Oberösterreichische Weistümer

I. Amt Leonsiein (1573) 161 geben und nicht wider sein bei dem wandl. Welt er aber des nicht ausnemen, so soll er das viech behalten unzt an den driten tag und sol das antworten dem amtman™)^); der soll ime anstat der grundobrigkait den schaden bezalen, und das viech ist der herrschaft verfallen. 48. Item war aber, das das viech eingieng durch ander leut zein, so 5 soll man den zäun beschauen. Ob der frid nit guet wer, so ist derselbig, des der zäun frid ist, den schaden schuldig zu bezalen. War aber, das ainer ain durchprechunts viech het, und der zäun guet wer, so soll der, des das viech ist, den schaden bezalen. 49. Item so einer den andern phendt, so soll er das phand über den lo driten tag nicht behalten. Phent er im auf dem urber, so soll er es dem amtman zuebringen. Were es aber an den ferstn, so soll man es ainem vorster zuebringen und soll es rechtfertigen. 50. Item wer ainem hei oder graimet — es sei bei nacht oder tag — hinwek dregt oder aber sein viech hinein dreibt, das ime zu schaden geet, 15 der ist strafmässig an leib und an guet. 51. Item wer ainem andern — es sei bei tag oder nacht — zu nachet mät oder schneidt, der ist der herrschaft zu wandl 3 äf .5j. 52. Item wo aines weih, dienstleut oder ander — es sei was obrigkait es wöll — auf aines andern wisen grast und es wiert begriffen, so ist es ain 20 pfand zu geben schuldig; das soll der nemen und solches dem amtman zue bringen; der ist zu wandl 24 und solle ime der amtman darzue halten, damit er dem andern sein gras bezal, und ist der herrschaft 3 zu straf zu geben schuldig. 53. Item es soll auch kainer seinem nachpern zu schaden schneiden. 20 Wer aber das tuet, der ist zu wandl der herrschaft 72 54. Item wer ainer, [der] dem andern korngarben oder anders traid wektregt, der ist der herrschaft zu wandl 5 .5) und [soll] dem andern sein schaden bezalen. 55. Item so ainer dem andern nachezet, welicher damit begriffen 30 wuerde, der ist durch die herrschaft zu straffen an leib und an guet. 56. Item zu der zeit, als man die frücht fexent — es wer im schnidt oder heüget —,soll kainer sein viech in das veld oder wisen dreiben, sonder ainer dem andern behüeten und nicht auf in keren in vierzechen tagen bei schönem wöter. Were es aber nicht bei schönem wöter, so mag ainer dem 35 andern lenger warten nachperüchen, bis der lest aus dem veld oder wisen kumbt. Dreibt aber ainer darüber darein, so ist er von jedem rind schuldig zu wandl 6^ und [soH] dem andern sein schaden bezalen. Desgleichen unsere nachpern, so an uns rain, die sollen auch gleichfalls bei dem wandl nicht in das veld dreiben. 40 57. Item es soll auch kainer \ain\ uberpherdigs roß nit auf die waid schlacken; tat es schaden, den ist er abzutragen schuldig und ist das wandl 6 ß .S) der obrigkait") Q). 58. Item dreu dierl sollen gefreid sein, das ist ein stier, ain haiwider und ain sauper, die soll man nicht phenden. 45 ">) richter ") der obrigkait f. i") richter Q) der obrigkait /. 11 österr. Weiatümer XlII/2.

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