Oberösterreichische Weistümer

II. Urlaramt Weyer — Gaflens (1532) 11 treiben, allain es hat der ander sein traid auch gefesnet. Wo er aber daß nit hielt und durch sein viech den andern schaden thät, den ist er zu erben und das wandl schuldig. [43.] Wo der herrschaft anwalt und ambtleüth pund und faU aufsezen oder iemands änderst anstat der herrschaft, soll die kraft haben, als wer 5 die grundherrschaft personlich da. Wer solches veracht und uberfaren wuerde, der ist die gesezten pund und fall an alle gnadt verfallen, darzue am leib zu straffen. Sich soll auch kainer selbs pfenden bei dem wandl 72 .3). [44.] Wo der ambtman ain ervordert selbs oder durch ainen nachtparn oder potten, so soll der komen und gehorsam sein. Kombt er nit, ist lo er schuldig das wandl 72 .3). [45)] WelHcher pern oder wölf ansichtig wirdet, das ist ain ieder schuldig anzusagen. Nachmals soll iederman aufsein, dieselben helfen zu jagen, solang biß man die facht. Welcher aber nit helfen will, den soll man den offen niderschlachen, und dem ambtman 72 ^ schuftig sein. i5 [46)] Es soll auch kainer kain fruchbarn paum abschlachen, er steh auf der gemain oder nit, beim wandl 72 .3). [47.] Es soll auch kaineri) gemain einfachen an wissen des ambtman; penfallä) der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 3). [48.] Wo das zeug an das perrn- und wolfgaid genizt wuerde, soll ain 20 ieder helfen gehn holz und von holz zu tragen bei dem wandl 72 3), welcher sich des entsezet. [49.] Wo ainer gueter im urbar verkauft, der soll dem kauf in 14tagen dem ambtman ansagen und stift. Wo er das nit thät, mag sich die herrschaft der gueter underwinden. [50)] Zugleich, da ain urbarsunterthan mit todt abget und die witib das guet in 14 tagen nit freit, mag sich die herrschaft des guets unterwinden. [57.] Wo ain burger an zweifl het an der kollmaß, mag der burger mit dem karb auf die grueb schicken und föchten lassen. Ist die maß nit gerecht, so ist der koller schuldig das wandl 72 3). [52.] Es soll kainer ledig knecht, die an andere herrschaft gefogt, nit an im behausen an des ambtman wissen. Er, der dabei sein, mag si woll ver sprechen,sover das solch knecht niemand unrecht thuen. Thöten sie aber was, so hat ain ambtman ain solchen knecht zu straffen, [der] demnach, wohin in die herrschaft ervodert, gehorsam sein [soM]. Wuerde es aber änderst 35 gehandlt, der sol der herrschaft®) 5 fl, dem ambtman 72 3; verfallen sein, deshalben ain kais. commission außgangen. [53.] Es soll auch kain urbarsman frembt schuester, Schneider oder weher nicht aufhalten in seinen hauß zu arbait an wissen der obrigkait, sonder im die arbeiten lassen, die under dem gottshauß sein und mitleiden in diensten-, steuern-, robot-tragen. Wo aber dieselben mit dem lohn weiten ubersezen, das mag ainer klagen und anpringen; soll gewent werden. Wer änderst handlt, ist das wandl 72 3| verfallen. ®) Hs. herr ') niemand kain ')an wissen ...penfall]bei dem fall ■') ambtman 72 ] 45 richter 60

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