Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1983

PROFESSOREN SEIFE^ menschen. Ja, es war immer anstrengend. Aber ich bin nie ungern hineingegangen zu euch." Viele Schüler, viele Mitschüler, andere Maturaklassen sahen in Prcf.Steglich den braungebrannten, schonen Junggesellen oder den modisch gekleideten frisch vermählten zigarettenrauchenden Vater der kleinen Tochter Kerstin. Ich sehe ihn als Mensch im Unterricht,als einen, der es versteht, Unterricht zu machen, als einen, dem es gelungen ist, ohne Notendruck mit uns "fertig zuwerden". Komisch, mit seinem Unterricht waren eigentlich alle zufrieden; viele Pro fessoren könnten sich einiges abschauen von ihm, wirklich. Christoph Lengauer No'ro zu Hofer:"Jetzt hör endlich auf, du damisches Weibsbild, du!" Noro:"Baranovics, hast„.du auch Schichtarbeit?!" Mag. Norbert STEGLICH/"Noro"; Klassisches Beispiel für die Auswirkung eines Kurzurlaubs am Hintertuxer Gletscher auf die Pigmentanfärbung im Gesicht durch totale UV-Bestrahlung. In diesem Zusammenhang gleich ein Zitat [Wir sprechen von klassischen Zir kusliliputanern]:"Do hob i beim Schifoan zwei Liliputaner gsehn, recht witzig, so 90cm, bis daher, die können do untn durchfoan!" Kerschner:"Grod' die richtige Höhe!" - Noro:"Wie is'n des g'meint, mit da richtigen Höhe? Bitte, des woan männliche Wesn!" Noro hat selten Zeit, sich am Abend die Nachrichten anzusehen, da er sich auf die B-Matura vorbereitet [in diesem Kurs hat er viele "Biologische Sonder linge": "Da hob i einen bei der B-Matura, Versäumte Biologieneuigkeiten gibt es jedoch im "Bild der Wissenschaft — März" nachzulesen, und so ist er immer bestens über Diabetes mellitus und letale Cerebralsklerosen informiert. Daher ist Noro auch der gesundheitsbewußteste Steyrer ("Mein einziges Laster ist das Rauchen"). Er spricht jedoch nicht allzugern von Teerlunge oder seinen mor gendlichen Erstickungsanfällen; nein, er lebt wirklich sehr gesund. Er hat es allerdings auch nicht gern, wenn ihm zum Geburtstag eine wunderschöne Torte geschenkt wird (Punsch mit Zigarette als Kerzenersatz) und ihm ein achteinhalb stimmiger klassischer Choral als Ständchen dargebracht wird Oft geht es in BU auch wirklich "höllisch" und "teuflisch" zu. Hier ein klassisches Beispiel für eine totale Unterrichtsstunde im Saal: Drei Minuten nach dem Läuten kommt er aus seinem Kammerl, oft mit Schülern der 6.A, die noch Fragen gestellt haben. Eine dicke Rauchwolke begleitet ihn die ersten drei Meter, dann reißt er die Fenster auf: "Pflanzen brauchen Luft!" Atti wird kalt, und er gibt dies auch mittels laustarkem Protstgeschrei zu ver stehen. Noro: "Atteneder, brutaler PflanzenhaBer!" "Wer fehlt?- Jetzt kommts doch net immer so spät nach dem Läuten herein!" Kerschi kommt als einer der letzten, und, nachdem Pezi Noro aufgehußt hat, mel= det dieser:"Biologiesaal, nicht im Schloßpark, Kerschner!" - Dann kommen end= lieh die Evangelischen. Noro:"Habt's in B-Dur gebetet?" Nachdem er endlich im Klassenbuch die tatsächlich Fehlenden eingetragen hat, be= ginnt er mit der Wiederholung. Er schlägt im Katalog auf:"Schummeln gibt's net!" Nach mehreren Fehlversuchen hat Noro endlich ein Opfer. Währender zur Bank der oder des Betroffenen schreitet, fragt Födsch leise Didi:"Woa des wirklich auf= g'schlogn'?", und schon ist erneut ein Speicher in Noro's Programm abgerufen: "Bitte ich möcht' nocheinmal betonen, daß i niemand benachteiligen wül', oba des war wirklich aufg'schlogen!" Hört er während der Prüfung Nebengeräusche, ver= lautet er dichterisch mit verzogenem Gesicht:"Nein, nein, nein, wir sagen nicht So verläuft der Beginn der Stunde immer hochdramatisch.

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