ÖKO-L 1987/4

LIMNOLOGIE - BIOINDIKATION - GEWÄSSERGÜTE Die Gewässergüte des .Linzer Fließgewässernetzes Hannes AUGUSTIN ÖKO·L 9/ 4 (1987): 15 - 21 Dr. Otto Andreas Wolfgang MOOG UNTERWEGER WIENER Die Gewässergüte aller Linzer Bäche wurde letztmals vor fast zwanzig Jahren ermittelt. Nun gab die Naturkundliche Station der Stadt Linz eine neuerliche Untersuchung in Auftrag, die in den Jahren 1986/87 durchgeführt wurde. Hannes AUGUSTIN, And reas UNTERWEGER, Wolfgang WIENER Die Auswertung zeigt, daß die Gewässergüte eines Großteils der Linzer Bäche im Vergleich zur Untersuchung von 1967/68 mit wenigen Ausnahmen ein eher schlechteres Bild aufweist. Institut für Zoologie der Universität Salzburg Hellbrunner Straße 34 A-5020 Salzburg Während die Verschmutzung im Gebiet nördlich der Donau vorwiegend landwirtschaftlichen und häuslichen Ursprungs ist, stammt ein Großteil der Verunreinigungen südlich der Donau (Traun, Krems und abgeleitete Mühlbäche) aus industriellen Quellen. Dr. Otto MOOG Institut für Wasserwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur Feistmantelstraße 4 Weitere Anstrengungen zur Reinhaltung der Linzer Gewässer und zur Verbesserung deren Güte sind notwendig. A-1180 Wien Material und Methodik Zwischen Mai und August 1986 wurden aus 120 Fließgewässerabschnitten in Linz und Umgebung Proben genommen. An den Probenahmestellen wurden Sauerstoffgehalt, Sauerstoffsättigung, pH-Wert, Temperatur, Leitfähigkeit und Ammoniumgehalt bestimmt. Darüber hinaus erfolgte die Aufnahme weiterer Daten wie z. B. Substratverteilung, StröAbb. I : Probenahme am Haselbach . ÖKO·L 9 / 4 (1987) mungsgeschwindigkeit, Uferbeschaffenheit , Uferbewuchs, Einleitungen u. a. in einem Feldp rotokol l. Für die biologische Untersuchung wurden sowoh l Mikroorganismen (Abwasserbakterien , Algen, Wimpertiere etc.) als auch Makrozoobenthosorganismen (Insekten, Insektenlarven, Würmer, Schnecken , Muscheln, Kleinkrebse) aufgesammelt und im Labor bestimmt. Die Schätzung der Häufigkeiten der Mikroorgani smen erfolgte nach einer siebenstufigen Skala, die Makroorganismen wurden ausgezählt. Für jede Probenahmestelle wurde ein Saprobitätsindex nach den Methoden von PANTLE und BUCK ( 1955) sowie ZELI NKA und MARVAN ( 1961) berechnet. Der Saprobitätsindex is t ein Maß für den Verschmutzungsgrad eines Gewässers und kann Werte zwischen O ( = sehr sauber) und 4 ( = extrem verschmutzt) annehmen. (Vgl. Tab. 1 und Abb. 2.) Tabe ll e 1: Gewässergüteklasse n - siehe Abb. 10 und 11 . Güteklasse WGKI WGK 1- 11 WGK II WGK 11- 111 WGK III WGK JJJ- IV WGK IV 5 4 3 2 1 Saprobitätsindex < 1,25 1,26 - 1,75 1,76 - 2,25 2,26 - 2,75 2,76 - 3,25 3,26 - 3,75 > 3,76 Farbe biol. Bezeichnung der Güteklassen blau blau / grün grün grün / ge lb gelb gelb/rot rot oligosaprob (kaum verunreinigt) ß-mesosaprob (mäßig verunreinigt) a-mesosaprob (stark verunreinigt) polysaprob (außergewöhnlich p stark verunreinigt) Marvan & Ze li nka : 0 = 1.40 ± 0.05 X = 2.22 ± 0. 17 a = 3.26 ± 0. 14 ß = 2.86 ± 0. 14 a = 1. 58 ± 0. 18 p = 0.08 ± 0.02 Pa ntl e & Buck: 1.42 ± 0.00 Di ve rsitä ts ind ex : 2.61 Evenness : 0.23 Arten: 57 Abb . 2: Darstellung des nach ZELI NKA und MARVAN ermit te lten Saprobitätsindexes bei Pro benahmes telle 23 (Hase lbach). 15

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