Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

Rechts: Wallfahrtskirche Maria Schnee (Mariae Heimsuchung) In Bründl bei Raab, Bezirk Schärding, Blick auf den Hochaltar, um 1734. Aufnahme: Josef Mader Unten: Helfenberg, Bezirk Rohrbach, ,,Augenbründlkapelle" Maria Rast, Wasserrohr aus einer Pletä Im Kapelleninnern. Aufnahme: Franz Gangl fenen Kapelle. Das anschließende Bade haus wurde 1680 erbaut, nachdem bereits 1649 eine ,,Badestube" errichtet worden war. Die gesamte Anlage bildet ein äußerst interessantes Kuitstättenensembie. Ähnlich wie In Brunnenthai wurde auch bei der Heilquelle In (Maria) Bründl bei Raab zunächst um 1645 eine ,,Kreuzsäuie" auf gestellt, ehe 1683 ein erster kielner Kapeiienbau mit dem Bild der Landshuter Mutter gottes (,,mlt dem geneigten Haupt") ent stand. 1719 bis 1722 wurde über Betreiben des Grafen Maximilian Franz von Tratten bach ein KIrchieln erbaut, anschließend ließ der Graf 1722/23 ein Badehaus aufführen. Nach vorübergehender Profanierung wäh rend der Franzosenkriege wurde das KIrch ieln 1828 reaktiviert und Ist seither zusam men mit der Ursprungskapeiie unterhalb der Kirche ein regional bedeutendes Waiifahrtszlei. Etwa In dieselbe Gründungszelt reicht die 1785 gesperrte und später abgetragene Bründikapeiie beim Friedhof zu Kopfing zu rück. Ais Ersatz dafür nahm der Zuzug zum Glatzingerbründl, südlich von Kopfing, Im späten 18. und Im 19. Jahrhundert größeren Aufschwung, im Jahr 1978 mußte die Bründikapeiie wegen Einsturzgefahr abge tragen werden, es wurde sogleich an einen Neubau geschritten, der noch Im selben Jahr geweiht werden konnte. Das Patrozlnlum Ist wie In Bründl bei Raab und In Brunnenthai das Fest Marlä Heimsuchung. Von den vielen anderen Bründlkapeilen Im innviertel sei noch jene von Pötting bei Andrlchsfurt erwähnt. Die Heilquelle wird als ,,Marlabründl" bezeichnet, obwohl die Ka pelle dem hl. Erlöser geweiht Ist und eine Gnadenstuhlplastik als Kultobjekt hat. Die guten barocken Deckenfresken beziehen sich auf die Wunderkraft des Wassers. Die Kapelle selbst stammt noch aus dem 17. Jahrhundert. Die Entstehung des WalIfahrts- und Badeor tes Maria Bründl bei Putzlelnsdorf geht auf eine Traumweisung zurück, nach der ein Wiener Graf, der an schwerer Gicht litt, un weit dieses Mühlviertler Marktes eine Hell quelle finden würde. Er wurde tatsächlich 1676 (?) gehellt und stiftete für das von Ihm bei der Quelle aufgefundene Marienbild 23

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