Oberösterreichische Weistümer

Hill.Ehajtr und Vogttaiding (1587) 135 zum tisch hinzuefallen, des besten essen und trinken, auch wol die lösten vom tisch sein und sich solchermassen anfillen, das man mit solchen groben, unbeschaidnen Schmarotzern mer als mit denen, so die Sachen angeet und zalen müessen, zu tuen haben mueß — nit abgestelt und die ambtleut, wittiber oder wittiben, auch die rechten freund solches nit anten oder darzue 5 stüschweigen wurden, soll gegen inen die straf fürgenomen und kaines ver schont, die unverschambten Schmarotzer aber menigelich zum spott von denen tischen geschafft oder solches denen freunden, der solches verschweigen wurde,in der abhandlung hechstes verwisen und die zerung für dieselben an irer erbgebür abgerait und kaines verschont,hierüber auch bei denen freunden lo vleissiger bericht eingezogen werden. [165.] Bei welchen Inventur, ubergab, keüfen und stiftzerungen insonderhait denen würten, kainen ausgenomen, verboten sein solle, nach konftigen heiligen osterfeirtägen hinfüro kain solche malzeiten anzustellen, welche wol auf versprechen oder hochzeiten aufgetragen, sonderlich die ge- 15 pratnen solchermassen gespikt werden, das ain ieder ermbl oder seek vol, wie auch in kandl und legln, was ieder selbs will, wein davonzutragen inen selbs begern und nemen lassen, es sei dann sach, das ain wittiber oder wittib iren eitern,kindern oder denen,die bei haus sein und krank ligen,ain bschaidessen aufheben und darzue ain drunk haimbtragen wolten, das soll inen 20 unverwert sein, die übrigen bschaidessen aber menigelich, kainen ausgenomben, aufzuheben und wegzutragen zu lassen, sowol auch den würt ver boten sein, das kainer auf inventur, ubergaben, keufen und stifthandlungen hasen,rebhiener, wildänten, noch edle visch auf rinenden wassern bekomben, auftragen und speisen, sondern sovü essen geben solle, was die gest verzeren 25 mügen und zu ainichem beschaidessen aufheben nit ursach geben sollen. [166.] Wie auch ain ieder würt schuldig sein solle, den erben ainen solchen specificierten auszug zu geben, darinen erstlich nit allain gemelt, was dem kranken in seiner schwachait in allem zu haus geben,sondern auch hernach durch die ambtleut und wen si zu inen nemen, an was tag, zeit und 30 ort, auch wie oft solches beschehen oder andere freund verzert,in sonderhait specificiert und ain richtiger auszug zu der stift und abhandlung fürgebracht werden solle. Wo aber ain würt solches nit tuet und mit ainer paußraitung aufziechen und nur die summa summarum nemen wolt oder wurde, dem sollen solche zerungen allerdings ausgestelt und dem würt angezaigt werden, 35 dieselb zerung, wo er kan oder waiß, zu suechen; und sollen die bisher ge brauchten und ungebürlichen, auch undergesohlagnen zerungen weiter nit passirt noch zuegelassen werden. Vertrunkene paurn, und was den würten geschafft werden solle. [267.] Dieweil sich der gmaine mann,sonderlichen dieienigen, die nit 40 nach heuslichen ehren streben,sondern mer von haus trachten,solchermassen auf die filierei und weinsaufen geben, das si schier ain tägliches handwerch daraus machen und bei den neuen und alten würten solang hinantrinken, solang man inen nur bieten tuet, wann es aber zu zalung komben soll, allerlai ausreden suechen; damit aber die würt iren wein nit umbsunst ausgeben, 45 sondern auch ir bezalung und ausrichtung bekomen mügen, so soll allen denen würten,si sein under dem gotshaus oder ausserhalb desselben, in für-

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