Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1983

feElTE PROFESSOREN sondern lachte lediglich und sagte belustigt: "So Mütter, jetzt schreib' ich dich ins Klassenbuch!" Eine andere Eintragung, "Mayr läßt während der Rh-Stunde einen aufgeblasenen Plastiksack zerplatzen", brachte ihn jedoch sehr in Rage. Allerdings sind hier die begleitenden Umstände besonders interessant: Irgendwer in der berüchtigten ersten Reihe (Oernot?) entdeckte den Sack, blies ihn auf und reichte ihn weiter, bis Andis Banknachbar ihn genußvoll unter dessen Sessel legte,da Andi gerade mit dem Sessel schaukelte.,.! Der Knall war also das Resultat der gewissenhaften Arbeit anderer Elemente der Klasse; Andi selbst war über den plötzlichen Lärm ebenso erschrocken wie Erwin, doch er mußte bald laut lachen, so laut, daß es ihm nicht einmal, nachdem Erwin den Füllfederhalter aus dem Sakko gezogen hatte und Datum und Kürzel unter die Eintragung geschrieben hatte, verging, sondern nur noch lauter wurde. Damals war wirklich in der ganzen Klasse die Flolle los! Sonst war mit Erwin immer gut zu spaßen, wenn man es eben nicht zu weit trieb [was eine subjektive Größe ist, die es in unserer Klasse gab). Als dann im Halbjahr der 7. Klasse der Zivildienst nach ihm rief, mußten wir uns nicht unschweren Herzens von unserem Erwin trennen. Herbert Mütter Mag. Günter Mödlagl Ich möchte meine kurze Betrachtung mit einer kleinen Episode sozusagen— direkt aus dem Leben gegriffen, beginnen: In einer Physikstunde standen gerade die Fallgesetze auf dem Programm. Um die Fallbeschleunigung zu T. messen, nahm der Lehrer in die rechte Hand C ■*' U eine Stoppuhr, in die linke Hand einen ^Jf Stein und verkündete: "Ich werde jetzt den .Mf* Stein fallen lassen, auf die Stoppuhr drücken und so den freien Fall messen." Daraufhin drückte er den Stein und ließ die Dieses einfache Beispiel soll zeigen, wie lebensnah, informativ und unterhaltsam moderne Physikunterricht ist. ^ Auf diese Weise ist es möglich, natur- - wissenschaftliche Erkenntnisse fast mühelos doch einprägsam zu vermitteln. Obwohl sichdie Reihe derartiger physikalischer ^ HH Sternstunden beinahe beliebig fortsetzen tUjßfjKM 4ch zugeben, daß es nicht immer möglich ist, physikalisches Wissen auf so elegante Weise zu vermitteln. Es gibt auch auf dem Pfade naturwissenschaftlicher Erkenntnis Durststrecken, in denen physi kalisches Wissen mit der noch immer gepflogenen - obwohl sicherlich schon ver alteten— Methode mühevollen Lernens und zähen Strebens erworben werden muß. Da kann dann schon einmal der Humor auf der Strecke bleiben und mittlerer Groll auf die Natur und ihre verflixten Geheimnisse aufkommen. Spannung und Widerstand werden dann zeitweise zu Begriffen, die nicht nur in der Elektrizitätslehre ihre Berechtigung haben. Doch - ähnlich einem modernen Märchen- hat der Physik unterricht für die meisten Beteiligten ein "happy end". Ich möchte meinen Schülern,

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