Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

103 34. Wolfgang Hände), Ratsburger zu Steyr, und Anna, geborene Schwab, seine Hausfrau, gestorben 24. Oktober 1565, ihr beider Sohn Berthold Händel, gestorben 14. Dezember 1563. Grabmonument von Wolfgang Händel im Jahre 1566 errichtet. Aus rotem, weißgeädertem Marmor, in drei Felder geteilt. Im obersten Felde Gott Vater in den Wolken, im Hintergründe Häuser einer Stadt. Links das Lager der Juden in der Wüste, in der Mitte das Kreuz mit der ehernen Schlange. Im Vordergründe links kniet ein Mann mit seinem Sohne, gegenüber eine Frau. Rechts von dieser Gruppe steht Moses mit dem Stabe; in der Ecke der Heiland mit der Auferstehungsfahne als Sieger über den Tod. Die Schrift in erhabener Kanzleiminuskel nimmt das mittlere Feld ein. Das unterste Feld in reicher, ornamentaler Ausstattung zeigt in zwei Bogen die Wappen Wolfgang Händels und seiner Frau. Wappen Händel (heraldisch rechts): im Schilde der Hahn auf dem Dreiberge, geschlossener Helm mit der Sehildßgur. Wappen Schwab (heraldisch links): im Schilde auf einem Dreiberge wachsend eine Frau mit langem, offenen Haar, in der Rechten eine Kunkel, die Linke in die Seite gestemmt. Geschlossener Helm mit Wulst; Zier: die Schildfigur wachsend. Wolf Händel zu Ramingsdorf war 1571—1575, 1577 und 1578, 1582 und 1583, 1587—1589 Bürgermeister zu Steyr. Er starb am 7. Dezember 1595. Wolf Händel, ein Sohn des Gotthard Händel, Hammermeisters zu Weyr, und der Barbara Kollmann von Wels, war dreimal verehelicht: 1. mit Sabina Leroeh, 2. mit Anna Schwab und 3. mit Potentiana Pfefferl'). 35. Laurenz Guetprot, Burger zu Steyr, gestorben 28. Hornung 1527, Ursula, seine erste Frau, gestorben 1. August 1508, sowie vier Kinder, ferner Barbara, die zweite Frau (Todesdatum unausgefüllt). Dieses in der nördlichen Eingangshalle angebrachte Grabmonument aus rotem Marmor besteht aus zwei Tafeln, deren Bekrönung fehlt. Die obere Tafel zerfällt in zwei Abteilungen, deren jede durch eine schlanke Säule, auf der zwei Bogen ruhen, wieder in zwei Teile geteilt ist. In den dadurch gewonnenen vier Feldern ist oben, links vom Beschauer, die Kreuzigung, rechts die Auferstehung des Heilandes, unten der Abschied Christi von Maria und das letzte Abendmahl dargestellt. Auf der unteren Tafel befindet sich im oberen Teile die Schrift in erhabener, lateinischer Majuskel, darunter in der Mitte der Heiland, der, mit der Dornenkrone am Haupte und mit einem Lendentuche bekleidet, mit der linken Hand auf die Seitenwunde weist. Links vom Heilande kniet Guetprot, vor ihm seine vier Söhne. Zu Guetprots Füßen ein Schild mit seiner Hausmarke. Dahinter ein Schildträger mit dem Guetprotsehen Wappensehilde, das ein sitzendes, nagendes Eichhörnchen zeigt, das mit einem Halsband bekleidet ist. Rechts vom Heilande kniet eine Frau, vor ihr zwei Töchter, dann eine zweite Frau, vor letzterer ein kleines Mädchen. Vor dieser Frau steht ein Sehiid, der ein gebogenes Horn zeigt. Dahinter hält ein Schildträger einen zweiten Schild, der mit einer Doppellilie geschmückt ist^). ') Prevenhueber, „Annales Styrenses". 2) Dieser Grabstein befindet sich an der linken Wand des nördlichen Seitentores. Ober dem linken Torflügel desselben ist eine gleich­ falls von Guetprot gestiftete und mit den gleichen Wappenschilden geschmückte, reich

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