Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

98 18. Andrae Welserder, gestorben Montag vor 8t. Jakobstag (20. Juni) 1478, und Ursuta, seine Hausfrau, gestorben am Eisbethentag (19. November) 1463, Miehaei Widmet*, gestorben am Mittwoch nach unserer Frauentag (20. August) 1466. Grabstein aus rotem Marmor, Schrift in vertiefter gotischer Minuskel. In einem Vierpasse ein Sehiid mit einer Hausmarke in der Form eines lateinischen „A" mit zwei Querstrichen. 19. Des Wolfgang Wienar, seiner Hausfrau und Kind Begräbnis, dann des Wolfgang Wyenner selbst, gestorben Montag nach des heiligen Kreuz Erhöhung (16. September) 1465. Grabstein aus rotem Marmor, Schrift in vertiefter gothischer Minuskel. In der Mitte des Grabsteines, in einem vertieften Rechtecke, befinden sieh zwei zu­ einander gelehnte Schilde, deren heraldisch rechtes zeigt einen Hahn mit bärtigem Mannskopf, der mit einer Zipfelmütze bedeckt ist (Wappen der Wiener). Der heraldisch links befindliche Sehiid zeigt einen aus einem Dreiberge wachsenden Widder (Kappenfuß). Die Wiener sind ein altes vornehmes Stadt Steyrisehes Geschlecht, von welchem Prevenhueber in den „Annales Styrenses" den Leonhard Wiener 1409 als ersten nennt. Wolfgang II. Wiener, vermählt erstens mit Magdalena N., zweitens mit Walpurg N., war Stadtrichter zu Steyr 1440—1442 und 1418. Diesem dürfte der Grabstein gelten. Die Wiener führen nach Prevenhueber einen von Weiß über Rot geteilten Sehiid, belegt mit einem auf einem schwarzen Polster stehenden schwarzen Hahn, der einen bärtigen Mannskopt zeigt und mit einer weiß ausgeschlagenen roten Mütze bekleidet ist. Stechhelm mit weißroten Decken; Zier: der Hahn auf dem Polster. 20. Sebald Händel, Ratsbürger zu Steyr, gestorben 4. Dezember 1588, 63 Jahre alt, und Barbara Haider, seine Hausfrau (Todesdatum nicht aus­ gefüllt). Grabstein aus rotem, weißgeäderten Marmor, im oberen Teile die Schrift in vertiefter Kanzleiminuskel, im unteren Teile in einem Kreise das Wappen der Händel mit offenem Helm. Sebald Händel war der Sohn des Gotthard Händel zu Weyr. 21. Wolfgang Offerl, gestorben Samstag nach dem Weihnachtstag (31. De­ zember) 1473 und Barbara seine Hausfrau, gestorben am St. . . 1484. Grabstein aus rotem, weißgeäderten Marmor, Schrift in vertiefter gotischer Minuskel. Im unteren Teile des Grabsteines zwei Wappensehilde, der heraldisch rechte läßt das Offerlsehe Wappen noch erkennen, der linke ist vollkommen abgetreten. Die Offerl waren ein zu Enns und Steyr ansässiges Geschlecht. Preven­ hueber verzeichnet einen Wolfgang Offerl, Ratsbürger zu Steyr 1513, dessen Vater Paul Offerl, Stadtriehter zu Enns war. Die Offerl führten nach Preven­ hueber im roten Schilde einen goldenen, rechteckigen, auf der kürzeren Seite stehenden Rahmen mit abgeschnittenen Ecken und innerhalb des Rahmens

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