Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

102 und Matthaeus die Urkauf" erhieiten am 16. Juni 1568 den Adel mit foigendem Wappen: Gevierter Sehiid; 1 und 4: in Goid einwärts ein aufrechter Mann in engem schwarzen Rock und ebensoicher Hose, mit einem schwarzen, heidnischen, spitzen Hute. Der Mann trägt mit der Rechten ein gebundenes Faß über der Schütter, die Linke ist in die Seite gestemmt; 2 und 5: in Schwarz eine gegen die Spaltiinie gesteiite, rot-siibern geschachte Spitze. Offener, gekrönter Heim mit rechts sehwarz-goidenen, iinks rot-siibernen Decken; Zier: zwei schwarze Büffeihörner, deren rechtes mit einem schwarz-golden und das iinke mit einem rot-siibern geschachten Balken beiegt ist. Das rechte Horn ist mit einer schwarzen, zwischen zwei geiben, das iinke mit einer roten, zwischen zwei weißen, Straußenfeder besteckt*). Das Stammwappen der Urkauf zeigte im goidenen Schilde nur den schwarzgekleideten Mann mit der spitzigen Mütze auf grünem Grunde. Der Mann trägt mit der Rechten einen Sack über die Schulter und zieht mit der Linken einen zweiten Sack nach. Das Feld 2 und 3 des Schiides vom Jahre 1568 ist das Wappen der Winkler^) und dürfte durch Margarethe Winkler, der ersten Frau des 1552 verstorbenen Stadtriehters Hyeronimus Urkauf, auf­ geerbt worden sein. 32. Erasmus Herr von Gera auf Arnfels, Eseheiberg, Liehtenhaag und Waehsenberg, kaiserlicher Kämmerer, gestorben 14. September 1657, 69 Jahre alt. Grabstein aus rotem Marmor, oben die Schrift in vertiefter Kanzleiminuskel, unten in einem Vierpasse das Wappen. Wappen: Gevierter Schild, 1 und 4: auf einem Dreiberge eine zweizinkige Gabel (Gera); 2 und 3: ein Hirschgeweih (Sehödel), zwei offene, gekrönte Helme; Zier: am ersten Helme auf einem Dreiberge inmitten eines offenen Fluges die Gabel (Gera), am zweiten Helme der Rumpi einer Jungfrau, am gekrönten Haupte mit zwei Hirsehstangen geschmückt (Sehödel). Erasmus von Gera, Kaiser Ferdinands III. Kämmerer, Obristleutnant, Verordneter des Herrenstandes in Österreich ob der Enns, war vermählt mit Anna Benigna Gräfin von Pappenheim. Dessen Sohn Johann Veit von Gera er­ hielt mit dem Diplome vom 3. September 1666, in welchem er „Freiherr" ge­ nannt wird, den Titel Hoch- und Wohlgeboren. Die Schödl, auch Sehködl, sind ein Kärntner Geschlecht, das aus der Bürgerschaft von St. Veit hervorging und 1515 erlosch"). 33. Hans Thürnlhueber.......... Grabstein aus braunrotem Marmor, oben die Schrift in vertiefter gotischer Minuskel, darunter in einfachen, vertieften Umrissen ein Baumstamm mit drei ab- gestümpelten Ästen. Unter demselben ein Sehiid mit einer Hausmarke. Hans Thürnlhueber war um 1410 Stadtriehter zu Steyr*). i) Adelsarchiv; Prevenhueber, „Annales Styrenses". Siegel des Mathaeus Winkler, Stadtver­ ordneter und Syndikus zu Linz vom Jahre 1593. — Archiv der Stadt Steyr. 3) Siebmacher, „Der oberösterreichische Adel" von Freih. v. Starkenfels. 0 Prevenhueber, „Annales Styrenses".

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