Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

r/ r — ^ s-i-;. w* Von seinem Vater - Im Hauptberuf Maurer, nebenberuflich Drechsler- lernte erden er sten Umgang mit dem Schnitzmesser. Im Elternhaus erlebte er spielerisch die Faszi nation Holz. Als er von den Eltern vor die Be rufswahl gestellt wurde, entschied er sich ohne Zögern für die Schnitzerei. Geboren wurde Josef (Sepp) Moser am 27. Februar 1925 In Neukirchen bei Altmün ster. Nach der heimatlichen Volksschule besuchte er 1939 bis 1943 die Bundesfach schule In Hallstatt. Mit der Anfertigung von Geweihschildern konnte er bereits damals zum eigenen Unterhalt beitragen. Nach ei ner zweijährigen Zwischenzelt als selbstän diger Holzschnitzer bezog er 1947 die Aka demie der bildenden Künste In Wien. Ein bei seiner Wesensart und seinem Herkommen überraschender Entschlußl Brachte Ihm die Akademiezelt wesentliche Erkenntnisse? Er selbst verneint diese Frage. In seinen Großplatlken, . aber auch In den kleineren Schnitzarbelten Ist jedoch deutlich eine Be reicherung seines künstlerischen Gesichts krelses durch diese Wiener Studienjahre zu erkennen. Wesentlich für die Entwicklung seines persönlichen Kunstwollens wurde es allerdings, daß er nach Abschluß seines akademischen Studiums mit Diplomarbelt bei Franz Santlfaller (auch Wotruba war zeitweise sein Lehrer) unverzüglich In seine Heimat zurückgekehrt Ist und diese seitdem nie mehr verlassen hat. An den berühmten österreichischen Bildhauer Fritz Wotruba bewahrt er eine dankbare Erinnerung, nicht well Ihm dieser Lehrer künstlerisch viel mit gegeben habe, sondern In der damaligen Großstadt-Notzelt oft mit einem Laib Brot zu seinen Schülern In das Akademleatellergekommen Ist. Sepp Moser brauchte für seine weitere Aus bildung keine Studienreisen In fremde Län der. Er meldet heute noch Museums- oder Ausstellungsbesuche. Selbst In eigene Ausstellungen Ist er nur schwer zu bringen. Ihm genügte eine Praxis In der damals noch bestehenden heimatlichen Genossenschaft für bäuerliche Kunst, bis er 1952 endgültig den Weg eines freischaffenden Künstlers beschrltt. Ein dornenvoller Weg! Selbstlose Hilfe fand er hiebel bei seiner Frau Maria - Verehellchung am 23. Juni 1951 -, gebürtig aus der benachbarten Ort schaft Großalm, naturhaft musisch veran lagt und wie Ihr Gatte zutiefst helmatverbunden. Bevor auf das Lebenswerk Sepp Mosers eingegangen wird, soll noch von seinem Haus und seiner Werkstatt erzählt werden. Er hat von seinen Eltern das Helmhaus übernommen, das wohl zu den ältesten er haltenen Häusern der Viechtau gezählt werden kann, ein für diese Landschaft typi sches Kleinbauernhaus. Liebevoll spricht Maria Moser von Ihm als dem ,,Moseri schen". Ein tiefer menschlicher Bezug wird In dieser Ausdrucksform deutlich. Die Kleinbauern der Viechtau konnten sich seinerzeit keinen kostspieligen Hausbau leisten, keinen Vierkanter, keinen Paarhof. Eine erdgeschossige Sölde mit ausgebau tem Dachgeschoß und einem weit herabge zogenen Schindeldach, aufgesetzt wie ein verwitterter, breitkrempig schützender Hut. Wem es taugt, genügt es heute noch. Die Blldhauerfamllle Moser fühlt sich Im ererb ten Elternhaus geborgen. Seine Erhaltung und Pflege, sein bedächtiger Ausbau ohne Veränderungen der Baustruktur sind für den Künstler und seine Frau Bestandteil Ihres täglichen Lebens geworden. Auch In mate riell schwierigen Zelten hat sie unter Ihrem eigenen Dach nie die Zufriedenheit verlas sen. Ihre Kinder-vier Töchter-konnten In seiner Nestwärme zu tüchtigen Menschen heranwachsen. Neben dem Wohnhaus baute sich Sepp Mo ser später eine zeltgemäße Werkstatt, ein Bildhaueratelier, In dem er vor allem seine Großplatlken schaffen konnte. Im jüngst ausgebautem Dachgeschoß, dessen be sondere Zierde eine stilistisch einfühlsam gegliederte, große Fensterfläche darstellt, soll eine Art Hausgalerle, auch Arbeitsstätte für die Winterzelt entstehen. Wie die Haus bewohner über Ihre Helmstatt denken, läßt sich von der Tramdecke in der Wohnstube ablesen: ,,Behüt Dich Gott In Sturm und

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