Grünbühel war Oberst- Erblandhofmeister in Steiermark und Obrist-Erblandmarsehall in Österreich ob und unter der Enns. Hoffmann war vermählt in erster Ehe am 24. Juni 1544 mit Elisabeth Gräfin von Salm, des Christoph Grafen von St. Georgen und Pösing Witwe, in zweiter Ehe mit Rosine Freiin von Pollheim zu Parz')- 42. Hans Straßer, Ratsburger zu Steyr, j* 18. September 1563, 77 Jahre alt. Grabstein aus rötlichem Marmor. Im oberen Felde eine Darstellung der Auf­ erstehung Christi, im mittleren eine auf die Auferstehung bezughabende Evangelien­ stelle auf einer von zwei Figuren gehaltenen Tafel, im unteren Felde steht in einem Bogen das Wappen. Die Umschrift in gotischer Minuskel. Wappen Straßer: Der Schild durch einen Sehrägbalken geteilt. Im oberen Felde ein nach links gewendeter Zweig mit zwei Blättern und einer apfelähnlichen Frucht, im unteren Felde die gleiche Figur nach rechts gewendet. Geschlossener Helm mit Wulst. Zier: ein geschlossener Flug belegt, mit den Bildern des Schildes. Hans Straßer, Ratsbürger zu Steyr, war mit Anna Schachner vermählt. Der Sohn aus dieser Ehe, Daniel Straßer, j* 1595, erkaufte 1578 die Herr­ schaft Gleiß vom Bischöfe von Passau, Urban von Trenbach, um 28.000 fl. und war mit Dorothea Zuvernumb verheiratet. Daniel Straßer hatte sieh an der Kirche zu Steyr ein prunkvolles Epitaph errichten lassen, das sieh in dem Jahre 1623, als Wolfgang Lindner seine Annalen schrieb, noch daselbst befand. Er war Protestant und wurde zu Oponitz, einer Pfarre in der Herrschaft Gleiß, beigesetzt. Hans Straßer war 1540—1543 und 1546 — 1548 Stadtrichter sowie 1553—1556 Bürgermeister zu Steyr. Prevenhuber gibt in den Annales Styrenses das Wappen der Straßer von Gleiß, und zwar: geteilter Schild, oben ein schreitender Löwe, der in einer Yorderpranke das alchimistische Zeichen für Eisen hält (Straßer), unten ein Sehrägbalken, belegt mit einer Mondessiehel (Zuvernumb). Offener, gekrönter Heim. Zier: ein offener Flug, belegt mit einem Balken, auf dem rechts das Zeichen des Eisens und links eine Mondessiehel sich befindet. In Steyr finden sieh noch mehrere Angehörige des Namens Straßer, welche von den vorbeschriebenen verschiedene Wappen führen. So siegelt ein Hans Straßer, Bürger zu Steyr, 1588 mit folgendem Wappen: Ein über einem Dreiberge gespaltener Schild, vorne ein Greif, hinten ein Schrägbalken, be­ gleitet von je einer Rose mit Stiel und Blättern. Geschlossener Helm mit Wulst. Zier: zwischen zwei offenen Hörnern der Greif wachsend. Es wird hiebei bemerkt, daß die hintere Sehildeshälfte des eben be­ schriebenen Wappens mit dem Wappenschilde des Grabsteines identisch sein ') Siehe Siebmaoher, „Der Öberösterreichi­ sche Adel" von Fr. v. Starkenfels. — Eine Ab­ bildung des Grabsteines befindet sieh in den Mit­ teilungender Zentralkommission, neue Folge, XV.

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