Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 2, 1979

Schmuck, ,,in der antiquierte Wertvorsteliungen und Hersteliungsklischees beson ders ausgeprägt sind" (Peter Baum). Es geht weiter auch darum, auf der Höhe heuti ger Technoiogie, mit aiien prinzipiell mögli chen Maschinen, Geräten und Hilfsvorrich tungen zu arbeiten und dennoch die Aus strahlung der eigenen, unverwechselbaren Persönlichkeit nicht zu veriieren. Gegen die Handwerksgerechtigkeit der Gold- und Sil berschmiede früherer Zeiten, gegen den Ekklektizismus des Seitenen, Kostbaren und Ausgefailenen stehen heute ,,Affinitä ten zum Abfail (metallverarbeitender) Großwerkstätten und Anregungen aus der industriellen Produktion" (Peter Baum). Der Weg der Schmuckgestalter Viehböck ist in seiner weiteren Geradlinigkeit ähnlich frappant wie die auf ihm voliendeten Arbei ten: Zuietzt, im Jänner 1979, Teilnahme an einem internationaien Ring-Wettbewerb aniäßiich einer Schmuckausstellung im Deut schen Goidschmiedehaus Hanau bei Frank furt; darauf, im August und September 1979, eine Einzelaussteliung von Arbeiten des Ehepaares Viehböck noch einmal im Gold schmiedehaus Hanau und endlich, im No vember 1979 bevorstehend, die Übernahme dieser Ausstellung In die Galerie der Künst lervereinigung MAERZ in Linz. Nachzutra gen wäre noch die Beteiiigung an der Schmucksonderschau im Rahmen der In ternationalen Handwerksmesse München (IHM), bereits im März 1979. Künstler leben In einem nicht unbeträchtli chen Ausmaß in ihren Utopien und Entwür fen. Als ein soicher wäre jenes bis ins Detail ausgefeilte Modell einer Brunnenplastik zu bezeichnen, mit weicher die Viehböcks den Linzer Taubenmarkt ais zentraien, beherr schenden Piatz der altstädtischen Linzer Fußgängerzone ausstatten wollten. Vorverhandlungen mit Verantwortlichen der städtischen Bau- und Kuiturverwaltung wa ren bereits mit positivem Ergebnis geführt worden, das Objekt hätte in seiner kompro mißlosen Modernität ein gleichrangiges Pendant zur großen Freilichtschau des In ternationaien Forum Metaii abgegeben. Un ter diesem Titel figurleren etwa zwölf große Metallplastiken, die von in- und ausländi schen Gestaltern 1977 In Linz geschaffen wurden und längs des Donauufers nahe dem Brucknerhaus permanent Aufstellung gefunden haben. Ring aus Silber, 1976 Oben: Halsschmuck, Silber und schwarzes Acrylglas, 1979 Darunter: Halsband, Silber und schwarzes Acrylglas, 1977 Armreif, Silber, 1976

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