Ansichten der Kronprinz Rudolf-Bahn 1876

- 7 - :)!. - - --------- ---------- -------~---------<)'(;.'' Radmer iiber den Sattel des Luegauer, ja, über die Salbingalpe den Niedersteig in die siidliche Abdachung, nach Gaishorn. „Am Abgrund leitet der schwindlichte Steg" sagt Schiller und getreu dies er Schilderung führt uns unser Weg. tlnter uns die sch!iumende Enns, über uns die steilen Wände des Buchstein, so eilen wir auf einer Bahn, den Saumpfaden der Pyrenäen zu vergleichen, dem Ausgange des Engpasses zu. Aber hat das Thal überhaupt einen Ausgang ? dicht rücken die Wände zusammen, nur der eingepresste Fluss erkämpft, tausendmal gestaut, seinen Weg, rings haltgebietende Felsen. Da kreuzt in scharfer Wendung die Bahn nochmals die Enns und keuchend Yerschwindet der Zug in der Nacht eines Tunnels ( G'säusTunnel = 235m). Noch klingt das Rauschen der Wogen in unserem Ohre, noch fühlen wir den Alpdruck der drohenden Felsmassen und die Erinnerung durchhiuft blitzschnell die ganze Scala der dämonischen Naturschönheiten, die wir durchrollt - da sind wir dem Tageslichte wiedergegeben und wie ein schattenhafter Traum liegen die eben genossenen Bilder wilder Romantik hinter uns, denn uns lacht ein Eden entgegen, das Thal von Admont. Unsere bisherigen Begleiter, die stanen Felsen, weichen als ernster Hintergrund zurück und vor uns ausgebreitet liegt in üppiger Fiille wieder ein Heimwesen der Menschheit, eine Sfätte der Cultur. Schwankend unter dem Wechsel der Eindriicke wenden wir den Blick zurück und griissen die Giganten, deren Heimath v,ir durchbraust. Vom Buchstein ziehen sich im Gebirge des P_yhrgas die Hallennauern, im weiten Bogen das Thal umfassend, gegen Westen; den E t 1gang zum Gesäuse verlegt das Hochthor und südlich liegt der l Magnet der Touristen, das Sparafeld (2239m) im Kreise der um den Preis ringenden Bergriesen. Die Kärnthner, Salzburger, ja selbst Tiroler und Krainer Alpenwelt zollt x:----~

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