Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

Unten: Kreuzgang mit frühgotischer Säuie mit Rippenansätzen, Grabstein des Propstes An dreas Rieder (1444-1481) und Grabstein aus dem 13. Jahrhundert, gefunden bei den Grabun gen im Kreuzgang 1960. - Foto: Fr. Michaiek Oben: Romanische Marienstatue mit Jesuskind, vermutiich aus Schiägi, jetzt 00. Landes museum. - Foto: M. Eiersebner Krumau, bevor er als Dombaumelster nach Passau berufen wurde^^s. Unter jenem Propst Andreas I. RIeder (1444 bis 1481) kam es zur Neugestaltung der Stifts kirche. Als die Kirche dann im 17. Jahrhundert restauriert wurde, fand Freisleben an den Ekken der Kirche und des Turmes das Wappen des Propstes Andreas Rieder, einen in Stein gehauenen SchlüsseM^e. Das die Seiten schiffe überragende Mitteischiff ist noch ro manischer Baubestand, ebenso die Seiten wände vom ersten Joch des Chores^^r. Der Chor wurde um zwei Joche nach Osten ver längert, wodurch unter den gotischen Chorteilen ein rechteckiger Raum errichtet werden mußte. Es handelt sich um den zweijochigen. gratgewölbten gotischen Raum, der anschlie ßend an den alten romanischen Raum liegt. Ebenso wie der ehemalige einschiffige roma nische Chor der Kirche erhielt der gotische ei nen geraden Abschiuß. Der dreijochige Chor ist kreuzkrippengewölbti28. Die gotische Kir che wurde durch zwei Seitenschiffe vergrö ßert. Das nördliche Seitenschiff wurde neu hinzugefügt, das südliche, schmälere Seiten schiff wurde durch die Einbeziehung des nörd lichen Flügels des Kreuzganges gewonnen^^g Bei dem guten Verhältnis zwischen Schlägl und den Rosenbergern und der Bedeutung der Rosenbergischen Bauhütte für den Kir chenbau im südböhmischen Raum und im Mühiviertei ist anzunehmen, daß Steinmetze und Bauleute dieser Bauhütte auch bei diesen umfangreichen Bauten im Kloster tätig waren. Der Bau der gotischen Kirche ist im wesentiichen erhalten geblieben, jedoch ist durch krie gerische Ereignisse sowie durch Brände und Plünderungen viel zerstört worden. Unter Mar tin Greysing wurde die Kirche im frühbarocken Stii wieder hergestellt. Die abgeschlagenen gotischen Rippen wurden durch Stuck von den Brüdern Jakob und Georg Kandier ersetzt. Auch das Langhaus, die Seitenschiffe und der Chor bekamen in diesem Zusammenhang eine frühbarocke Stuckausstattung, die 1630 fertiggestellt war und heute noch die Kirche schmückt^^o.

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