Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

gebaut wurde, den jetzigen Namen ,,Dr.- Ttiomas-Straße" erhielt. Erzherzogin Elisabeth blieb ihrer Orter Villa treu - auch nach dem Tod ihres Gemahls, der 1874 starb. Die Haushaltung umfaßte jährlich eine beträchtliche Anzahl von Per sonen (von 40 bis über 60), was sicher sehr wesentlich zum Aufschwung der seit 1862 als ,,Curort" bestätigten Stadt Gmunden beitrug. Als die hohe Frau 1903 starb, be faßte sich die einheimische Presse ausführ lich mit ihrer Würdigung. Eine lebendige Hinterlassenschaft dieser Erzherzogin er freut heute noch Einheimische und Fremde - es sind die Schwäne, deren erste Exem plare Elisabeth im Bäckenwinkel in Ort behü tete. Nicht weit entfernt von der,, Villa Elisabeth", ebenfalls noch in der Ortschaft ,,Ort", resi dierte seit 1862 eine andere hohe Dame: Prinzessin Luise von Preußen. Sie besaß nahe der heutigen Orter Kreuzung eine sehr schöne Villa, deren Archltekturplan dem Vernehmen nach von Theophil Hansen, dem berühmten Architekten, stammt. Die Prinzessin verbrachte dort jährlich viele Monate und empfing in ihrem schönen Haus höchste Besuche. Der König von Preußen, der 1864 in Begleitung Bismarcks auf der Durchreise in Gmunden abstieg, begab sich einige Male in die ,,Villa Luise"; das öster reichische Kaiserpaar war im gleichen Jahr zu Gast bei der Prinzessin. Der Bruder des Kaisers, Erzherzog Ludwig Viktor, die Kai sereltern, dann wieder die Königin der Nie derlande oder die ven/vitwete Königin von Preußen, sie alle besuchten die Prinzessin in Ort. Selbstverständlich stand diese Dame der evangelischen Glaubensgemeinde nahe; es wird sogar von einem Gottesdienst in Rutzenmoos berichtet, dem die Prinzessin Mitte November 1865 beiwohnte (Gmunden be saß damals noch keine eigene evangelische Kirche). Bis 1872 finden sich laufend Be richte über die Anwesenheit der preußi schen Prinzessin, 1873 jedoch wurde die ,,Villa Luise" weiterverkauft. Sie war dann unter dem Namen ,,Villa Stutterheim" ein Begriff für die Einheimischen. Das Jahr 1866 brachte die ersten Emigran ten in das gmundnerische Areal: den Groß herzog von Toscana, der mit seiner Familie die politische Konsequenz aus den sich ver ändernden Verhältnissen in seiner Heimat gezogen und sich für immer nach Osterreich 1. '/ i-, ■ ■. "■:. i' V "»"Hill N .''Slips 4;" ' ■■ ■■■

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