Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

Empirekleid, einen Küchenhammer, Steigei sen, Godenbüchsen, Öliämpchen, Raufeisen aus dem Innviertel, eine Bauernjacke, ein Hin terglasbild, mehrmals Leibiknöpfe, Czako, Armbinde und Überschwung der Nationaigarde von 1848, ,,4 Stück Bergschuhnägel, Scheanken aus den oö. Alpenländern", Hau benspanner, Backmodei, bemalte Ostereier, Bauchranzen, eine Lupe, Taschenfeiti, ein Konvoiut Beichtzettel, einen Sonnenschirm, ein Kartenspiel, einen Strohhut, usw. Bis auf wenige Ausnahmen stammten die ersten 600 Objekte, die bei der Ausstellung als Mu seumseigentum gezeigt wurden, aus Ober österreich, mindestens die Hälfte davon kam von Anton M. Pachinger. Es wundert daher nicht, auch den Namen eines weiteren großen Sammlers aus dem Lande ob der Enns mehr fach im Inventarbuch zu finden: Hugo von Preen. Durch die Bekanntschaft mit dem Hausforscher Gustav Bancalari, der dem Ver ein in der ersten Stunde als Ausschußmitglied angehörte, besonders aber mit Marie Eysn, die dem Museum viele Objekte aus Salzburg überbrachte, und mit dem jungen Rudolf Kriss mag er zu den Proponenten des im Aufbau be findlichen Museums gestoßen sein. Er fühlte sich seinen eigenen Angaben nach sogar als ein Mitbegründer des österreichischen Mu seums für Volkskunde in Wien und bezeich nete sich dem späteren Direktor dieses Insti tuts, Michael Haberiandt, gegenüber als älte sten Volkskundler, weil er schon um 1880 über das Beleuchtungswesen des oberen Innvier tels referiert hatte. (Vgl. Josef Reitinger, Hugo von Preen. Katalog, Braunau 1979). In seiner Heimatstadt Braunau hatte man damals noch kein Verständnis für seine beachtliche Samm lung an bäuerlichem Hausrat und an Werken der Volkskunst und so wanderte das ,,Gerümpei" ins Deutsche Volkskundemuseum nach Berlin. Einiges dürfte dabei auch für Wien ab gefallen sein, so unter anderem eine der merkwürdigen Tonkopfurnen. Durch seine künstlerischen Dokumentationen der Innviertler Zimmermannsmaierei rückte er einen Be rufsstand in den Vordergrund, dessen hand werkliches Können gerne der ,,bäuerlichen Kunst" zugeschrieben wurde. Neben Teilen von bemalten Stadeitoren kam auch das Werkzeug derZimmerleute ins Museum, unter anderem ein Breitbeii, das Andreas Reischek Oben: Große Ofenkachel mit oberösterreichi schem Landeswappen, braun glasiert, 18. Jahr hundert ■1 ■r--- ■ "v ■■ ; ■^1 ■ V.

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