Oberösterreichische Weistümer

136 Ehster Kremsmünster körnenden clagen bei denen, die sich auf die fülerei, weinsaufen, auch das roßtauschen und andere lose händel begeben, kainem mer^^')dann 12 ß wol auch denen, die es nit vermügen,gar nichts geschafft werden,damit man inen nit ursach geben solle, mit lärem peutl die würt anzusezen. 5 Traidkauf. [16S.\ Dieweü bisher durch den fürkauf des liebseligen getraids in teuren und wohin zelten, umb dasselb auf lange bitt wol über Jar und tag umb hoches geld kauft würdet, grosser aufschlug verursacht worden, welches daher ervolgt, das sonderlichen die müllner, pecken und andere, die es zu 10 irer selbs aignen hausnotturft nit bedürfen, sondern allain verpacken und anderen leuten umb mehrers geld von der mül hinausgeben und wider ver kaufen, als solches traid zu offnem wochenmarkt iederzeit verkauft würdet, damit also der gmaine man die haubsumma sambt dem Interesse bezalen mueß; sintemalen aber solche keuf dem gmainen nuz allerdings zuwider und 15 solche neuer- und beschwerungen gar nit zu gedulten, demnach sollen die müllner, pecken noch andere, die mit traid auf den gmainen nuz und auf das verpacken handien, hinfüro kain merere anzal traid auf- oder fürkaufen, als ir notturft jedesmal erfordert und der gmaine kauf zu mark geet. Dann wer hiewider handien und das traid in heherm wert kaufen wolten oder wurden, 20 als das sonst in der gmain und zu mark geet, die sollen umb den Überschuß gestraft werden, darumben si das traid heher kauft, und soll inen darzue das brot, mel, grieß und anders allain auf den gmainen kauf gesezt und die bisher gebrauchte aigenmizigkait kainesweegs gestattet werden. [169.] Item es soll kain hausgesessner Untertan,der selbs zug und zeug, 25 auch ain pauschaft hat, sein traid kainem verkaufen, er bedürfe es dann zu seiner hausnotturft, und das soll er ime selbs zuefüehren. Wer aber ainem traid, er seie hausgesessen, inwoner under der obrigkait oder nit, allain auf den fürkauf und ain summa gelds mit traid, rossen, küe, kelbern und andern pfenberten zusambenknipfen und päntln, derselbe annember des traids 30 dmch frembde fuehr und belohnung selbs geen markt füeren, des paurn und verkaufers kneeht sein und also am traid, rossen, küe, kelbern und andern pfenberten, die solche aigennuzige verkaufen, irem nechsten zu keckstem schaden und nachtail und sambt dem darein geschlagenen Interesse wol umb dopplt gelt anhangen, also das salz sambt dem schmalz zu irem verderben 35 zusambenkaufen und annemen und noch iren gabern darzue umb solche uberschlagne pfenbert als umb par glichen gelt Schuldbrief geben oder sonst gnuegsame Versicherung thuen müessen. [J70.] Demnach sollen solche nun ain zeithero eingerissne heckst schedhche kaüf, schuldenmach- und zusambenpandlung heckst verboten und 40 denen undertanen auferlegt sein, das ain ieder sein traid, was er ibrigs hat, sowol die roß, küe, kelber und andere pfenbert, die iedes aigen guet selbs und an gebürliche ort und nit denen, die solche auf weitere verschwerzung annemen und daran Verliesen müessen, verkaufen,und also ainer dem andern mit pargeld diene und das gebürliche interesse, was sich von zeit zu zeit 45 verfeit, davon neme, deme auch alßdann die widerbezalung, wie büUch, mit pargeld verschalt und verholfen werden solle. "') B fh. die es nit vermügen, später durchgestrichen

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