Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

104 Lorenz Guetprot war vermählt !. mit Ursula Prannauer, gestorben 1508, 2. mit Barbara Prandstädter, die hernach den Peter Ritter ehelichte. Die vier Kinder der ersten Ehe starben in der Jugend, die zwei Söhne Wolf und Christoph gingen aus zweiter Ehe hervor. Ursula Prannauer war die Tochter des Stefan Prannauer, Bürgers und Messerers zu Steyr und der Margaretha Scheuber. Die Prannauer führten im Schilde ein Horn. — Barbara Prandstätter war die Tochter des reichen Bürgermeisters zu Steyr, Hans Prandstätter, gestorben 1514 und der Margaretha Traindt'). Die Prandstätter führten im geteilten Schilde oben einen schreitenden Greifen, unten fünf Flammen, als Helmzier den Greif. Die Traindt aber hatten eine Doppellilie im Schilde und am Helme einen ge­ schlossenen Flug, belegt mit der Lilie. Auf dem Grabsteine ist somit an Stelle des Prandstätterschen Wappens das Wappen der Mutter der Barbara Prand­ stätter, nämlich das des Traindtischen Geschlechtes, angebracht. 36. Stephan Grätl, Benehziat zu Steyr, -j* Donnerstag nach Petri Stuhlfeier (28. Februar) 1509. Der Grabstein aus rotem weißgeäderten Marmor zeigt einen Priester in ganzer Gestalt im Talare, der ein geschlossenes Meßbuch mit den beiden Händen vor sich auf die Brust gedrückt hält. Das porträtähnliche volle Gesicht ist bartlos. In der linken unteren Ecke des Steines befindet sich ein kleiner, tartsehenförmiger Schild mit einer Fischgräte. Die lateinische Inschrift in vertiefter, gotischer Minuskel. Stephan Grätl war der 29. Benehziat beim Zwölfboten-Altar auf Kosten der Elendzech"). 37. Margarete Zbetler (Zwetler), des Jörg Kernstock Hausfrau, 9. April 1543. Grabstein aus rotem Marmor, Schrift in vertiefter gotischer Minuskel. Georg Kernstück war 1512 und 1513 sowie 1519 Stadtrichter zu Steyr. Im letzteren Jahre wurde er zum Landrate erwählt. Die Kernstock erscheinen bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts als Hammergewerken bei St. Gallen und Bürger zu Steyr und waren mit den vornehmsten Geschlechtern der Stadt und der Innerberger Gewerken versippt. Die Kernstoek zu Steyr führten im Schilde einen abgesägten kernfaulen Baumstoek mit zwei seitlichen Trieben. Eine zu Waidhofen im 17. Jahrhundert ansässige Familie Kernstoek führte im Schilde einen Greif. Wolfgang Kernstoek, Bürger zu Spitz a. d. D., 1513, führte nach dem an der Kirche zu Spitz behndliehen Grabstein im Schilde einen abgeästeten Stamm, gegen den ein Einhorn springt und am Stechhelme das Einhorn wachsend. 38. Heinrich Böen, Priester, durch zwölf Jahre Benehziat zu Steyr, 13. Ok­ tober 1672. Grabstein aus weißem Marmor, im oberen Teile in einer Art Nische ein ge­ schlossenes Meßbuch mit daraufstehendem Kelch und Hostie. Darunter die lateinische Inschrift in lateinischer Minuskel. gestaltete Figurengruppe angebracht, welche die Verherrlichung der Himmelskönigin zum Gegenstände hat *) Prevenhueber, „Annales Styrenses". 2) Prevenhueber, „Annales Styrenses".

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