Marienkirche in Steyr

Kapelle mit Rokoko-Altar, der noch die alten Assistenzfiguren (hl. Blasius und hl. Florian) und das Oberbild (hl. Rosa von Lima) besitzt. In dieser Kapelle ist der Freskenschmuck besonders reich. An der Westwand der Kapelle wurde 1976 ein Fresko (Kommunion der hl. Katharina von Siena) freigelegt, ebenso zwei Gemälde in den Fensterleibungen. Der Freskenschmuck der Decke bringt Begebenheiten aus dem Leben der hl. Dominikanerin Rosa von Lima. Außerdem ist das dem Altar gegenüberliegende Ölgemälde (hl. Aloisius von Gonzaga SJ, 18. Jahrhundert) beachtenswert. In der vorletzten Kapelle trägt der spätbarocke Altar als einziger Seitenaltar noch das ah;e H auptbild : Christus am Kreuz. Nur die flankierenden Statuen (hl. Barbara und hl. Rita) sind aus der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. An der Decke wurden 1976 drei Wappenfresken freigelegt. Sie nehmen Bezug auf die Adelsfamilie Seeau, welche unter der Kapelle ihre Gruft besaß. Das mittlere Wappen ist das des Elias von Seeau (er war Besitzer der oberösterreichischen Herrschaften Mühlleiten, Litzlberg und Würting, war in der Salinenverwaltung in Gmunden tätig und Rentmeister des kaiserlichen Schlosses in Steyr); er starb 1670. An der Westwand der Kapelle erinnert eine Gedenktafel an den Verstorbenen. Elias von Seeau war zweimal ve rheiratet, in erster Ehe mit Magdalena Alt (Wappen links gut erhalten), in zweiter mit Elisabeth Maria von Prankh (Wappen rechts kaum zu erkennen, Inschrift jedoch gut lesbar) . Magdalena Alt war eine Tochte.r des Fürsterzbischofs von Salzburg, Wolf Dietrich von Raitenau u.nd der Salome Alt von Altenau. Eine zwei te Gedenktafel neben dem Fenster erwähnt als Verstorbenen Konstantin Honorius von Seeau. Er war Student in Olmütz und starb sechzehnjährig in Gmunden 1704. Die letzte Kapelle der Evangelienseite ist heute dem Herzen Jesu geweiht. Das Gemälde des Seitenaltares ist das jüngste in der Kirche. Es wurde 1947 von Max Poosch-Gablenz gemalt und zeigt Christus mit dem Erlöserherzen als Beschützer der Kirche und Jesuitenresidenz während der Zeit von 1938 bis 1945. Wie den Inschriften und Gemälden di eser Kapelle zu entnehmen ist, war sie ursprünglich dem Ordensvater St. Dominikus geweiht. Vor dem Fenster steht eine barocke Madonnenstatue mit dem Jesuk ind; sie ist eine Kopie der Statue von Neukirchen bei Heiligenblut im Bayrischen Wald. An den Ostwänden der Emporen über den Seitenkapellen hängen folgende vorwiegend barocke Gemälde (Öl auf Leinwand). In der Reihenfolge der Kapellen: HI. Pius V., hochformatiges Weihnachtsbild; hl. Petrus Martyr und hl. Pius V. (beide achteckig), hl. Antoninus, sei. Benedikt XI. Über den Zugängen zu den Kapellen zu beiden Seiten des Chores, an den Langhauspfeil ern und gegenüber der Kanzel sind schließlich noch hochformatige Gemälde (Öl auf. Leinwand) in spätbarocken Rahmen zu erwähnen. Über dem Zugang zur südlichen Kapelle der hl. Antonius von Padua (Kirchenlehrer), anschließend an den Pilastern des Langhauses: HI. Papst Pius V. (er gehörte vor seiner Wahl zum Papst dem Dominikanerorden an, während seines Pontifikates wurde 1571 der Seesieg über die Türken bei Lepanto errungen), sei. Albertus Magnus (Dominikaner, Bischof von Regensburg, Philosoph, Naturforscher und Kirchenlehrer), hl. Antoninus (Dominikaner, Erzbischof von Florenz; ikonographisch interessant ist der Zettel mit der Aufschrift »Deo gratias«, der schwerer wiegt als das Obst auf der anderen

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