Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 4, 1977

Rechts: Die stimmungsvolle Schloßkapeile ist nicht nur ein Ort für kultureile Veranstaltungen, sondern bietet auch als Standes amt von Steyr einen entsprechenden festlichen Rahmen. Unten: Nach einer sachgemäßen Renovierung konnte der Pavillon im Schloßpark einer neuen Verwendung zugeführt werden. Darunter: Der sieben Meter tiefe und 35 Meter breite Schloßgraben schützte einst die Burg als Wehrgraben. Seit dem Umbau von 1727 führt eine Arkadenbrücke über ihn. >11 II t'T h»'» «äii "■ T ms Ifff III! I mm i£f i ! '1 Styraburg restauriert und deren Innenräume von den Malern Anton Galllardi und Karl Reselfeld mit Fresken ge schmückt. Für die Lembergs waren damals auch die Maler Degenhart und Mader I tätig. Christoph Matthäus Degenhart malte 1655 ,,den jungen Herrn Johann Philipp Grafen von Lemberg In seiner völligen (ganzen) statur zweimal". Balthasar Mader führte seine Werkstatt in einem Lambergschen Freihaus zu Steyr und geriet daher mit der Steyrer Obrig keit wegen der widerrechtlichen Ge werbeausübung in Konflikt. 1689 lieferte Mader ,,eine gemalte Schlacht". (Der Ent wurf zu einem Aitarbild aus dem Jahre 1677 befindet sich im OÖ. Landes museum und zeigt Maders künstlerische Fertigkeit.) 1710 ließ Anna Maria von Lamberg den an der Straße nach Ghristkindl liegenden Quenghof vom Steyrer Baumeister Georg Aigner durch den Zubau eines Stockes vergrößern. Das Ende der mittelalterlichen Burg brachte der katastrophale Brand im Jahre 1727, der einen Teil der Stadt einäscherte und auch die Styraburg schwer in Mitleidenschaft zog. Der Schaden wurde mit nahezu einhunderttausend Gulden beziffert, m Die Herren vom Lamberg ersetzten die m styraburg durch ein repräsentatives Barockschloß. Für die Errichtung in den Bj Jahren 1728 bis 1731 entwarf der Pas- |H sauer Architekt Domenico d'Angeli die H| Pläne, der Linzer Baumeister Johann Michael Prunner hatte die Bauaufsicht Der Grundriß des Neubaues übernahm die mittelalterliche Grundstruktur. Wie bei der Styraburg umgeben drei Haupt flügel den Hof. Im Westen schließen sich Kanzlei- und Wirtschaftsgebäude an. Da mals erhielt der nördliche Trakt einen repräsentativen Hallenvorbau in der Art des Johann Lukas von Hildebrandt. Ge genüber entstand die Schloßkapelle mit einer reich geschwungenen Fassade und stilvollen Stukkaturen im Innern. Der Stall wurde als eine barocke dreischiffige Halle auf Säulen errichtet, die lange Ost-

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