Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 4, 1977

„Jeder Winkel war ausgefüllt mit Sammel gütern" — Pfarrhof St. Pantaleon 1931. ,.»»r,f' m \ t'- 1 E 1 P I ^ Aus der Sammlung Velchtlbauer: Blocktruherl und Rosenkranz (1728) J tige Kleinkram schließlich, der der weib lichen Schönheit diente, Liebesbriefe aus fernen Zeiten, Bücher und viel anderes. Als die Dienstjahre des Pfarrers auslie fen, erhob sich die Frage, wohin mit den Gütern, wenn der Pfarrhof geräumt wer den mußte. Die Sammlung war inzwi schen bekanntgeworden und auch die all gemeine Wertschätzung dieser Dinge hatte zugenommen. Eine umfangreiche Korrespondenz mit dem Landtagsabge ordneten Felix Kern aus den Jahren 1928 bis 1932 belegt die Bemühungen des Landes, die wertvolle Privatsammlung für Oberösterreich zu retten. In Ostermiething sollte damit eine Expositur des oö. Landesmuseums neu eingerichtet werden. Auch eine Abordnung von Sankt Peter in Salzburg war mehrmals in Sankt Pantaleon, um den Pfarrer zu einer Über gabe des Sammelgutes an das Erzstift zu bewegen. Auch aus Braunau, Raab und aus Bayern trafen Angebote ein. Dr. Franz Berger und Prof. Max Bauböck gelang es schließlich, die Stadt Ried ins Gespräch zu bringen. Ried verfügte be reits über eine recht stattliche Heimat sammlung, die der rührige Musealverein weiter ausbauen wollte. Nachdem der Plan mit Ostermiething nicht zu verwirk lichen war, sagte auch die Landesregie rung dem Vorhaben seine Unterstützung zu und so gelang es schließlich tatsäch lich, die Sammlung für Ried zu gewinnen. Dechant Franz Riepl stellte das alte Wirt schaftsgebäude des Pfarrhofes zur Ver fügung, die Stadtgemeinde ließ es um bauen und das Land trug die Kosten für die heute noch schöne Kirschholz einrichtung. Nach diesem einträchtigen Zusammenwirken machte Pfarrer Veichtlbauer seine Sammlung der Stadt Ried zum Geschenk und erbat sich nur eine bescheidene Lebensrente — die letztlich wieder in die Sammlungen geflossen ist. Die Korrespondenz, die der Übersiedlung vorangegangen ist, läßt die Freude der Rieder fühlen - aber auch mit weich per sönlichem Einsatz sich Max Bauböck um den Transport bemühte: „... Ich stelle mich für die Überwachung hier in Ried auch soweit zur Verfügung,

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