Oberösterreichische Weistümer

I. Ehaft- und Vogttaiding (1467) 103 Urtail: Wer des mit warhait uberweist wirt, der ist der herschaft verfallen b W ^und seinem widertail seinen schaden abzetragen')[schuldig]. [16.] Frag; Wer ain helt auf des andern schaden, der im fand nicht gesessen ist, was darumb recht ist? Urtail; Wer solicher aufhaltung underweist wirt, solioher, die des 5 lands huld nicht haben und wissenlich veintschaft haben, und darzu fudernt, steurt und hiHt, der ist darumb ze straffen an sein leib und guet und sein widertail seinen schaden abzetragen [schuldig]. [17.] Frag; Wer der wer — man oder frau — die angever®) durch das land gieng und nicht veintschaft Meten®), was darumb recht ist? lo UrtaU; Die soll ain ieder man nicht lenger behalten dann ain nacht, er") wiß dann darumb zu antwurten. [16.] Frag; Wie ainer den andern im lanssigen und im heribstpau friden soll, davon ainer von den andern nicht Scheden beschech? Urtail; Wann der erst^^) den sack auf dem ruck traitt, der soll sein 15 heckel under der gurtel tragen und das veld nach im zufriden. Welicher das nicht tett, der ist zu wandel verfallen 60 .5) und [soll] seinen widertail den schaden [abtragen]. [19.] Frag; Wer geverlich stain ab seinem acker klaubt und wirft die auf seins nachtpaurn acker, was darumb recht ist? 20 Urtail; Wer des uberweist wirt, der ist verfallen, als oft das beschiecht, 60 .5| und seinen widertail den schaden"). [29.] Frag; Wer den andern nachtetzt und mit warhait ausfundig wirt, was darumb recht ist? Urtail; Wer den andern nachtetzet — es sei mit viech oder mit we- 25 licherlai nachtetz das wer —, wo ain nachtpaur den andern an solichen schaden begriff, den mag er zu seinen banden nemen. Wo er")im aber zu stark wer, so soll er seinen nachpauren zu im ruefen als lang, das im die zu hilf komen und des zu sein banden geweitig werden und den antwurten und straffen, als man stat an im vindt und an andern deup"). 30 [21.] Frag; Wer frid prech, die von treue wegen gemacht wurden, was darumb recht ist? Urtail; Wer solichen frid nicht halt und mit warhait der uberweist wirt, gibt er den frid mit der band,den sol man im absiahen, gibt er den frid mit dem mund,so sol man im der zung ain tail abschneiden, und enem sein 35 schaden ablegen, der solichs frid vertrost ist. [22.] Frag; Wer dem andern frefflich weg vorhält — markchtweg, gmachtweg, mullweg,leichweg, Wasserweg oder welicherlai weg das wem —, die zu ahn guet gehörten, was darumb recht ist? Urtaü; Wer solich weg fräffhch vorhält und vermacht und mit klag 40 also furkumbt,da ertailt man beschau hin mit der herschaft willen und nach der eltisten und pesten kuntschaft,also,das die weg hinwider geoffent werden. Und wer dann verhandelt hat, den scholl die herschaft pessern nach genaden. [23.] Frag; Wer der wer, der den andern zu seinen eholten, hindern [und] dienern gieng und von desselben guet kaufet — es wer essend guet 45 ') dieser Artikel f. C ») BC anverd ») so BC, A hueten ")so B, AC es U C est 1®) so C, AB der schad 1®) C es ")und an andern deup in B nachn,f. C

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