Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

49 genannt, in der Darstellung unheimlicher Gespensterszenen gefiel, zeigt das kleine Bild 86 „Hexenversammlung“ Fünf Hexen kauern um einen Ressel, während an einem Tisch mit Sanduhr, Totenkopf und Kerze ein alter Magier sitzt; Schädel und Gebeine, Kröten und Frösche, Uhn und schwarze Katze zieren den Vordergrund, während die Luft mit Hexen auf Besen und allerlei Spukgestalten erfüllt ist. Ganz das Gegen¬ teil schildert der Bruder jan, der „Sammtbrueghe!“ genannt wurde, weil er gern in Sammt und Seide ging, in dem prachtvollen Bilde „Die vier Elemente“ Umgeben von zwei lieblichen Genien, welche Auffindung der Leiche Gunthers (Gemälde von B. Altomonte). Blumen streuen, stehen in einer blühenden Landschaft vier holde Frauen¬ gestalten, welche Feuer, wasser, Luft und Erde verkörpern; der Dorder¬ grund ist ganz bedeckt mit Fischen und Seetieren, Muscheln und Schnecken, rechts in feinster Ausführung herrliche Sierblumen, im Laubwerk Effen und Papageien; sehr figurenreich auch noch der Hintergrund, wo eben ein Bauer mit der Ernte beschäftigt ist. Ein bis in die kleinsten Einzel¬ heiten mit größter Sorgfalt und Liebe ausgeführtes Bild, das durch seine harmonische Farbenpracht wahrlich zauberhaft wirkt. Ein ganz ähnliches Bild vom Sammtbrueghel befindet sich in der Wiener Galerie, auf dem aber nur drei Frauengestalten dargestellt sind, das Feuer fehlt. Unter der Bauernkirmes hängen die zwei ausgezeichneten Bilder 177 und 182 von David Teniers dem Jüngeren (1610—1694), welcher der Schwiegersohn des Sammtbrueghel war; beide schildern ein länd¬ liches Bauernfest vor einer Schenke, zu der munteren Weise eines Ducel¬ sackbläsers, der auf einem Fasse steht, tanzt plump ein älteres Paar,

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