Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 2, 1979

Abb. 2 Geißelung. Rechter Scherge In Schecke und Beinlingen, Schnabelschuhe; Amtsperson (?) In Schaube mit Pelzkragen und -Verbrä mung i / ßelung" (Abb. 2) zeigt einen ähnlich schlich ten Raum; die Geißelsäule wird hier gleich zeitig zum Träger des Gewölbes. Fliesen böden betonen den Innenraumcharakter. In der ,,Dornenkrönung" (Abb. 4) tritt an die Stelle des gewölbten Raumabschlusses eine einfache, hölzerne Balkendecke. Noch abgekürzter erscheinen die Raumwieder gaben auf den Tafeln der Kilianslegende; nur die notwendigsteh Angaben zum Am biente werden gemacht, um die Legenden handlung und ihren Schauplatz kenntlich zu machen: Kirchenraum und Zelle der Ma trone Burgunds (Enthauptung Kilians und seiner Gefährten) (Abb. 5); der Pferdestall, den Geilana über dem Grab der Märtyrer er richten ließ (Auffindung der Leichname durch Atalongus), eine Portalöffnung und dahinter ein angedeuteter Kirchenraum, stelivertretend für das Neumünster in Würz burg, in dem die Heiligen beigesetzt wurden (Überführung der Märtyrer durch Burkard). Ein reicheres Spektrum entfaltet sich in der Vielfalt der dargestellten Bekleidungsfor men. Der Kleidung kommt attributiver Cha rakter zu, indem sie Funktion und Stand ei ner Person kenntlich macht. Personen, die als Träger des Heilsgeschehens oder einer heiligen Handlung fungieren, passen sich nie oder nur in eingeschränktem Maße moAbb. 3 Geißelung (Detail). Wams mit angenestelten Beinlingen, Verschluß durch Nestein, Ärmel endigen in Zaddeln

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