Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1990

Uoxß Aus der Unterstufe v-jar uns Kar1 i Weiß als ein Professor bekanrit, mit dem nicht su Spaßen war. Für seine Härte und Unerbitt1ichkeit war er in der ganzen Schule berüchtigt. In den ersten eineinhalb J^^hren ließ er uns diese Eigenschaften in vollen Zügen genießen. Die simpelste Wiederholung bei ihm hätte Stoff für einen Psychokrimi sein können; * mit dem Zufail 1sgenerator seines Taschenrechners wird eine Kata1ognUmmer ermi11e11 * diese Nummer kennt nur er * minutenlanges, wortloses FiKieren des Opfers * die verzweifelte Reaktion des Opfers löst bei ihm einen breiten, sadistischen Grinser aus * er spricht den Namen aus. Die Würfel sind gefallen! * sein Opfer tritt vor * wiederum endlos scheinendes Fixieren * ohne die Augen abzuwenden stellt er die Frage * der bekannte Grinser mit gleichzeitigem Hochziehen der Augen brauen folgt * hilfesuchende Blicke zum Lehrer * minutenlanges, verzweifeltes Schweigen des verschreckten Schülers * ein gleichgültiges "Danke" von Seiten des Professors * der Schüler wendet sich ab und kehrt geknickt auf seinen Platz z ur üc k * den Kopf zum Notenbuch gesenkt, bleibt der Blick am abziehenden Schüler haften * die Schlacht ist geschlagen * die Note steht fest Unter diesem Eindruck nahmen wir ihm die plötzlich eintretende Verwandlung nach Weihnachten 1988 kaum ab. Doch anstatt, wie wir vermuteten, einen Rückfall zu erleiden, wurde unser Karli immer angenehmer. Besonders in der Achten, wo er glaubte, ein besonders großes Stoffgebiet durchnehmen zu müssen, fand er trotzdem Zeit auf haiufig auftretende Fragen von uns Anti physi kern einzugehen. 1 mmer

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