Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

Die Adlerspitzen zähien zu den iohnendsten Kiettergärten im Salzkammergut. Sämtliche Fotos zu diesem Aufsatz vom Autor Unten: Am Gipfel der Adlerspitze, 1241 m, an der Westseite des Hochieckens im Höiiengebirge. 04 die Alpingendarmerie. Sie sind mit ihren gut ausgebildeten Rettern stets einsatzbereit und führen schwierige, planmäßige Bergun gen durch. Die Weitwanderwege durch das Salzkammergut Der österreichische Alpenverein hat in Zu sammenarbeit mit den anderen alpinen Vereinen ein Netz von Weitwanderwegen durch ganz Österreich angelegt. Durch das Salzkammergut verlaufen zwei derartige überregionale Wanderführen. 1975 wurde der,,Nordalpine West-Öst-Weitwanderweg 01" vom Neusiedler See nach Bregenz er öffnet. Diese vorwiegend alpine Strecke verläuft über das gesamte Tote Gebirge und über das Dachsteinmassiv. Als Alternative gibt es den ,,Voralpinen Weitwanderweg 04", welcher ebenfalls aus dem Wiener Raum bis zum Bodensee führt. Dieser über regionale Weg, der sich in Bayern fortsetzt, wurde am 30. Juni 1979 beim Offensee fest lich eröffnet. Wie schon der Name sagt, ver läuft diese Führe meist im Voralpen gebiet und ist daher nicht so alpin wie der 01 er. Im Salzkammergut überquert er allerdings das Höllengebirge und den Schafberg. Für beide Wege gibt es noch die Zusatzbezeichnung E 4 bzw. E 4 alpin, was bedeutet, daß es sich um den europäischen Femwanderweg E 4 handelt. Dieser durchmarkierte Weg führt bis in die Pyrenäen und macht auch vor Staatsgrenzen nicht halt. Was Politikern nicht gelang, die Realisierung des Europa gedankens, haben die 29 Wander- und Bergsteigervereine aus 14 Ländern mit der Europawegidee verwirklicht. Die schwierig sten Passagen des Weges 01 (E 4 alpin) liegen im Dachsteingebiet zwischen der Simony- und der Hofpürglhütte. Es wurde da her die Variante 01 A eingeplant, die we sentlich leichter und von Wetter- und Schneeverhältnissen unabhängiger durch das Gosautal und über den Steiglweg und -paßführt und sich bei der Hofpürglhütte mit dem Hauptweg vereinigt. Einige Wandervorschläge Steingrabenschneid (Schneidkogei), 1551 m (Auf einer Aussichtskanzel über dem Hallstätter See) Als mir ein bekannter Hallstätter erzählte, daß er mit seiner Familie am Sonntag auf der Steingrabenschneid war, konnte ich mir vorerst darunter nicht viel vorstellen. Dieser Gipfel war mir nicht bekannt, weil er in den Karten meist als Schneidkogel aufscheint. Die genaue ÖAV-Dachsteinkarte 1:25.000 reicht gerade nicht mehr bis zum Gipfel. Im Alpenvereinsführer ,, Dachsteingebirge" und im Büchlein mit Kartenbeilage ,,Hall statt, Schönheiten und Schätze" fand ich dann die Steingrabenschneid. Dieser Ein heimische zeigte mir außerdem noch ein drucksvolle 6x6-cm-Farbdias von seiner Familienexkursion, die mich so begeister ten, daß ich bald mit meinem Wanderfreund unterwegs war. Damals konnten wir noch die Salzberg-Gondelbahn benützen, die von Hallstatt-Lahn hochfuhr. Nunmehr kann man die ca. 350 m hohe Steilstufe mit einem modernen Schrägaufzug überwinden. Über den Salinenmarkt Hallstatt näher zu berich ten, wäre Verschwendung, denn es gibt oh nehin schon über 2000 literarische Werke. Wer für die vorgeschlagene Wanderung den Schrägaufzug benützt, hat nachher noch genügend Zeit für einen Besuch des Salz bergwerkes oder der prähistorischen Aus stellung. Beides liegt direkt an unserer Wanderstrecke. Eine Führung im Salzberg werk dauert maximal 1 V2 Stunden. Von 1. April bis 31. öktober, also genau in der Wandersaison, gibt es Führungen. Das be kannte Gräberfeld liegt gleich oberhalb der Bergstation. Auf einer Anhöhe östlich der Station erhebt sich der Rudolfsturm, eine Wehranlage aus dem Jahr 1285. Heute ist ein Restaurant mit einer Aussichtsterrasse darin untergebracht. Interessant wäre eine Wanderung mit leichtem Gefälle, die hinter dem Rudolfsturm beginnt. Es handelt sich um den Soleleitungsweg, eine Trasse der Pipeline, in der das weiße Gold zur neuen Saline in Steinkogl bei Ebensee fließt. Be sonders eindrucksvoll ist die Teilstrecke entlang des Östfußes der Steingraben schneid, wo der Weg manchmal in die stei len Felsen eingesprengt ist. Nach etwa einer Stunde erreicht man den imposanten 43 m hohen Talübergang über den Gosauzwang.

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