Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

. [£■ if- \ Solereservoir Im Salzberg Hallstatt, Beginn der Soleleltung Ä4 r'M> a;> Soleleltungs-Mundloch des Kalser-Franz-JosefFörderstollens im Salzbergwerk Hallstatt ster Spielbüchler, der Erbauer der Brücke, ließ den Baum legen, während die hohe Kommission im Gosaumühl-Wirtshaus ta felte. Anstatt Lob erntete er Maßregelung und Schimpf, ja beinahe Entlassung, so daß man über dem Streit vergaß, wie nun tat sächlich der erste Baum, an dem entlang alle weiteren Hölzer befördert werden konn ten, hinübergelegt worden war. Die Legende spricht davon, daß Spielbüchier alle Leute weggeschickt habe, um mit übernatürlichen Kräften, mit Hilfe eines Engels, den Baum zu legen. Etwa zur selben Zeit entstanden auch die weiteren aus Quadersteinen gefügten ,,Soledukte" auf der gesamten Strecke, wie zum Beispiel jener über den Weißenbach zwischen Ischl und Ebensee, alles Zeugen hochwertiger Baukunst im Sinne einer tech nischen Notwendigkeit. Die Sudhäuser der Pfannensalinen des 19. Jahrhunderts, die Verwaltungsgebäude in den Orten und die Knappen- und Hauerhäu ser auf den Salzbergen wurden in der Raumgestaltung großzügig ausgeführt und bezeugen Gleichklang von Entwurfsidee und Zweckmäßigkeit. Dies zeigt uns z. B. heute noch der erhalten gebliebene Hoch turm mit Haube des alten Ischler Sudhau ses. Eine Besonderheit stellen auch die Mund loch-Portale der Stollen dar. Die kilometer langen Strecken in den Salzbergen Hallstatt und Ischl-Perneck, hier finden sich bis zu 40 km offen gehaltene Stollen, führen in die Verborgenheit des Berginneren und können nur Profilgrößen aufweisen, die der Berg mann bewältigt, die Förderung und Fahrung benötigen. Um der Bedeutung des Berg baues aber ein äußeres Kennzeichen zu geben, erbaute man an den Tagausgängen formschöne Tagkränze oder gar Monumen te. Das Mundloch des Soleleitungsstollens im Aufgang von Hallstatt über die HÖH zum Rudolfsturm zeigt die eine Möglichkeit, ein kaum aufwendiges, aus Stein geschnittenes Oval mit dem Bergmannszeichen ,,Schlägel und Eisen". Der Erbstollen des Ischler Salz berges in Lauften hingegen weist ein klassi sches Säulenportal mit hochgebauter Steinquadermauerung auf. Der KaiserFranz-Josef-Erbstollen wurde von seiner Majestät persönlich im Jahr 1898 seiner Be stimmung übergeben. Das über 10 m hohe Monument macht die Bedeutung dieses Er eignisses symbolisch bewußt. Das eigentli che Mundloch ist trotz Ausbau für Lokomo tivförderung im Verhältnis klein. Über diese Größenrelation zwischen Portal und Profil zu staunen, unterläßt man angesichts einer Einfahrt von mehreren Kilometern bis zum Schacht, der alle Grubenhorizonte mitein ander verbindet. Hier tritt nach wie vor die Soleleitung des Ischler Salzberges zutage, die dann über eine moderne Stahlhänge brücke die Traun überquert und auf der an deren Seite des Trauntales in die Hauptso leleitung nach Ebensee einmündet. Mit der Soleleitung allein war das Probiem

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