Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

99 im roten Felde einen sechsstrahligen, goldenen Stern. Geschlossener Helm mit rot-goldenem Wulst und ebensolchen Decken. Am einfachen roten Fluge wiederholt sich in der Helmzier die Schildfigur. 22. Johann Khäpler, Mitglied des inneren Rates und Spitalherr zu Steyr, gestorben 1589, 63 Jahre alt, und seine Hausfrau Susanna, geborene Dorninger, gestorben 5. Juli 1591. Grabstein aus rotem Marmor, oben die Schrift in vertiefter Kanzleiminuskel, unten 2 Wappen stark abgetreten. Das heraldisch rechte Wappen zeigt im Schilde eine Gugel. Geschlossenen gekrönten Helm; Zier: auf einfachem Fluge wiederholt sich die Schildfigur (Wappen Khäpler). Das heraldisch linke Wappen zeigt einen geteilten Schild, belegt mit einem wilden Mann, der mit seiner Linken einen ausgerissenen Dornbusch über die Schulter trägt, während die Rechte einen runden Schild hält. Geschlossener Helm mit Wulst; Zier: der wilde Mann wachsend (Wappen Dorninger). Susanne Käpler war die Tochter des Adam Dorninger, Ratsbürger zu Steyr, und der Homolei Strasser'). 23. Michael Vinnkh, Burger zu Steyr, gestorben 12. Oktober 1534. Grabstein aus rotem Marmor, Schrift in vertiefter, gotischer Minuskel, oben in einem durch eine Säule getrennten Bogen zwei Schildträger, die je einen Wappenschild vor sieh halten. Der heraldisch rechte zeigt auf einem Zweige einen Vogel, der linke eine Hausmarke. Der Grabstein wurde im Jahre 1543 von Jörg Straßer, Burger zu Steyr, und Katharina, seiner Hausfrau, die eine Enkelin des Fink war, aufgerichtet. Michael Fink war Eisenhändler zu Steyr. 24. Sebald Händl, Ratsbürger zu Steyr, Barbara Haider seine Hausfrau, sowie ihrer beider 7 Kinder, von welchen Susanne und Anna früh verstorben sind, während Wolf, Sebald, Barbara, Susanne und Anna noch leben, im Jahre 1591 errichtet. Grabmonument aus grauem Sandstein und rotem Marmor, reich ornamentiert. Oben in einem Aufsatze das Wappen der Händel. Der obere Teil des Grabmonu­ mentes zeigt in einer Marmortafel die Auferstehung des Heilandes, darunter kniet links Händel in der damaligen Tracht der Ratsbürger mit zwei Söhnen, rechts die Frau mit 5 Töchtern. Die Frau und die älteste Tochter sind mit langen Mänteln bekleidet, haben auf dem Kopfe eine Haube und darüber ein Barett. Die Figuren sind porträtähnlich, sehr gut gearbeitet, leider jedoch verstümmelt. Die Schrift ist in vertiefter Kanzleiminuskel. Sebald Händl, Sohn des Gotthard Händl zu Weyr, gestorben 3. Dezember 1588. Die obengenannten Söhne Wolf und Sebald besaßen Haindorf^). *) Prevenhueber, „Annales Styrenses". — Über eine Verletzung dieses Grabes bei Be­ stattung des Andreas Strauß im Dezember 1603 siehe Wolfgang Lindners Annalen. (Archiv für die Geschichte der Diözese Linz, VI. und VII. Jahrgang) 2) Prevenhueber, „Annales Styrenses". 7 "

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