Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

Bauernhof in Gösau. Im Gosautal herrscht der Zwiehof vor. Charakteristisch sind, wie für das gesamte innere Saizkammergut, rundbogige giebeiseitige Eingänge, vielfach noch renaissan cezeitlichen Ursprungs. Auch das baukünstierisch gestaltete Fiurfenster neben dem Eingang ist ein hier häufig anzutreffendes H/Iotiv. Foto: Archiv ■ ■'i* und Stangen beschwerten Legschindeldächer vor, wie sie heute nur mehr auf entlegenen Almen oder häufiger im inneralpenländischen Bereich anzutreffen sind. Im Randbereich des Salzkammergutes, Im Mondseeland, blieb das flache Dach bis heute vorherrschend, wenngleich es mit seiner ur sprünglichen, bis in die dreißiger Jahre unse res Jahrhunderts noch üblichen Legschindel deckung nur mehr an dem zum Freilichtmu seum gewandelten Mondseer Rauchhaus er halten blieb. Die Eigenheit dieses Mittertennhauses, in dem sich Blockbau- und Ständer bauweise verbanden, war das Fehlen eines Kamins. Der Rauch der im zentralen Haus (= Vorhaus) gelegenen offenen Feuerstätte zog durch Luken und Öffnungen In den Räumen und im Dach ins Freie. Eine Nebenwirkung war dabei, daß das Getreide, das wegen des sprichwörtlich gewordenen sommerlichen ,,Schnürlregens" oftmals noch unreif einge bracht werden mußte, durch den abziehenden Rauch getrocknet und konserviert wurde. Die Sommerfrischen meiner Kindheit ver brachte ich selbst noch in einem über dem damais fast unbekannten Irrsee gelegenen - Oben: Hoizknechthütte auf der Vorderen Hoizmeisteraim zwischen Vorderem und Hinterem Gosausee. ,,Einhöhige Nebeneinanderhütte" in Rundhoizbiockbauweise. Fof: H. Pilz Rechts: Diorama mit Haus- und Aimhüttenmodeilen aus dem Goiserer Tal im neu eröffneten Heimatmuseum Bad Geisern, das Kustos Robert Zahler vorbildiich eingerichtet hat. Foto: W. Fettinger

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