Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

Alter Eingang zum romanischen Raum in der Nordostecke, 1970/71 freigelegt. Foto: Fr. Michaiek mmß ^ i' f ,f' -» •%.:! J-'v ■ C- /-f- ■ y ' " * '• ^ 4i»e^ % *4 ■: < *"«• f' - 4' ■ ■ •'»■*^''' l. ■ ■■• .' ^r • / i. 'i. f -«- umgestaltetes. Obwohl durch die Abtrennung des Nordarmes der Kreuzgang zweckent fremdet wurde, blieb er weiterhin Begräbnis stätte. So weist der Grabstein des Propstes Andreas I. Rieder vor dem Eingang zum alten Kapitelsaal darauf hini°°. Als man bei den Grabungen 1960 auch dieses Grab öffnete, fand man sein vollständig unverletztes Skelett. Bei weiteren Grabungen wurden noch 4 Ske lette aus dem 15. Jahrhundert freigelegtioi. Sogar am Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Kreuzgang noch als Begräbnisstätte ver wendet. Auf Wunsch wurde Chorherr Georg, früher Pfarrer in Ulrichsberg, nach seinem Tod 1596 bei der Tür zur Kellerei im Kreuzgang bestattefio^. Die Bautätigkeit in Schlägl hielt das ganze 13. Jahrhundert an und der Bedarf an Bauholz wird groß gewesen sein, so daß das Mitbenüt zungsrecht der Wälder um Schlägl für das Kloster wichtig geworden ist. So räumt Rudger von Haichenbach in einer Urkunde vom 8. September 1274 Schlägl u. a. das Mitbe nützungsrecht seines Waldes zwischen Schwalsöd und dem Finsterbach (Mühlholz) ein. In dieser Urkunde wird eigens betont, daß es sich dabei nicht nur um Brennholz, sondern auch um Bauholz handelt (pro vsibus necessariis et Edlficiis quibuscumque cenobli). Die entsprechende Stelle In der deutschen Ur kunde lautet: ,,... dem Closter da zv vnser vrawen Slag, dem probst und den priedern da selb, was sy geniesen mvgen, meines walds cze czimmern vnd cze prenneni°3. . Auf diese Bautätigkeit läßt auch ein in Rom vom Erzbischof Basilius von Jerusalem und 11 weiteren Bischöfen ausgestellter Ablaßbrief aus dem Jahr 1298 schließen, der eine Werk stätte für den Bau und zur Ausbesserung der Kirche erwähnt^"'*. Bei den einzelnen Festta gen, an denen der Ablaß gewährt wird, ist auch das jährlich wiederkehrende Kirchweihfest genannt (in anniversarlis dedicationum ipsius ecciesie). Der Ablaß sollte auch jenen gewährt werden, die durch ihre Stiftung für die Werk stätte zum Bau oder zur Ausbesserung der Kirche, zum Schmuck, für Kerzen und für an dere notwendige Dinge beitragen (. . . qui ad fabricamios seu reparationem, ornamenta, luminaria et ad alia necessaria praedicte Ec ciesie . . .). Bei solchen Stiftungen scheinen immer wieder die Witigonen^"® auf, die mit Ihren Schenkun gen den Klosterbesitz vergrößerten, aber auch zum Ausbau des Klosters beitrugen. So stif tete bereits während des Baues der romani schen Kirche unter Propst Heinrich I. Witigo von Krumau in einer Urkunde vom 16. Juni 1258 Kirchschlag mit allen dazugehörigen Be sitzungen und das Gut Pfaffetschlagi°^. Kirch schlag war die erste Pfarre, die an Schlägl kam und der Beginn einer Reihe bedeutender

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